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Wyrm

Wyrm

Titel: Wyrm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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selbst in seinen eigenen Ohren viel mehr trotzig als herausfordernd klang. »Oder sind Sie sich auch zu schade, um mein Geld anzunehmen?«
    »Keineswegs«, antwortete Karlsson. »Das erledigen wir morgen. Ich bin noch nicht fertig, wie Sie sehen – die Kotflügel müssen noch ausgebeult und wieder angebracht werden. Wir rechnen danach ab.«
    »Und wenn ich nicht wiederkomme?«
    »Habe ich Pech gehabt«, antwortete Karlsson trocken. »Und recht mit dem, was ich über euch Stadtmenschen bisher gedacht habe. Und nun sollten Sie wirklich gehen, Mister Coppelstone.«
    Und damit warf er seinen Hammer. Er schleuderte ihn nicht direkt nach Coppelstone, sondern schmiss ihn auf einen Stapel mit Werkzeugen und Schrott, der sich unordentlich neben dem Ford türmte, und er warf ihn auch nicht so, wie es Coppelstone oder irgendein anderer, den Coppelstone kannte, vielleicht getan hätte, sondern schnellte das sicher zwanzig Pfund schwere Werkzeug mit einer fast nachlässigen Bewegung nur aus dem Handgelenk heraus. Trotzdem flog es wie von der Sehne geschnellt kaum eine Handbreit an Coppelstone vorbei und schlug Funken aus dem Metall, auf das es traf.
    Coppelstone starrte den Hammer noch für die Dauer eines einzelnen, schweren Herzschlags an. Dann stieg er hastig in den Wagen, startete den Motor und fuhr aus der Schmiede und kaum eine Minute später aus der Stadt hinaus.

08
    Erst als er schon gute drei Meilen gefahren und Eborat damit bereits näher als Magotty war, hatte er sich wieder so weit beruhigt, dass er den Fuß vom Gaspedal nehmen und seine Geschwindigkeit auf die dreißig Meilen drosseln konnte, die ihm Karlsson einzuhalten geraten hatte.
    Er war innerlich total aufgewühlt. Sein Beruf und seine Position brachten es mit sich, dass er dann und wann auf Widerstand stieß. Es war noch nicht einmal erste Mal, dass er offen oder auch indirekt bedroht wurde: Er war bereits zweimal übel verprügelt worden, und einmal hatte ein erboster Grundbesitzer auf ihn geschossen und ihn knapp verfehlt. So etwas wie hier jedoch war ihm noch nie passiert.
    Er war allerdings auch noch nie in einer Stadt wie Magotty gewesen …
    Vielleicht, überlegte er, war es tatsächlich das Beste, wenn er sich erst einmal beruhigte. Er war erregt, und er war vor allem persönlich betroffen, was seinem normalen Prinzip, stets objektiv an ein Problem heranzugehen, sicherlich nicht guttat. Er würde tun, was ihm Buchanan geraten hatte: sich in Eborat ein Zimmer nehmen, gut zu Abend essen und gründlich ausschlafen, und morgen früh … nun, Buchanan hatte versprochen eine Lösung zu finden, und das würde er wohl oder übel auch müssen. Er hatte zwar keinen Zweifel daran gelassen, dass er auf der Seite Morrisons und der Magottyler stand, aber das Gesetz stand nun einmal auf Coppelstones Seite. Eigentlich hatte er gar keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Wenn Morrison sich als uneinsichtig erweisen sollte, dann würde er eben in einigen Tagen mit einem Gerichtsbeschluss und einem US -Marshal zurückkommen – und, sollte es nötig sein, mit einer ganzen Armee von Deputys.
    Solcherart wieder mit sich und der Zukunft versöhnt, erreichte er Eborat in einigermaßen passabler Stimmung, und allein das, was er sah, reichte schon aus, seine Laune noch einmal zu bessern. Eborat hätte eine – wenn auch größere – Kopie von Magotty sein können: Es gab die gleichen schmucken Fachwerkhäuser, dieselben gepflegten Vorgärten und adrett gekleideten Menschen, und doch existierte ein gewaltiger Unterschied. Die Menschen hier blieben zum Teil stehen und sahen ihm nach, während er den Ford im Schritttempo die Straße hinabrollen ließ. Manche winkten ihm zu, und auf dem letzten Stück lief ihm eine grölende Kinderschar hinterher. Als er schließlich vor dem Gasthaus anhielt, das sich genau in der Ortsmitte befand, tippte ein vorübergehender Passant freundlich an seine Hutkrempe. Es waren nur Kleinigkeiten, aber sie waren wichtig. Zum ersten Mal seit dem frühen Morgen hatte er wieder das Gefühl, frei atmen zu können.
    Er gab den Kindern, die ihm gefolgt waren und nun staunend seinen Wagen umlagerten, eine Handvoll kleiner Münzen und trug ihnen auf, auf sein Gepäck und den Wagen achtzugeben, obwohl er das sichere Gefühl hatte, dass das nicht nötig war. Doch im Gegensatz zu dem Ort, in dem er bisher gewesen war, waren die Menschen hier so freundlich, dass er einfach das Bedürfnis hatte, ebenfalls etwas Freundliches zu tun.
    Coppelstone betrat das

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