Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
nicht aus den Augen. »Sondern weil ihr Bomben im Untergrund gelegt habt. Nur schade, dass eine von ihnen ein bisschen zu früh hochgegangen ist, habe ich recht?«
    *
    Tom knetete nervös seine Hände. »Warum zeigen Sie mir das?«
    Renegard drehte das Tablet wieder zu sich, auf dessen Bildschirm die Verhörszene mit Maya zu sehen war, und kramte eine Zigarettenpackung aus der Tasche seines Jacketts hervor. »Es wäre doch eine Möglichkeit, oder? Dass Mayas Gang ein bisschen mit Sprengstoff gespielt hat? So etwas tun Teenies immer wieder, müssen Sie wissen. Der Reiz des Verbotenen, das Spiel mit dem Feuer – und dann ist es halt schiefgegangen, hat eine Kettenreaktion ausgelöst: Und bummm!«
    Tom schreckte zusammen. Er begriff jedoch noch immer nicht, warum ihn Renegard über sein Tablet Mayas Verhör hatte miterleben lassen. »Das Vorgehen … ist bestimmt nicht erlaubt«, stammelte er. »Das Mädchen ist doch höchstens siebzehn oder achtzehn. Und es hat die Hölle hinter sich. Bestimmt würde sie jeder Arzt verhandlungsunfähig schreiben.«
    Renegard wechselte einen raschen Blick mit Staatssekretär Angermeyer, der an der anderen Seite des Tisches Platz genommen hatte. »Verhandlungsunfähig«, wiederholte er gedehnt.
    Â»Ein juristischer Fachausdruck«, sagte Angermeyer. »Ist das die Art, wie Sie mit Katastrophen umgehen? Mit juristischen Spitzfindigkeiten?«
    Tom starrte Angermeyer fassungslos an. »Das Mädchen ist da noch mal runter und hat die anderen gerettet. Alleine dafür verdient es einen Orden!«
    Â»Den kann die Kleine gerne bekommen«, antwortete der Mann im grauen Anzug ruhig. »Vorausgesetzt, sie und ihre Freunde haben nicht erst den Stein ins Rollen gebracht, der zu der Katastrophe führte.«
    Â»Das ist doch absurd …« Tom spürte, wie ihm kalter Schweiß ausbrach. Was sollte das alles? »Sie verdächtigen ein paar unschuldige Jugendliche, statt ernsthaften Spuren nachzugehen.«
    Angermeyer nickte Renegard zu. »Sie haben den Mann gehört. Haben wir sonst irgendwelche Hinweise auf einen Terroranschlag?«
    Â»Allerdings.« Auf Renegards Stirn bildete sich eine steile Falte, als er die Zigarettenpackung ablegte und das Tablet näher an sich heranzog. »Auf meinem kleinen Helferlein laufen dauernd neue Informationen ein.« Er gestattete sich ein kleines Lächeln. »Gut, dass Sie das mit den Drogen aufgegeben haben, Wilkens«, sagte er zu Tom. »Und die Sache mit der angeblichen Internet-Sucht – nun, das scheinen Sie mittlerweile ja auch ganz gut im Griff zu haben. Was mich allerdings etwas stutzig macht, ist die Anzeige, die Sie bekommen haben, weil Sie sich in einen Versicherungskonzern eingehackt haben.« Er sah zu Angermeyer auf. »Interessant ist, dass sich auch die Jugendgang an einem Versicherungskonzern vergriffen hat. Allerdings mit Spraydosen statt über eine Datenleitung.«
    Â»Was soll das?«, empörte sich Tom. »Was kommen Sie mir da mit uralten Sachen? Ganz abgesehen davon, dass diese Bagatellen schon längst aus meiner Akte hätten gelöscht werden müssen!«
    Â»Ups«, sagte Renegard. »Da scheint wohl der Datenschutz nicht wirklich funktioniert zu haben. Da können wir ja nur hoffen, dass das kein Whistleblower mitbekommt und der Spiegel darüber berichtet. Aber warten Sie …«, seine Finger führten einen kleinen Trommelwirbel auf dem Touchpad aus, »richtig interessant wird es ja, wenn man das alles in Zusammenhang mit den Daten Ihrer flüchtigen Kollegin bringt.«
    Â»Flüchtige Kollegin?« Tom beschlich plötzlich ein ganz mulmiges Gefühl. »Wen meinen Sie denn damit?«
    Â»Angelika Rast.« Renegard holte eine Zigarette aus der Packung hervor und betrachtete sie andächtig. »Die Frau, die sich diskret zurückgezogen hat, bevor wir beinahe verschüttet worden wären.«
    Â»Hier ist Rauchen verboten«, erinnerte ihn Staatssekretär Angermeyer.
    Â»Ja, ich weiß.« Renegard seufzte und legte die Zigarette auf dem Tisch ab. »Und der Tag ist nicht mehr fern, wo ich noch nicht einmal mehr in meiner eigenen Wohnung rauchen darf …«
    Â»Wieso, ist Angy flüchtig?«, fragte Tom ungläubig. Er spürte, wie ihm der Schweiß an den Schläfen hinablief. »Was ist mit ihr?«
    Renegard warf ihm einen beiläufigen Blick zu.

Weitere Kostenlose Bücher