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X 7 antwortet nicht

X 7 antwortet nicht

Titel: X 7 antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Wagen geparkt hatte. Er war verschwunden.
    Als sie zur Lichtung kamen, hielt
Tarzan nach dem birnenköpfigen Kräutersammler Ausschau. Aber auch von dem keine
Spur.
    Sie stiegen aus. Steger fingerte an
seiner Pistolentasche, als böte das Schutz gegen Mörsergranaten.
    „Wenn man behutsam mit ihnen umgeht“,
sagte Lampe, „explodieren die Dinger im allgemeinen nicht. Aber wehe, man läßt
sie fallen, spielt Fußball damit oder benutzt sie als Hammer, um einen Nagel
einzuschlagen. Den Rums möchte ich nicht aus der Nähe erleben.“
    Tarzan stiefelte voran.
    Auch dem Zittergras war wohl der
Schreck in die Halme gefahren. Jedenfalls zitterte es noch heftiger als sonst.
    „Tritt bloß nicht drauf aus Versehen!“
warnte Steger.
    „Keine Sorge. Dort ist die Stelle!“
Tarzan streckte den Arm aus. „Der kleine Hügel.“
    Dann stand er davor. Die schwarze Erde
duftete modrig. Ein fetter Regenwurm führte einen Bauchtanz auf. Ein bläulicher
Käfer eilte scheinbar ziellos umher. Sein Panzer schimmerte. Aber Metall
schimmerte nicht mehr.
    „Wo sind sie denn?“ fragte Lampe. Er
war neben Tarzan getreten.
    Der schloß den Mund. Dann öffnete er
ihn wieder. „Hier haben sie gelegen!“
    „Was? Hier?“
    Fassungslos musterte Tarzan den
aufgewühlten Boden. „Dort! Und dort! Und dort! Und hier die vierte.“
    „Sag mal!“ knurrte Steger. „Willst du
uns verhohnepipeln?“

    „Aber nein!“ entrüstete sich Tarzan.
„Sehen Sie die Vertiefungen nicht? Hier lagen die Dinger.“
    „Und wo sind sie jetzt? Meinst du, die
Eichhörnchen hätten sich die Granaten gekrallt?“
    Der Gedanke schien ihn zu beunruhigen.
Rasch blickte er zu den Baumwipfeln hinauf, als erwarte er von dort oben
Granatenbeschuß.
    Tarzan sagte: „O verdammt! Und ich
wollte ihn warnen. Ahnte ja nicht, was das für ein Halunke ist. Jetzt geht mir
ein Seifensieder auf.“
    „Wovon redest du?“
    „Hier war ein Kerl. Kroch rum wie ein
Kräutersammler. Den haben wir gewarnt, den Granaten nicht zu nahe zu kommen.
Jetzt ahne ich: der gehörte zu Benno. Und die haben die Granaten genommen. Eine
Katastrophe! Das sind nämlich Gauner. Und wenn die solche Knallerbsen klauen,
hat das bestimmt einen fürchterlichen Grund.“
    „Nun mal langsam!“ sagte Lampe. „Wer
ist Benno?“
    Tarzan erzählte, und die Beamten
zeigten betretene Mienen. Gemeinsam suchten sie den Umkreis von Oskars
Buddelstelle ab. Aber die Mörsergranaten blieben verschwunden. Was sie
entdeckten, waren Schrittspuren im Gras.
    „Ich glaube, du hast recht“, meinte
Steger. „Auf dem Weg sind auch Fahrspuren. Entwischen kann man hier leicht. Der
Weg führt bald wieder auf die Straße — und die dann weiter in Richtung
Lergries. Nach einem Kilometer kommt eine Kreuzung mit neuen Straßen nach
Altbach und Kleinstreten. Benno und Birnenkopf — und vielleicht auch dieser
Franz Knautschauge — sind längst über alle Berge. Hast du dir zufällig die
Autonummer gemerkt?“
    „Die Schilder waren so verdreckt, daß
ich nur die ersten Ziffern lesen konnte: Das Kennzeichen der Stadt und dann PC
oder RO und eine Fünf, glaube ich... Zu wenig wohl für eine Fahndung. Tut mir
leid.“
    „Ist nicht deine Schuld“, sagte Steger.
    „Es wäre ja denkbar“, überlegte Lampe,
„daß die Typen auf eine Belohnung erpicht sind. Vielleicht liefern sie die
Granaten irgendwo ab.“
    Sein Kollege stimmte ein hohles Lachen
an. „Das wäre zu schön, um wahr zu sein.“
    Sie gingen zum Streifenwagen zurück.
    Tarzan hörte zu, als Lampe über
Sprechfunk die Zentrale verständigte. Die war in Lergries. Der Beamte, der die
Meldung aufnahm, erwiderte, er werde unverzüglich die nächsthöhere Dienststelle
in Kenntnis setzen.
    „...können wir nicht ausschließen“,
sagte er, „daß die Mörsergranaten in die Hände von Terroristen geraten. Und
dann... Gute Nacht!“
     
    *
     
    Benno, der Kahlkopf, saß am Lenkrad. Er
fuhr flott, hütete sich jedoch, die zulässige Geschwindigkeit zu überschreiten.
Häufig blickte er in den Rückspiegel. Aber die Straße hinter ihnen war leer.
Und vor allem: kein Polizeiwagen.
    Franz, das Knautschauge, saß neben ihm
und saugte heftig an seinen Lippen. Er war nervös wie eine Tüte Mücken.
    „Benno, Mensch! Paß auf! Schlaglöcher!
Ich sehe uns schon als Konfetti in den Wolken.“
    „Reg dich ab!“ ließ sich Paule von den
Rücksitzen her vernehmen. „Die Dinger liegen weich und wohlig. Denen fehlt
nichts.“
    „Das sagst du!“ Franz knorgelte sein
linkes Ohr,

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