X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
Trauer und Schmerz, und schließlich blitzten seine Augen auf, und er ballte die Fäuste. Sein Bild explodierte, und mit ihm das des Todessterns. Die Explosion fraß sich tief in die Flotte der Rebellen hinein, und nur kleineren Schiffen gelang die Flucht.
Die gesamte Präsentation ließ Wedge schaudern. Er war selbst auf Endor gewesen - er hatte den Schuß abgegeben, der geholfen hatte, den Todesstern zu zerstören -, und dennoch kam ihm diese Geschichte beinahe ebenso überzeugend vor wie das, was tatsächlich geschehen war. Sie behauptete, die Todessterne hätten eine nützliche Funktion gehabt, und stellte die Rebellen als Ungeheuer dar, weil sie daran gedacht hatten, sie als Waffe gegen einen bewohnten Planeten zu verwenden. Indem erklärt wurde, der Imperator sei nach Endor geflogen, um dies zu verhindern, wurde die Angst, die seit der Zerstörung Alderaans alle beherrschte, auf die Rebellen umgelenkt. Der Imperator hatte sich geopfert, um alle anderen zu retten, also mußte ihm jetzt selbst der letzte Hinterwäldler dankbar sein.
Als er mit Iella auf die Halle der Gerechtigkeit zuging, staunte er weiter darüber, wie leicht es dem Imperium gefallen war, die Wahrheit zu einer Geschichte zu verdrehen, die seinen eigenen Interessen diente. »Wer immer diese Ausstellungen konzipiert hat, hat sehr gute Arbeit geleistet.«
»Das wird noch deutlicher in dem Bereich, in dem es um die Jedi geht.« Iella hakte sich bei Wedge unter, und sie schlenderten weiter. »Ohne den Imperator wären wir jetzt Sklaven eines tyrannischen Jedi-Staats.«
Die Geschichte der Jedi-Ritter wurde linear präsentiert, zog sich von links nach rechts durch den Saal. Eine Saga von tausend Generationen war hier so zusammengefaßt, daß sie zunächst die legendären Jedi-Meister der alten Zeiten betrachtete und dann andeutete, daß die Ritter im Verlauf der Jahrhunderte immer weiter von ihren edlen Motiven und Traditionen abgewichen waren. Die Korruption hatte begonnen - so wurde es den Besuchern nahegelegt -, als menschliche Jedi-Meister erste nichtmenschliche Schüler zugelassen hatten. Die Jedi-Ritter, die einmal die Hüter der Alten Republik gewesen waren, verwandelten sich in die geheimen Machthaber. Sie benutzten ihre Kräfte, um die politischen Führer der Republik zu manipulieren.
Nach den Klonkriegen bereiteten sich die Jedi darauf vor, offen die Macht zu ergreifen. Senator Palpatine kam ihnen zuvor und setzte ihre Marionetten ab. Indem er die korrupte Alte Republik stürzte, nahm der Imperator den Jedi die Grundlage ihrer Macht und ließ ihre üblen Pläne öffentlich werden. Die Jedi leugneten dies, alle, bis auf einen. Die anderen versuchten, diesen Mann umzubringen, aber er überlebte ihren Verrat und stieg zum Gehilfen des Imperators auf und unterstützte ihn dabei, das Böse auszumerzen, das die Ritterschaft zerstört hatte. Das war Darth Vader, und - so verkündete jedenfalls die Beschriftung - nie hatte jemand den hohen Idealen des Imperiums besser gedient als er.
Wedge lächelte. »Das letzte stimmt jedenfalls - Vader war durch und durch Diener des Imperiums.«
»Ist Ihnen aufgefallen, daß die Linie der Jedi-Ritter mit Vader endet? Luke Skywalker wird überhaupt nicht erwähnt, aber man deutet an, daß er der Erbe der korrupten Traditionen ist.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich frage mich, ob das nicht schon wieder zu kompliziert ist für Propagandazwecke.«
»Solche Appelle an die Angst können sehr subtil und trotzdem wirkungsvoll sein.« Wedge drehte sich noch einmal um und sah in die gegenüberliegende Ecke des Saals. »Mir kommt es so vor, als hätte dieser Saal früher einmal einen Nebenraum gehabt, der aber inzwischen geschlossen wurde.«
»Ich habe einmal eine alte Version einer holographischen Museumsführung gesehen - wir haben Leute, die solche Dinge archivieren, nur um sehen zu können, was verändert wurde. In den Tagen der Alten Republik gab es dort noch mehrere Räume, die an berühmte Jedi-Ritter und ihre Taten erinnerten.« Iella zuckte die Achseln. »Sie sind jetzt seit über dreißig Standardjahren versiegelt. Es heißt, das meiste darin wurde so umarrangiert, daß es jetzt von reiner Bosheit zeugt, und die Beschreibungen einiger Gegenstände sind geeignet, sie als so übel darzustellen, daß die Sith-Artefakte dagegen harmlos erscheinen.«
Vor der Jedi-Ausstellung trafen sie Pash Cracken, der eine Tasche trug. »Habt ihr beiden genug von Ausstellungen?«
Wedge antwortete nicht sofort, denn seine
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