Wyrm. Secret Evolution
er auf den Wyrm richtete?
Doch das Unvorstellbare geschah. Der widerliche Schuppenkörper des Wyrm begann heftig zu zucken und sich dann qualvoll aufzubäumen, wobei ein unglaublich tiefer und dröhnender Laut aus seinem Innern drang. Robbie stöhnte intuitiv auf.
Ein ungeheures Donnern folgte, das von überall her zu kommen schien und von heftigen Erschütterungen begleitet wurde.
»Verdammt!« Maya stieà sich ab und sprang. Es waren noch mindestens drei Meter, die sie zu überwinden hatte.
In der Wand vor David, die Maya eben noch heruntergeklettert war, klafften bereits gewaltige Risse. »Wir müssen hier raus!«, schrie er.
Maya deutete ihm den Weg. »Da lang. Meinst du, ihr schafft es nach dort oben?«
David setzte gerade zu einer Antwort an, da sah er Nico und Jana die Köpfe aus dem Gang über ihnen stecken. Und so wie es aussah, waren sie nahe daran, zu ihnen herunterzuklettern. David formte die Hände zu einem Trichter und rief nach oben: »Bleibt da, wo ihr seid. Und versucht dort rauszukommen. Wir hauen jetzt von hier ab.«
Nico gab ihm mit einem Handzeichen zu verstehen, dass er verstanden hatte â und Maya packte bereits Robbie an der Hand und zog ihn mit sich.
Dann liefen sie los.
Ihr werdet nicht weit kommen.
Das mochte sogar stimmen, befürchtete David. Teile der Wand vor ihnen bröselten weg, und als er kurz stehen blieb und sich einmal um die Achse drehte, sah er, wie tragendes Gestein zerbarst, Nischen in sich zusammenstürzten und Gesteinsbrocken von der Decke wegplatzten.
Dann entdeckte er den Wyrm, der zurück in Richtung See glitt. Und er befürchtete, dass er diese widerliche Kreatur nicht zum letzten Mal gesehen hatte â wenn sie das hier überleben sollten.
Ein weiterer Donnerschlag erschütterte die Höhle und wischte all seine Gedanken beiseite. Ein Teil der Höhlendecke krachte gar nicht weit entfernt auf den Boden auf und zerplatzte mit einem wahren Schauerregen aus Splittern und Dreck. David schrie vor Schreck auf und drehte sich zu den anderen um. Sie waren schon ein Stück weiter gelaufen, doch jetzt hielt Maya inne und blickte zu ihm, ob er Hilfe benötigte. Und es hätte wohl nicht viel gefehlt, und sie wäre zu ihm zurückgeeilt. David schüttelte geistesgegenwärtig den Kopf und schloss schnell zu ihnen auf.
Da brach auch schon die nächste Gerölllawine hinter ihnen los. Ein Hagel aus kleineren und gröÃeren Felssplittern prasselte auf David nieder, etwas Hartes traf seinen Hinterkopf und lieà ihn taumeln.
Aus dem Splitterregen schoss eine Gestalt auf ihn zu, und er erkannte Alina. »Komm mit mir mit!«, schrie sie ihm gegen den Höllenlärm entgegen. »Wir müssen hier weg!«
David nickte seiner Schwester zu. Ja. Sie mussten hier weg. Am besten ganz, ganz weit weg â dorthin, wo der Wyrm sie niemals finden würde.
EPILOG
»Sprayer!« Alina blickte fassungslos auf die Sammlung unterschiedlichster Utensilien, die in dem kleinen Gartenhaus verteilt lagen, in dem sich die Devil Writers regelmäÃig trafen. »Ihr müsst ja ein Schweinegeld für eure ganzen Dosen und Lacke ausgeben. Und wozu das alles? Nur um das Zeug dann gleich wieder wegzuklatschen?«
»Wir klatschen nichts weg«, widersprach Nico. »Das, was wir machen, nennt man Bombing: Schnelle und saubere Arbeit, nur ein kleines bisschen illegal.« Er sah immer noch ein bisschen blass aus, hatte sich aber wie die anderen bereits einigermaÃen erholt. »Doch erzähl mir lieber mal, was da unten wirklich passiert ist.«
Alina und David sahen sich an. Sie hatten sich vorgenommen, den anderen nicht mehr zu erzählen, als unbedingt nötig war. Und daran würden sie sich auch halten.
»Wir haben eigentlich schon alles erzählt«, wiederholte Alina daher den Spruch, den sie in den letzten Tagen schon zig Mal aufgesagt hatte.
»Nachdem uns die Rettungskräfte aus dem zusammenbrechenden Tunnel gezogen hatten, haben wir wohl ein bisschen viel Müll geredet«, meinte Jana. »Nur schade, dass das dann gleich auf allen Kanälen gesendet worden ist. Jetzt gelten wir als die Spinner des Jahrhunderts.«
Nico verzog das Gesicht. »Weil wir uns angeblich irgendwelche Horrorstorys aus den Fingern gesogen haben, die sich nicht im Geringsten belegen lieÃen.«
»Ist doch egal, was die anderen denken. Ich bin froh, dass wir alle wieder
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