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X 7 antwortet nicht

X 7 antwortet nicht

Titel: X 7 antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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verfügbaren
Telefonnummern.“
    Auf einem Zettel vermerkte Tarzan die
Anschlüsse der Familie Glöckner, der Familie Vierstein und des Internats.
    „Hm!“ überlegte er dann. „Ob das
klappt? Nur, wenn Sie die Frau aufhalten können. Herr Rosenthal. Wenn nicht —
ich glaube, es wäre dann doch am gescheitesten, die Polizei zu verständigen.
Könnten Sie die Diebin festhalten?“
    Rosenthal lächelte. „Ich schließe die
Tür ab. Aber das wird nicht mal nötig sein. Die nächste Polizeiwache ist drüben
im Rathaus. Ich meine auch, das ist der richtige Weg. Und dann wird sich ja
rausstellen, ob sie die Diebin ist — oder nicht.“
    Die Kinder verabschiedeten sich.
    Draußen schmeichelte die Luft wie
gewaschene Seide. Es war Samstag. Tarzan und Klößchen hatten verlängerten
Ausgang. Schräg gegenüber war ein Kino. Die Ankündigung eines spannenden Krimis
verlockte. Er war ab zwölf Jahren freigegeben.
    Nach kurzer Überprüfung des
verbliebenen Taschengeldes schoben sie ihre Tretmühlen über die Straße.
    Die Vorstellung hatte bereits begonnen.
Aber als sie ihre Plätze — die billigsten — eingenommen hatten, konnten sie
leicht in die Handlung hineinfinden.
    Einige Szenen waren zum Fürchten.
Jedenfalls für Gaby. Fast, daß sie sich in Tarzans Achselhöhle verkroch. Das
machte ihm mehr Spaß als der Film.
    Klößchen vertilgte zwei Tafeln
Schokolade. Und verschluckte auch, mitgerissen von der Handlung, große Teile
des Silberpapiers.
    Der Krimi war französische Produktion.
Es ging um den Überfall auf einen gepanzerten Geldtransportwagen. Im Wald
lauerten Gangster ihm auf. Mit einer Sprengladung erbeuteten sie das Geld. Aber
das große Los war das nicht. Denn anschließend brachten die Ganoven sich
gegenseitig um, weil keiner dem andern was gönnte.
    Als die Lichter angingen, meinte Karl:
„Minuziös (sehr genau), wie die den Plan ausgeheckt haben, aber daß den
Ganoven die Sprengladung so zufällig in die Hände geriet — also, das finde ich
nicht gut. Das kommt in der Wirklichkeit nicht vor.“
    „Da bin ich deiner Meinung“, nickte
Gaby, die sonst durchaus ihre eigene Meinung hatte.
    „Stimmt!“ sagte Klößchen. Nachdenklich
zog er sich ein Stück Silberpapier aus den Zähnen. „Ich bin noch nie auf eine
Sprengladung gestoßen. Nicht mal auf einen Knallfrosch.“
    „Macht ihr eigentlich Witze?“
erkundigte sich Tarzan.
    „Wieso?“ wunderte sich Karl. „Das war
doch eindeutig eine Schwäche des Films.“
    „Wer redet von dem Film. Ich rede von
der Sprengladung, die keinem von euch je begegnet ist.“
    „Oh!“ hauchte Gaby. „Du meinst die
Mörsergranaten.“
    „Allerdings.“
    Karl lachte. „Himmel! Manchmal hat man
wirklich ein Gedächtnis von hier bis zur Nasenspitze. Und das mir! Mein
Computer steht wohl nicht unter Strom. Aber ich weiß, woran das liegt. Wir
haben ja die Mörsergranaten nicht. Sondern nur davon gehört. Gesehen hat sie
keiner außer dir.“
    „Und das Granatentrio. Das beglotzt sie
wahrscheinlich auch jetzt noch.“
    „Glaubst du, die wollen einen
Geldtransporter überfallen?“ fragte Klößchen.
    „Nein, das nicht“, schwächte Tarzan ab.
„Von der Sorte sind die nicht. Die versuchen nur Trickbetrug mit markierten
Hundertern.“
    Als sie das Kino verließen, hatte sich
blaue Dämmerung über die Stadt gebreitet.
    Tarzan reckte sich. „Was machen wir mit
dem angebrochenen Abend?“
    „Ich bin müde“, sagte Gaby. „Ich will
heim. Den ganzen Tag haben wir uns getummelt. Jetzt reicht’s mir. Ich will ins
Bett. Und noch lesen. Und von meiner Mami einen Schlaftee. Und einen Teller mit
Obst. Und morgen ist auch noch ein Tag. Wenn ihr euch noch rumtreiben wollt —
bitte, bitte! Laßt euch nicht aufhalten.“
    „Das mit dem Bett“, meinte Klößchen,
„ist keine schlechte Idee. Ich könnte meinen Schokoladenvorrat neben dem
Kopfkissen stapeln. Ein spannendes Buch habe ich auch. Schon zum dritten Mal
gelesen — aber es gefällt mir jedesmal besser. Und...“
    „Reden wir nicht lange rum!“ unterbrach
Tarzan ihn. „Erst bringen wir mal Gaby nach Hause, und dann entscheidet der
Herrenklub, ob noch was läuft.“
    Sie radelten zurück.
    Als Gaby wohlbehütet die Haustür hinter
sich schloß, gähnte Karl wie ein Flußpferd.
    „Brauchst gar nichts zu sagen“, meinte
Tarzan. „Du hängst durch und willst nach Hause.“
    „Erraten. Schließlich hat nicht jeder
deine Kondition. Und morgen ist auch noch ein Tag, wie Gaby sehr richtig
feststellte. Was soll

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