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X 7 antwortet nicht

X 7 antwortet nicht

Titel: X 7 antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Bescheid.
    „Ihr habt euch also vorgenommen, die
Diebin und diesen mysteriösen Herrn Kuhleber zu finden?“
    „Unbedingt!“ sagte Tarzan. „Und mit
etwas Glück schaffen wir das auch. Außerdem halten wir die Augen offen, falls
uns einer vom Granatentrio über den Weg läuft. Wenn die Sprengdinger nicht
abgegeben werden, ist das für die Polizei wie ein Alarm — hat Herr Lampe
gesagt. Bestimmt hätten die drei dann was Schlimmes im Sinn.“
    „Aber was?“ erkundigte sich Klößchen.
    „Wenn es Terroristen sind, wie der
Beamte in der Lergrieser Zentrale mutmaßte, dann könnten sie die Mörsergranaten
für Anschläge verwenden. Das wäre so grausig... Aber eigentlich kann ich mir
das nicht vorstellen.“ Tarzan wickelte einen halben Meter Spaghetti um seine
Gabel. „Trickbetrüger und Terroristen. Gemeinsam ist denen nur, daß beide Worte
mit T anfangen. Einen gefährlichen Anschlag halte ich nur für möglich, wenn der
dritte, der Birnenkopf, von schwererem Kaliber ist.“
    „Ich finde“, sagte Gaby, „der sah
bescheuert aus.“
    „Aber böse!“ meinte Klößchen.
    „Bescheuert und böse ist eine
Mischung“, nickte Karl, „aus der nichts Gutes entsteht.“
    „Hoffen wir, daß alles ganz harmlos
verläuft“, sagte Frau Glöckner.
    Frau Glöckner zog sich um, kam in
Jeans, T-Shirt und Kopftuch zurück und sagte, daß sie jetzt mit dem Putzen der
Wohnung zu tun hätte. Gaby aber — wegen ihres Besuches — von tätiger Hilfe
entbunden sei.
    Drücken wollte sich von der TKKG-Bande
keiner. Aber Frau Glöckner meinte, das sei nun wirklich ihre Arbeit. Sie
scheuchte die Kinder in Gabys Zimmer, wo Oskar sich unter dem Bett
zusammengerollt hatte. Er schnarchte.
    Sie hörten Schallplatten, spielten
Karten und sahen ab und zu durchs Fenster, ob der Regen nicht aufhöre.
    Gegen 16 Uhr riefen sie die
Polizeistation in Lergries an und erfuhren von Polizeimeister Lampe, daß die
Mörsergranaten nirgendwo aufgetaucht seien.
    „Warum sollen wir eigentlich bis zum
Geschäftsschluß warten“, meinte Gaby, als Tarzan aufgelegt hatte. „Herrn
Rosenthal, finde ich, könnten wir doch jetzt schon mal anrufen.“
    Die Telefonnummer stand auf dem
Adressenzettel. Tarzan wählte, und der Fotograf meldete sich.
    „Bis jetzt war die Frau noch nicht
hier“, antwortete er auf Tarzans Frage. „Aber ich schließe erst um halb sieben.
Da kann noch viel passieren. Übrigens möchte ich dir herzlich danken! Von
meiner Frau weiß ich, wie du sie vor dem Trickbetrüger bewahrt hast.“
    „War doch selbstverständlich“, meinte
Tarzan. „Wir kommen nachher ins Geschäft. Auf Wiederhören, Herr Rosenthal.“
    Er legte auf.
     
    *
     
    Auch Rosenthal legte den Hörer auf die
Gabel, rieb sich das kernige, rote Gesicht und blickte durchs Schaufenster auf
die Straße.
    Nasser Asphalt. Aber der Regen hatte
aufgehört. Sogar einige Sonnenstrahlen blinzelten durch die Wolken. Ein Bus
fuhr vorbei. Drüben bei der Milchbar tropfte Regen von Stühlen und Tischen, die
im Freien aufgestellt waren. Plastikmöbel. Denen schadete das nicht.
    Der Fotograf gähnte. Am liebsten hätte
er die Ladentür abgeschlossen. Das Geschäft lief schleppend. Vormittags hatten
etliche Holiday-Park-Besucher ihr Foto anhand der Negative ausgesucht. Mit den
Abzügen würde er morgen den ganzen Tag über zu tun haben. Trotzdem hätte er
sich noch mehr Bestellungen gewünscht. Doch der Regen machte einen Strich durch
die Rechnung.
    Daß Rosenthal den offiziellen
Ladenschluß abwarten wollte, geschah nur wegen der Kinder. Denen hatte er
versprochen, bei der Suche nach der Diebin behilflich zu sein. Und dazu gehörte
natürlich, daß sie in den Laden konnte.
    Er gähnte abermals, drehte sich um und
nahm sein Zigarettenpäckchen aus dem Regal.
    Hinter ihm wurde die Tür geöffnet.
Leichte Schritte. Eine Frau kam herein.
    Rosenthal legte die Zigarette zurück,
wandte sich um und wollte den Gruß der Kundin erwidern. Aber für eine Sekunde
blieb ihm das Wort in der Kehle stecken. Er lächelte freundlich und bemühte
sich um eine unverfängliche Miene.
    Sicherlich — er hatte gehofft, daß sie
käme. Aber jetzt, da sie hier war, staunte er doch etwas.
    Sie hatte ihren Pudel mit, trug einen
knallgrünen Regenmantel und eine dazu passende Schultertasche.
    Hat grüne Augen, dachte er. Dann ist
die rotbraune Haarfarbe sicherlich echt. Sehr hübsch, hm! Aber sie schminkt
sich zu stark.
    „Bitte sehr?“ fragte er.
    „Ich war gestern im Holiday-Park“,
sagte sie mit

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