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X 7 antwortet nicht

X 7 antwortet nicht

Titel: X 7 antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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jetzt außer Hörweite.
    „Er saß vor der Milchbar am
Nebentisch.“ Tarzan schmunzelte. „Es ist einer der beiden Trickbetrüger.“
    „Waaas?“ Gaby wäre beinahe über Oskars
Pfote gefahren. „Und da sagst du gar nichts?“
    „Was sollte ich denn sagen? Ihn
begrüßen? Mich höflichst erkundigen, ob er inzwischen mit seinen
Geldscheintrick woanders Erfolg hatte?“
    „Zu uns sollst du was sagen, du Esel!“
    „Aber das tue ich doch, liebe Gaby.“
    „Zu spät! Wie soll ich ihm jetzt meine
Meinung ins Gesicht schimpfen? Ich muß noch mal zurückfahren!“
    „Hiergeblieben, Pfote! Den kratzt es
sowieso nicht, was wir von ihm denken. Aber ich möchte wissen, warum er hier im
Wald rumhockt?“
    „Vielleicht will er den Wildkatzen
Trickbetrug beibringen“, lachte Karl.
    „Oder die beiden fahren nach Lergries,
um sich ehrliche Arbeit zu suchen“, meinte Klößchen. „Und der andere — der
Franz Knautschauge — ist in den Büschen, weil er mal muß.“
    Sie radelten durch eine Kurve und waren
jetzt Bennos Blicken entzogen.
    Waldseitig öffnete sich eine Lichtung.
Der Wind ließ hohes Zittergras wellenförmig erbeben. Eine Ulme mit dichtem
Laubdach wuchs am Rande. Dicht beim Stamm lagen blanke Felsbrocken.
    Klößchen deutete hin und lenkte auch
gleich seinen Drahtesel in die Richtung.
    „Hier können wir rasten. Die Steine
sind Sitze — und sogar körpergerecht geformt.“
    So ganz Unrecht hatte er damit nicht.
Auf den Steinen saß man leidlich bequem. Sie gruppierten sich wie um ein
Lagerfeuer. Und der Baum hätte sogar Regen abgehalten. Außerdem: Hinter der
Ulme wuchs ein Drahtverhau zauseliger Büsche. Moos überwucherte umgestürzte
Baumstämme. Stümpfe und Felsbrocken. Die Natur hatte — unnachahmlich wie immer
— einen Abenteuerspielplatz angelegt. Für kleinere Kinder wäre es was zum Toben
gewesen. Aber die TKKG-Freunde hatten jetzt andere Sorgen.
    Klößchen brach kleine Stückchen von
einer Schokoladentafel ab und bot schweren Herzens reihum an. Nicht, daß er
geizig war — aber ihn quälte ja ständig die Angst, er könnte verhungern.
    „Was machen wir nun? Verständigen wir
die Polizei?“ Gaby bückte sich und ließ Oskar von der Leine. Mit ihm konnte sie
das riskieren. Er war viel zu brav, als daß er Wild gehetzt hätte.
    Tarzan hob die Schultern. „Rosenthals
müßten Anzeige machen. Sonst kommt nichts dabei raus.“
    Er beobachtete, wie Oskar schnuppernd
durchs Gras eilte — hierhin, dorthin. Stolz schleppte er dann einen fauligen
Ast an. Eine Weile kaute er auf ihm herum. Aber so gut wie ein Kalbsknochen
schmeckte er offenbar nicht.
    Während die vier Freunde
beratschlagten, erkundete Oskar die nähere Umgebung. Er sprang einem Falter
nach, beschnupperte einen Ameisenhaufen, verbellte ein freches Eichhörnchen,
daß vor ihm einen Fichtenstamm hochsauste, und begann dann zu kratzen. Mit
beiden Vorderpfoten trug er das Moos von einem kleinen Hügel ab. Anschließend
scharrte er, daß schwarze Erde nur so hinter ihn flog.
    „Sieh mal, das Erdferkel!“ sagte
Klößchen.
    „Oskar, laß das!“ rief Gaby. „Pfui!“
    Aber Schlappohr ließ sich nicht stören.
Mit vier weißen Pfoten stand er in klebriger Erde — in schwarzer Erde. Er hielt
jetzt jedoch inne und schnüffelte so laut, als inhaliere (einatmen) er
Schnupftabak.
    „Er hat was.“ Tarzan stand auf.
    Daß Oskar Sperrmüll, Abfall oder
vergrabene Schätze ausbuddelte — damit mußte man jederzeit rechnen. Er hatte
zweifellos auch zum Maulwurf Talent.
    „Was hat denn das gute Hündchen da?“
    Tarzan wurde schweifwedelnd begrüßt —
denn mit ihm teilte Oskar gern.
    Erde haftete an dunklem Metall. Es
schimmerte nur noch matt. Tarzan beugte sich über vier runde Eisenstücke —
seltsam geformt, nicht allzu groß und...
    Siedendheiß durchfuhr es ihn.
    Er sprang zurück.
    Oskar, der seine Wühlarbeit fortsetzen
wollte, wurde von Tarzan gepackt und in die Höhe gerissen. Er strampelte mit
allen vier Pfoten. Aber Tarzan ließ ihn nicht los.
    In langen Sätzen stürmte er zur Ulme.
    „In die Sättel und weg, Leute! Los! Die
Dinger können jeden Moment explodieren.“
    „Was?“ fragte Klößchen. „Wer
explodiert?“
    „Mörsergranaten! Vier Stück liegen
dort. Bestimmt noch scharf. Ich weiß, wie die aussehen. Nur Atombomben sind
gefährlicher. Wenn die hochgehen, wird hier der Wald abgemäht — und von uns ist
nur Hackfleisch übrig.“
    Das wirkte. Erschrocken sahen seine
Freunde ihn an. Jeder griff sich sein

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