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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sondern sie hatte ein ganz schlechtes Gefühl beim Hören dieser Nachricht. Eigentlich sollten Davids Eltern gerade alle Hebel in Bewegung setzen, um ihren Sohn zu retten. Sie sah die beiden geradezu vor sich, die rotgeweinten Augen Emilys, den fest zusammengekniffenen Mund Peters …
    Und da hauten sie einfach ab?
    Ausgeschlossen. Maya schüttelte bei diesem Gedanken den Kopf. »Ich verstehe das nicht. Da ist doch was passiert!«
    Â»Davon gehen wir aus.« Augenbraue legte seine Unterlagen entschlossen beiseite – und verdeckte mit ihnen Mayas Handy. Sie beschloss, sich das zu merken. Vielleicht konnte sie ja in einem unbedachten Moment zupacken und es wieder an sich nehmen.
    Â»Aber lassen wir das.« Augenbraue wirkte einen Augenblick abgelenkt, beinahe so, als hätte er gerade eine geheime Anweisung erhalten. Aber vielleicht war sie ja gar nicht so geheim, schließlich war da noch die ältere Frau im Raum, die sich irgendwo hinter Maya aufhielt – und genau mit dieser schien Augenbraue Blickkontakt aufgenommen zu haben.
    Er nickte knapp, als hätte er von ihr einen Befehl erhalten, und räusperte sich dann. »Aber es gibt gerade Wichtigeres als Davids Adoptiveltern. Wie den Einsturz in der Karlsstraße. Es wird Zeit, dass Sie uns ein bisschen mehr darüber verraten.«
    Maya zuckte zusammen. »Davids Adoptiveltern? Aber wieso adoptiv? Ich dachte … ich meine, er selbst hat nie …«
    Augenbraue wischte ihr Gestammel mit einer ärgerlichen Handbewegung beiseite. Maya begriff, dass er sich gerade verquasselt hatte. »Ist David wirklich adoptiert worden?«, fragte sie daher nach.
    Augenbraue kniff die Lippen zusammen und schob die Unterlagen mit einer ungeduldigen Bewegung noch ein Stück weiter weg von sich in Mayas Richtung – und damit auch ihr Handy.
    Â»Das ist im Moment vollkommen ohne Belang. Wir müssen wissen, was Sie in dem U-Bahn-Tunnel gesehen haben – vor dem Einsturz wie auch danach, als Sie noch einmal runtergestiegen sind. Jedes Detail kann wichtig sein. Schließlich geht es ja auch darum, Ihren Freund da unten ebenfalls rauszuholen – und den Fünfjährigen, der bei unserem letzten Kontakt in seiner Begleitung war.«
    Maya rutschte unbehaglich auf ihrem Sitz hin und her. »Mir ist nicht gut. Kann ich nicht …«
    Augenbraue schüttelte den Kopf. »Sie können gar nichts«, schnappte er. »Jedenfalls nicht, bevor Sie nicht gesagt haben, was Sie wissen.«
    Â»Aber ich weiß doch nichts!«
    Augenbraue legte den Kopf schief. »Das ist lächerlich. Wir müssen wissen, was da unten passiert ist. Und Sie sind die einzige Zeugin.«
    Â»Zeugin des Todes eines Mannes aus Ihrem Suchtrupp, der dort unten umgekommen ist?« Maya hustete, ohne die Hand vor den Mund zu nehmen. »Dieser Meier hat mich doch bereits an Ort und Stelle ausgequetscht, obwohl ihm das der Notarzt verboten hat. Und jetzt holen Sie mich auch noch aus dem Krankenhaus …«
    Â»Lenken Sie nicht ab!«
    Â»Aber ich habe Ihnen doch schon alles gesagt: Ich bin wie verrückt über eingestürzte Betonwände geklettert, um dem Feuer in dem U-Bahnhof zu entkommen. Da war überall Rauch und Dreck. Ich hatte keine Zeit, auf Details zu achten – ich war damit beschäftigt, zu überleben!«
    Â»Das«, Augenbraue nickte bemüht ruhig, »ist mir klar. Und trotzdem: Sie waren die Letzte, die Ihren Freund David gesehen hat.«
    David. Obwohl sie gerade erst über seine Eltern gesprochen hatten, versetzte ihr die direkte Erwähnung des Anführers ihrer kleinen Sprayer-Gang Devil Writers einen scharfen Stich. Trotzdem schüttelte sie entschieden den Kopf. »Nein, das war ich nicht. David war mit Jana in diesem beschissenen Tunnel unterwegs. Und dort … dort haben sie irgendetwas entdeckt.«
    Â»Irgendetwas?«, hakte Augenbraue rasch nach. »Oder irgendjemanden?«
    Maya sah verwirrt zu der grauhaarigen Frau hinüber, die jetzt hinter ihr hervortrat und mit merkwürdigen Tippelschritten zu dem zweiten Stuhl auf der anderen Seite des grauen Besprechungstisches ging, um dort Platz zu nehmen.
    Â»Wie soll ich das wissen?«, fragte sie in ihre Richtung. »Ich war schließlich nicht dabei.«
    Augenbraue nickte ungerührt. »Das habe ich verstanden. Im Gegensatz dazu, was Sie und Ihre Freunde dort unten überhaupt gemacht

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