Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
jämmerlich ersticken? Oder bei lebendigem Leib verbrennen?
    David hustete krampfhaft, stützte sich so gut es ging ab, zog die Beine an – und ließ sie mit einem Ruck wieder vorschnellen.
    Durch seine Beine fuhr ein höllischer Schmerz, mehr passierte nicht.
    Â»Wir sind gefangen«, jammerte der Kleine neben ihm. »Das Feuer wird uns auffressen!«
    Â»Das«, keuchte David und trat noch einmal mit aller Wucht zu, »wird es«, noch ein Tritt, »nicht.«
    In den letzten Tritt legte er die ganze Kraft seiner Verzweiflung. Und diesmal funktionierte es. Mit einem hässlichen Knirschen gab die Tür nach, sprang auf … und blieb zitternd offen stehen. Ein ekelhafter Schwall der grässlichen Ausdünstung strömte zu ihnen ins Wageninnere und verschlug ihnen noch heftiger den Atem.
    Â»Los jetzt!« David packte Robbies Hand und zog ihn hoch. »Wir …«, er hustete verzweifelt, »wir müssen hier weg.«
    Â»Mama«, quetschte der Junge schwach hervor. »Ich will zu meiner Mama!«
    Â»Ich bring dich zu ihr«, versprach David. »Und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben tue!«
    *
    Â»Du meinst doch nicht auch, dass unser Experiment etwas mit dem Unglück in der Karlsstraße zu tun hat, oder?«
    Tom Wilkens sah auf und zu Angy hinüber, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Das kam selten vor. Angy war vielleicht keine Traumfrau, aber sie war zweifelsohne auf ihre ganz eigene Art attraktiv. Damit war sie eine Ausnahme in seiner kleinen Welt. Die wenigen Frauen, die sich für die harte Technik der mobilen Netze interessierten, erschienen ihm überwiegend hässlich wie die Nacht.
    Â»Ich würde dir gerne sagen, dass es nichts damit zu tun haben kann«, antwortete er. »Aber die Wahrheit ist: Ich weiß es nicht. Tatsache ist: Wir haben während des Experiments viel mehr Energie in den Untergrund gepumpt, als wir beabsichtigt hatten. Deswegen hätte es auch beinahe unsere eigene gesamte Anlage zerfetzt.« Er deutete auf den Monitor vor sich. »Wie hoch der Wert tatsächlich an welchen Stellen war, lasse ich gerade durchchecken. Und ganz abgesehen davon … Wir wissen nicht, was mit diesem alten U-Bahnhof los war. Vielleicht war er schon so marode, dass bereits ein winziger Anstoß genügte, um das Ganze zum Einsturz zu bringen.«
    Â»Der berühmte Schmetterling in China«, Angy legte den Kopf schief, aber es lag keinerlei Spott in ihrer Stimme, wie es üblicherweise der Fall war, »der mit seinem Flügelschlag einen Wirbelsturm in den USA auslöst?«
    Tom nickte. »Vielleicht. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass wir diesen Anstoß gegeben haben. Aber nehmen wir einmal an, die Mikrowellenstrahlung zum Austesten des Handyempfangs im tiefsten U-Bahn-Bereich hat nicht nur unsere Sensoren erreicht. Sondern auch etwas anderes, das die Strahlung reflektiert, verändert oder verstärkt hat …«
    Angy öffnete geistesabwesend ihren Haargummi. Die langen blonden Haare umflirrten einen Herzschlag lang ihr Gesicht, dann bändigte sie ihre Mähne erneut mit dem Gummi in einem strengen Zopf. »Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Strahlung verstärkt sich doch nicht von alleine.«
    Â»Aber der Effekt, den sie auslöst.« Tom riss seinen Blick wieder von Angy los und beobachtete die Messkurve, die der Rechner auf den Bildschirm zeichnete. »Hier, siehst du diesen Zacken in der Energiekurve? Da hat es unsere Anlage fast zerrissen. Und das wird auch Auswirkungen auf unsere Umgebung gehabt haben.«
    Angy kam zu ihm herüber und starrte auf den Monitor. »Was genau meinst du damit?«
    Â»Nun«, Tom lehnte sich ein Stück weit in seinem Stuhl zurück, »die mobilen Netze nutzen bei uns meist Mikrowellen im Bereich 850 bis 1900 Megahertz. Mikrowellenherde nutzen fast die gleiche Frequenz.«
    Â»Ich denke, die liegt ein Stück höher im Gigahertzbereich.«
    Â»Ja, bei uns«, bestätigte Tom. »In den USA aber auch typischerweise bei 915 MH z – und das ist nun mal ein Bereich, der sich hervorragend zum Telefonieren über mobile Netze nutzen lässt.«
    Angy wollte dem noch etwas hinzufügen, als ein tiefes, sonores Brummen erklang. Sie trat ans Fenster und starrte nach draußen. »Wenn dieses Hochhaus da nicht wäre«, sagte sie, »könnte man von hier aus wahrscheinlich die Einsturzstelle

Weitere Kostenlose Bücher