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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sehen. Sie muss ziemlich am Anfang der Karlsstraße liegen.«
    Â»Echt?« Tom runzelte die Stirn. »Es war mir gar nicht bewusst, dass wir da so nah dran sind. Das … das finde ich jetzt fast ein bisschen unheimlich.«
    Das Brummen wurde lauter, und der Klang veränderte sich, wurde zum typischen Flap-Flap-Flap eines tief fliegenden Hubschraubers.
    Â»Die wollen doch nicht etwa da landen?«, fragte Angy. »Der Platz am Eck ist doch kaum groß genug …«
    Â»Die wissen schon, was sie tun«, unterbrach sie Tom. »Aber ob wir das auch wissen – dessen bin ich mir mittlerweile nicht mehr wirklich sicher.«
    Er tippte etwas auf der Tastatur ein, und das Bild eines Mikrowellenherdes ersetzte die Messkurve. »Je nach Molekularstruktur werden Mikrowellen von Materialien reflektiert oder absorbiert«, dozierte er. »Ich habe das selbst als kleines Kind erlebt, als ich eine Aluschale mit Lasagne in unsere Mikrowelle gelegt und sie angeschaltet habe. Sie ist nach einer Weile … wumm! … einfach hochgegangen. Mein Vater hat uns aus der Wohnung geworfen – wegen der giftigen Dämpfe – und den Brand in der Mikrowelle gelöscht, bevor er dann das Teil selbst entsorgte.«
    Er tippte erneut etwas auf der Tastatur ein, und diesmal erschien das Bild einer ausgebrannten Küche, in dessen Zentrum ein verschmorter Mikrowellenherd stand. »So kann das ausgehen, wenn etwas in der Mikrowelle explodiert. Wie bei dem berühmten Hühnerei.«
    Â»Oder dem Pudel, den eine bekloppte Amerikanerin in einer Mikrowelle trocknen wollte«, ergänzte Angy.
    Â»Den es nie wirklich gegeben hat«, behauptete Tom. »Das ist eines der Ammenmärchen im Internet …«
    Er brach ab, als er ein erneutes Geräusch wahrnahm … und einen Augenblick später die Tür aufflog und ein ihm Unbekannter im dunklen Anzug wie selbstverständlich in den Raum stürzte, dicht gefolgt von zwei Uniformierten.
    Â»Ja.« Der Mann, Mitte vierzig, Hakennase und messerscharfer Blick, hielt sich weder mit einer Begrüßung noch mit einem Kopfnicken auf. Stattdessen wandte er sich zu seinen Begleitern um. »Das hier könnte gehen.«
    Â»Was …«, begann Angy in verärgertem Tonfall.
    Â»Mein Name ist Renegard«, unterbrach sie der Mann knapp. Sein Kopf fuhr wie der eines Raubvogels zu Angy herum. »Ich habe hier die Einsatzleitung. Von nun an haben Sie hier nichts mehr zu sagen.«
    Tom kam aus seinem Stuhl hoch. Seine Beine waren so wacklig, dass er kaum stehen konnte, und sein Magen verkrampfte. Er hatte mit einer Untersuchungskommission gerechnet, mit einer Anklage, mit irgendetwas, das in den nächsten Tagen mit der Beharrlichkeit einer Dampfwalze auf sie zurollte. Aber nicht damit, dass hier jemand so kurz nach dem Unglück auftauchte und ihm die Leitung seines Projekts entriss.
    Die beiden Männer in Uniform bauten sich links und rechts der Tür auf. POLIZEI stand in weißer Schrift auf ihrer blauschwarzen Einsatzkleidung – auf den Panzerwesten, um genau zu sein. Das waren keine normalen Polizeibeamten, das waren zwei SEK -Männer.
    Was ging hier vor?
    Â»Sie müssen …«
    Â»Wilkens«, half ihm einer der Beamten aus.
    Â»Ja, richtig«, fuhr Renegard fast liebenswürdig fort. »Sie müssen Tom Wilkens sein. Das stimmt doch?«
    Â»Wie …?« Tom räusperte sich und wechselte einen hilflosen Blick mit Angy. »Ja, natürlich. Ich bin Tom Wilkens. Ich habe die Projektleitung über das Mobile-Phone-Underworld-Projekt.«
    Â»Schön. Und das hier …«, Renegard zeigte auf die Monitore und Anzeigeinstrumente des Kontrollraums, »ist alles auf dem neusten Stand, nehme ich an?«
    Tom nickte hilflos. »Ja, aber …«
    Renegard entblößte sein Raubtiergebiss zu einem humorlosen Lächeln. »Wunderbar. Sie werden von dem Unglück in der Karlsstraße gehört haben, nehme ich an? Gut. Dann können Sie sich vorstellen, dass wir vor Ort eine Kommandozentrale brauchen. Ihr Dr.   Kaiser war so freundlich, uns dafür Ihren Kontrollraum zur Verfügung zu stellen.«
    Â»Kaiser? Ich meine: Dr.   Kaiser?« Tom war vollkommen verwirrt. »Aber warum …«
    Â»Er Ihnen nichts gesagt hat?«, beendete Renegard Toms Frage. »Nun, weil sich die Ereignisse etwas überschlagen haben. Zumindest, nachdem wir vor

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