Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
seinem Verfolger um. Dann wagte er einen Blick nach oben zur Höhlendecke.
    Er hatte die Stimme erkannt, und doch zuckte er vor Überraschung heftig zusammen, als er schräg über sich Maya erkannte. Und direkt hinter ihr, aus der Höhlendecke, blitzte jetzt ein zweites, kalkweißes und vollkommen erschöpftes Gesicht auf: Nico!
    Seine Freunde waren gekommen, um ihn zu retten. Belebende Wärme durchströmte Davids Körper. Sie hatten ihn nicht im Stich gelassen, irgendwie war ihnen das Wunder gelungen, ihn hier in diesem Irrsinn aufzuspüren – alles andere schien mit einem Schlag unwichtig.
    Fast alles. Denn in diesem Moment hörte das nervtötende Schrillen des Alarms auf.
    Und erneut geschahen gleichzeitig mehrere Dinge.
    David begriff, dass er nun tatsächlich nur noch eine Chance hatte.
    Der Wyrm schüttelte sich und schien bereit zu sein, die Verfolgung wieder aufzunehmen.
    Und dann erbebte auch noch der Boden unter ihnen wie von einem gigantischen Faustschlag getroffen.
    Es ging alles sehr schnell und beinahe lautlos, aber David sah es mit geradezu phantastischer Klarheit. Gewaltige Brocken lösten sich aus den Höhlenwänden vor ihm, dann neigte sich ein dunkler Felsenvorsprung zur Seite und stürzte krachend zu Boden. Die Detonation war so gewaltig, dass sich eine Wolke feiner Gesteinssplitter mitsamt einer grün-glitschigen Substanz über den Boden ergoss.
    David taumelte ein paar Schritte zurück, bevor er sich wieder fangen konnte. Robbie, der bislang wie leblos in seinen Armen gehangen hatte, begann nun wild um sich zu schlagen. David hatte alle Mühe, ihn zu bändigen.
    Â»Schnell!«, schrie Maya. »Hierher, wir helfen euch!«
    David begriff augenblicklich, der jahrelang erprobte Teamgeist ließ ihn wie im Traum agieren. Alina dagegen starrte ihn nur verständnislos an. »Wie willst du denn da hochkommen?«
    Er deutete mit dem Kopf auf den Felsvorsprung vor ihnen, der seinem geübten Auge unzählige Möglichkeiten bot, sich hier mit einer Hand festzuhalten und dort mit einem Fuß abzustützen. »Da kommen wir problemlos hoch. Ist ja fast wie eine Treppe …«
    Â»Wie ein Treppe?« Alina warf einen gehetzten Blick zum Wyrm hinüber. Ein merkwürdiges Zittern und Beben ging durch seinen Körper, und er stieß ein wütendes Schnauben aus. Sein peitschender Saugrüssel beschrieb wilde Kreise in der Luft, und dann begann er auch schon wieder vorwärts zu gleiten.
    Â»Wie eine Treppe, genau!«, schrie Alina, und damit stürmte sie auch schon los.
    David zögerte keinen Augenblick, sich ihr anzuschließen. Er hätte keine Mühe gehabt, sie einzuholen, wenn Robbie nicht weiter heftig in seinen Armen zappeln würde. »Ich will zu meiner Mama«, jammerte der kleine Junge, während er versuchte, sich aus Davids Griff zu winden.
    Â»Wir machen einen Deal, ja?«, sagte David hastig. »Ich bring dich zu deiner Mama – aber nur, wenn du mir hilfst, hier rauszukommen. Versprochen?«
    Der kleine Junge sah ihn ernsthaft an. »Versprochen!«
    *
    Tom war nicht sehr geschickt mit der linken Hand, und in der Eile verschwammen die winzigen Bedienelemente des Geräts vor seinen Augen. Trotzdem gelang es ihm nach einer Weile endlich, den Ton auszuschalten.
    Er atmete erleichtert aus. Augenblicklich wurde es wieder ruhig um ihn.
    Oder … fastruhig. Das Grummeln, das er schon zuvor vernommen hatte, drang jetzt wieder in sein Gehör. Dort mischte es sich mit knirschenden Lauten und einem langgezogenen Stöhnen, das ihn erschauern ließ. Die unheilvolle Geräuschkulisse schien ihn von allen Seiten einzuhüllen.
    Toms Panik, die ihn zu seiner haltlosen Flucht getrieben hatte, hatte sich in seinem lächerlichen Kampf um die Vorherrschaft der Alarmfunktion verflüchtigt. Zurück blieb eine tiefe Leere und Erschöpfung. Er wusste, dass Angy tot war. Aber ihm fehlte die Kraft zu trauern, zumindest im Moment. Er erinnerte sich auch nur noch schemenhaft daran, auf die Polizisten geschossen zu haben. Die Ereignisse in diesem Höllentunnel erschienen ihm so fern und so unscharf, als wäre er nicht selbst dabei gewesen.
    Doch das immer lauter werdende Grummeln und Stöhnen ließ ihn jetzt in angespannt lauschender Haltung verharren.
    Er wusste, dass hier noch etwas auf ihn lauerte. Er wusste es mit der kalten Gewissheit eines Jägers, der davon ausging, dass man

Weitere Kostenlose Bücher