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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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»Das passt doch. Die Farbe knallt und ist sofort trocken.«
    Mayas Finger glitten wie zufällig über Davids Hand, und als er aufsah, war da einmal mehr dieser ganz besondere Maya-Glanz in ihren Augen. »Lass mich das alleine durchziehen, David«, sagte sie. »Ich werde dir beweisen, dass ich hier ein noch durchgeknallteres Ding als im Hauptbahnhof abziehe …«
    Â»Kommt gar nicht infrage«, protestierte Jana, bevor David auch nur den Mund aufmachen konnte. »Wir ziehen das gemeinsam durch – oder gar nicht!«
    Â»Gar nicht gibt’s für mich nicht«, erwiderte Maya trotzig und umklammerte Davids Hand, als wolle sie ihn nie wieder loslassen.
    Â»Na, dann ist ja alles gesagt«, meinte Nico. »Jetzt oder nie, Leute!«
    David nickte, zog seine Hand zurück und atmete tief aus. »Von mir aus können wir.«
    Es waren keine weiteren Worte mehr nötig. Aus sicherer Entfernung beobachteten die Devil Writer , wie auch der letzte Bauarbeiter das Gerüst räumte und alle in Richtung der nächsten Dönerbude verschwanden. Dann ein absichernder Blick in die Runde, eine kurze geflüsterte Verständigung, und sie alle vier setzten sich in Bewegung, sie enterten das schwere Metallgerüst – und das direkt vor den Augen zufälliger Passanten sowie im hellen Tageslicht.
    Also war Eile geboten. Sie kletterten blitzschnell hoch und vermieden es dabei, nach unten zu sehen. Die beste Tarnung war Selbstverständlichkeit. Daher flitzten sie ohne einen Halt nach oben zum achten Stock durch, bis sie direkt vor der protzigen Leuchtschrift der Versicherung standen.
    Jetzt waren sie so weit oben, dass schon jemand den Kopf in den Nacken legen musste, um sie zu entdecken – vorausgesetzt, sie machten keinen unnötigen Lärm. Und das hatten sie nicht vor.
    Â»Was ist der Plan«, fragte Jana. »Wenn wir den kompletten Schriftzug übersprühen, werden sie sofort eine Hetzjagd auf uns veranstalten.«
    Â»Sollen sie ruhig«, murmelte Maya. »Dafür setzen wir ein klitzekleines Zeichen unserer Genialität.«
    Klitzeklein? David hätte von Anfang an wissen müssen, dass die Devil Writer eine Kategorie »Klitzeklein« gar nicht in ihrem Programm hatten. Das bewies nun die Erinnerung daran, wie sie in schwindelerregender Höhe auf dem Baugerüst gestanden hatten, Maya ihre abgegriffenen Sprayflaschen herausgeholt hatte, um dann in die Hocke zu gehen und sie vor sich auf den schwankenden Bohlen abzustellen; die Erinnerung an den Wind, der sie dort oben umtost hatte, und an den Klang ferner Sirenen, die sie zur Eile angetrieben hatten; die Erinnerung, wie sie in null Komma nichts das mindestens acht Meter breite Logo der Atlas KG so verunstaltet hatten, bis es nicht mehr zu entziffern war …
    Doch all diese Bilder verblassten jetzt schlagartig. Und mit ihnen das Hochgefühl, das für gewöhnlich stunden-, wenn nicht sogar tagelang nach einer gelungenen Sprayaktion anhielt.
    Etwas war heute anders. Nicht nur, weil sie mit ihrer riskanten Aktion das Tor zu einer neuen Dimension in ihrem persönlichen Sprayer-Wahnsinn aufgestoßen hatten; sondern auch, weil David immer stärker von der undefinierbaren Angst überschwemmt wurde, die offensichtlich seine Freunde Nico und Jana schon komplett erfasst hatte.
    Und spürte, dass es … näher kam.
    Er hätte nicht sagen können, was Es war. Aber er spürte deutlich, dass sich etwas um sie zusammenzog, seit Wochen schon. Und es kam näher. Sein Magen war verkrampft – und er bemerkte den gleichen stechenden Schmerz hinter seinen Schläfen, der ihn immer dann quälte, wenn er mal wieder morgens nach einem besonders heftigen Angsttraum verschwitzt und außer sich vor Panik hochschreckte …
    â€¦ nachdem er in das Antlitz eines Mädchens geblickt hatte, das die Hand nach ihm ausstreckte und die Lippen öffnete, um seinen Namen zu rufen.
    Â»Wir müssen nicht über die Mauer«, sagte Jana. »Hier ist ein Durchschlupf.«
    David nickte, ohne wirklich verstanden zu haben. Der Albtraum war in den letzten Tagen immer schlimmer geworden, Nacht für Nacht. Und wenn er jetzt schon in den Tag hinüberkroch, würde er ihn irgendwann einholen in der Realität.
    Â»David?«, fragte Nico. »Was ist los? Warum kommst du nicht endlich?«
    Â»Ich komme schon«, murmelte David benommen. »Ich will nur sehen, mit wem wir es

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