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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Ort einen Mann verloren haben.«
    Â»Verloren?«, fragte Angy. »Ist er … ich meine … ist er tot?«
    Â»Möglicherweise.« Renegard drehte sich zu seinen Untergebenen um. »Bringt die Dame rein. Ich kann hier genauso gut wie überall sonst mit ihr reden.«
    Tom erwachte aus seiner Erstarrung. Er drehte sich um, langte zu den Kontrollen herüber und gab eine kurze Befehlssequenz ein. Er musste diesen Renegard nicht auch noch mit der Nase darauf stoßen, dass sie vielleicht selbst das Unglück ausgelöst hatten.
    Â»Hände weg von den Tasten«, sagte Renegard sofort in eiskaltem Ton. »Sie können gerne hierbleiben und unsere Mannschaft einweisen. Aber rühren Sie nicht noch einmal etwas ohne meinen ausdrücklichen Befehl an!«
    *
    Hand in Hand stolperten David und Robbie über die toten U-Bahn-Gleise weiter, weg von dem eingestürzten Bahnhof und dem Autowrack hinter ihnen, das ihnen fast zur Todesfalle geworden war. Das Feuer hatte sich fast vollständig in sich selbst verzehrt. Dafür durchdrang der Pesthauch jetzt jeden letzten Winkel hier unten. Die widerwärtige Ausdünstung der Tiefe ließ jeden Atemzug zur Qual werden und sie wie verwirrte Betrunkene torkeln.
    Â»Hier …«, Robbie hustete heftig, »hier finde ich nie meine Mama!«
    Â»Doch, doch«, presste David hervor. »Wir nehmen den nächsten Ausstieg. Der führt bestimmt direkt zu ihr hin.«
    Und weg von dem, was hier unten auf mich lauert. Und das vielleicht schon seit einer Ewigkeit.
    Bei dem Gedanken drückte er die Hand des Kleinen so fest, dass dieser aufstöhnte.
    Â»Aua«, protestierte Robbie. »Du tust mir weh.«
    David hätte beinahe laut aufgelacht. Ein zu kräftiger Händedruck war nichts gegen das, was Robbie hier unten wirklich Schmerzen zufügen konnte.
    Jedenfalls nicht, wenn die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit in dieser Unterwelt tatsächlich so brüchig sein sollte, wie er mittlerweile befürchtete.
    *
    Die beiden SEK -Männer waren nicht die Einzigen, die Renegard mitgebracht hatte. Obwohl der Kontrollraum des MPU -Projekts nicht gerade klein war, herrschte hier jetzt so hektische Betriebsamkeit, dass Tom schon nach ein paar Minuten komplett den Überblick verloren hatte. Mehrere Techniker hatten transportable Apparaturen mitgebracht, während andere an den Tastaturen des Kontrollraums saßen und sich von ihm und Angy einweisen ließen.
    Es herrschte eine Atmosphäre vor, wie sie für einen mobilen Kommandostand im Krieg üblich sein mochte. Es piepste und summte überall, und darüber lag eine Geräuschkulisse aus gemurmelten Kommentaren, harschen Anweisungen und surrender Elektrizität. Insgesamt hatte sich eine merkwürdige Mischung gebildet aus Anspannung und Erwartung auf etwas, das Tom nicht einmal ansatzweise erfassen konnte.
    Das war auch kein Wunder. Er hatte bislang keinen klaren Gedanken formen, geschweige denn sich eine Strategie zurechtlegen können, wie er mit dieser verrückten Situation umgehen konnte. Einer der Techniker stellte ihm immer wieder Fragen, während ein anderer zwischendurch mit Kommentaren nervte, die er nicht verstand.
    Tom bemühte sich immer wieder, einen Blick mit Angy zu wechseln. Aber selbst wenn sie sich für eine Sekunde ansahen, schien sie ihn gar nicht zu bemerken. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Stimme war nur noch ein heiseres Krächzen, und in ihren Augen stand ein Flackern, das er dort noch nie bemerkt hatte.
    Was passiert wohl mit mir, wenn dieser Irrsinn hier vorbei ist?, fragte sich Tom. Wird mir dann der Prozess gemacht?
    Hilfesuchend versuchte er weiter Kontakt zu Angy aufzunehmen. Und zu seiner Verblüffung ertappte er sich bei der Vorstellung, wie er sie an sich zog, sie küsste und ihre Brüste streichelte, bis sie erregt zu stöhnen anfing. Einen unpassenderen Zeitpunkt für solche Phantasien konnte es wohl kaum geben, schimpfte Tom sich selbst. Und trotzdem sah er schon wieder zu ihr herüber.
    Angy schien jetzt seinen Blick nicht nur zu bemerken, sondern auch richtig zu deuten. Ein ärgerlicher Schatten verdunkelte ihr Gesicht, dann beugte sie sich noch ein bisschen tiefer über das Notebook, das einer der Neuankömmlinge neben ihr aufgebaut hatte.
    Â»Na endlich«, triumphierte der Mann an ihrer Seite. »Die Helmkameras funktionieren. Jetzt müssen wir sie nur noch sauber auf die einzelnen

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