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X 7 antwortet nicht

X 7 antwortet nicht

Titel: X 7 antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Spiralen in der Luft. Klößchen nahm einen Teller und
schnupperte sich zum Kaiserfleisch vor.

    Tarzan erinnerte sich an den mageren
Inhalt seines Geldbeutels und bevorzugte Buletten und Kartoffelsalat. Wohl
versorgt kehrten sie zum Tisch zurück, wo die Getränke schon standen. Während
sie aßen, orgelte der Alleinunterhalter ohne Unterlaß. Pausen gehörten offenbar
nicht zu seinem Arbeitsvertrag. Wenn ihm die Finger ermüdeten, wußte er sich zu
helfen — wie Tarzan beobachtete — , indem er zeitweise nur linkshändig spielte
und dann mit der anderen Hand.
    Eine halbe Stunde später räumte die
Serviererin die leeren Colaflaschen ab und fragte, ob’s noch was sein dürfte.
    „Sind Sie Ute, die singende Kellnerin?“
erkundigte sich Tarzan.
    „Nein.“
    „Wann tritt Ihre Kollegin denn auf?“
    „Heute überhaupt nicht. Samstags hat
sie frei.“
    „Schade. Wir möchten zahlen.“
    Zufrieden verließen sie dann das Lokal.
    Ohne es zu ahnen, hatten sie Ute
Fläming, die Kameradiebin, nur um Haaresbreite verpaßt.
     
    *
     
    Immer wieder während der nächsten Tage
erkundigte sich die TKKG-Bande bei Herrn Rosenthal, ob jene Eva Müller bei ihm
aufgetaucht wäre.
    Aber sie war nicht. Denn Ute Fläming,
alias Eva Müller, hatte andere Sorgen, als sich um zwei nette Fotos zu kümmern.
    Gerade jetzt, um die Mittagszeit des
Donnerstags, saß sie im Wohnraum ihres Bungalows auf der Couch und zerrte
nervös an den Fingern.
    Ballerina hatte den Kopf auf ihr Knie
gelegt. Unverwandt sah sie das Frauchen an.
    „Du ahnst nicht“, sie kraulte der
kleinen Hündin das Ohr, „wie mich das beutelt. Ich will zwar das Geld — und wie
ich das will — , aber ich will nicht zum Verbrecher werden. Zur Komplizin,
Mittäterin, Räuberin! Himmel, was mache ich nur? Wird es gutgehen? Dann — ach,
was soll’s! Natürlich geht es gut, Ballerina! Es heißt zwar immer, Verbrechen
lohnt sich nicht. Aber das behaupten die andern, die sich nicht trauen.
Wahrscheinlich habe ich nur Angst. Aber Angst muß man abschütteln.“
    Ballerina leckte ihr die Finger.
    Das Telefon klingelte.
    Ute zögerte. Sie wußte, wer das war.
Robert Katzmeier, ihr Freund, hatte gesagt, daß er anrufen werde. Um den Plan —
den narrensicheren Plan — ein letztes Mal mit ihr durchzusprechen.
    Sie nahm den Hörer ab und meldete sich.
    „Ich bin’s, Liebling“, sagte der
sommersprossige Katzmeier, der sich den Namen Kuhleber und die falsche Adresse
hatte einfallen lassen. „Allein?“
    „Ich bin doch immer allein.“
    „Und sonst! Doch nicht etwa nervös?“
    „Nervös ist kein Ausdruck. Ich denke,
jeder, der mich ansieht, merkt, was mit mir los ist. Die Gäste in der Reblaus —
also, am liebsten würde ich mich verkriechen. Ich bin schon so mißtrauisch, daß
ich auf keinen Scherz mehr eingehe. Wenn mich jemand was Persönliches fragt,
zucke ich zurück. Es ist lächerlich — aber am Samstag, als der Fotograf meinen
Namen wissen wollte, konnte ich’s einfach nicht sagen. Dachte in dem Moment:
Himmel, der ist von der Polizei. Die sind dir schon auf der Spur.“
    „Was für ein Unsinn!“ sagte Katzmeier
ungeduldig. „Bis jetzt ist doch überhaupt nichts passiert.“
    „Ich weiß, Robert. Aber in Gedanken
spiele ich’s immer wieder durch. Für mich ist es schon Wirklichkeit.“
    „Hm. Nimm dich bitte zusammen!“
    „Du, ich habe einen falschen Namen
angegeben. Aber ich weiß nicht mehr, welchen.“
    „Was? Wo hast du...“
    „In dem Fotogeschäft. Irgendwas einfaches
habe ich... Ach! Jetzt weiß ich’s wieder. Müller. Helga Mül... nein, Eva! Ja!
Na, Gott sei Dank!“
    „Ute, wir müssen uns auf dich verlassen
können. Davon hängt alles ab. Vergiß nicht: Wir haben eine Million in unserem
Geldtransporter X 7. Das Geld gehört jetzt schon dir, mir und Fritz Gerlach.
Aber der Coup gelingt nur, wenn du die Nerven behältst. Wir kennen uns aus,
schließlich fahren wir den Transporter schon lange genug.“.
    „Wenn es soweit ist, Robert, bin ich
die Ruhe selbst. Das ist jetzt nur... eine Art Lampenfieber.“
    „Hoffentlich!“
    Darauf erwiderte sie nichts.
    „Wir wollen es nochmal durchgehen, Ute!
Mir wäre es lieber, wir könnten das unter vier Augen machen. Aber du weißt ja:
Keine Menschenseele darf wissen, daß wir zusammengehören. Sieht man uns
zusammen, ist alles kaputt.“
    Sie schwieg.
    „Hallo?“ rief er.
    „Ja, ich bin noch da. Äh... Ballerina
hat mich abgelenkt.“
    „Hör, bitte, genau zu. Morgen ist
Freitag. Der Freitag!

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