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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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schäme sie sich, dafür Unmassen an Geld und Energie verschwendet zu haben, obwohl es letztlich Niemandem zunutze geworden war.
    Er sah sich kurz nach hinten um. Von seinen Freunden war weder etwas zu sehen noch zu hören. David hätte noch immer umkehren und nach ihnen suchen können, und ein Teil seines Inneren wollte auch nichts anderes. Trotzdem ging er noch immer weiter hinein ins Ungewisse und prüfte mit dem rechten Fuß die Tragfähigkeit der altersschwachen Rolltreppe, um sie dann langsam und fast bedächtig hinabzusteigen. Das Metall gab merkwürdige Geräusche von sich, nicht nur ein Knirschen und Quietschen, sondern auch einen Klang, der einem menschlichen Stöhnen ähnelte. David gruselte es. Sein Blick war nun noch wachsamer, und seine Hände verkrampften sich, aber noch immer war er nicht bereit, umzukehren.
    Bis er schließlich den eigentlichen Bahnhof erreichte.
    Er sah gespenstisch aus. Ein kleiner Teil der ursprünglichen Notbeleuchtung funktionierte noch und brannte, so als habe man das alles hier seinerzeit fluchtartig verlassen. Der Lichtschein der wenigen, grünlich trüb flackernden Lampen reichte jedoch nicht aus, um den unterirdischen Bahnhof in seiner Gänze erkennen zu lassen. Auf David wirkte er gigantisch, so als habe er keinen Anfang und kein Ende. Bänke und Informationstafeln sahen im Zwielicht wie kauernde, auf Beute lauernde Ungeheuer aus.
    Â»Das gefällt mir nicht«, flüsterte jemand hinter ihm.
    Es war Maya, die es wieder einmal geschafft hatte, sich lautlos wie eine Raubkatze heranzuschleichen. Hinter ihr tauchten jetzt auch seine beiden anderen Freunde so plötzlich aus der schummrig grünen Dunkelheit auf, als wären sie hierhin gebeamt worden.
    David starrte alle drei fassungslos an. »Wo kommt ihr denn plötzlich her?«
    Keiner seiner Freunde gab ihm eine Antwort. Nico bückte sich stattdessen, hob eine wenig appetitlich aussehende Metalldose auf, betrachtete sie kurz und legte sie dann mit angeekeltem Gesichtsausdruck wieder ab. »Oben habe ich frische Fußspuren im Staub gefunden, und an der Wand klebte etwas, das wie eine kleine Videokamera aussah. Aber ich glaube, das war ein Sensor.«
    Â»Ein Sensor?«
    Â»Ja«, antwortete Nico. »Ein Blinke-Blinke -Sensor. Da war jedenfalls noch Saft drauf. Aber«, er gab der Metalldose einen Kick, sodass sie scheppernd davonflog, »hier unten habe ich keine Spuren mehr finden können. Und es liegt auch nur Uralt-Müll rum. Hier unten war schon seit einer Ewigkeit keiner mehr.«
    David hatte Mühe, den Worten seines Freundes zu folgen. Normalerweise hätte schon alleine der Begriff »Sensor« genügt, um mit Nico alle möglichen Spekulationen über den ehemaligen Sinn und Zweck solcher Entdeckungen auszutauschen. Jetzt hatte er für all das keinen Sinn.
    Â»Hast du etwa keinen Sensor gesehen?«, fragte ihn Nico. »Und keine Fußspuren?«
    David schüttelte den Kopf. Wenn er ehrlich war, dann hatte er auch gar nicht auf solche Dinge geachtet. »Ihr habt wohl den anderen Eingang genommen«, wich er aus.
    Nico drehte sich halb um und deutete nach hinten. »Wir kommen von dort. Ich schätze, das ist mal ein Nebeneingang gewesen.«
    Â»Ein Nebeneingang von was ?«, fragte Jana.
    Â»Von dem, wonach es aussieht«, antwortete Nico. »Von einem aufgegebenen Bahnhof.« Er deutete auf den dunklen U-Bahn-Tunnel, der mehr zu erahnen als zu sehen war. »Wäre schon spannend zu wissen, wohin die Gleise führen.«
    David nickte. »Ganz deiner Meinung. Lasst es uns erkunden.«
    Ehe er selbst richtig wusste, was er vorhatte, war er schon an der Bahnsteigkante. Er blickte in die konturlosen Schatten, ein fließendes Hin und Her von Dunkelgrau bis hin zu einer Schwärze, die das letzte schummrige Licht vollständig in sich aufzusaugen schien. Dazu ein Gestank, als verwese dort irgendetwas. Während er in das Wallen und Gären starrte, ohne irgendwelche Details ausmachen zu können, und während er sich fragte, warum sie nicht sofort von hier verschwanden, trat er noch näher an die Bahnsteigkante heran.
    Nun mach schon!
    Â»Nein!«, schrie Maya, die plötzlich neben ihm war und offensichtlich ahnte, was er vorhatte. »Tu es nicht!«
    Sie streckte die Hand nach ihm aus, erreichte ihn aber nicht mehr.
    David sprang auf die Gleise in die Dunkelheit hinab. Etwas quiekte und sauste davon. Er

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