X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
der Imperator gestanden hatte, mußte Corran zugeben, daß es gerade diese Bäume waren, die diesem gigantischen Korridor den letzten Schliff gaben.
Den Belangen des normalen Alltags wurde nicht gestattet, der Halle ihre majestätische Würde zu nehmen. Lesebänder, wie sie überall sonst auf Coruscant die neuesten Nachrichten bekanntgaben, waren abgeschirmt, so daß man sich an einen bestimmten Punkt stellen mußte, um die roten Buchstaben lesen zu können. Informationskioske waren von Ch'hala-Bäumen umgeben. Kleine Nischen, die in regelmäßigem Abstand in die Wände eingelassen waren, gaben den Besuchern ein gewisses Maß an Abgeschiedenheit, um die eingebauten Holo-Stationen zu benutzen.
Die Sicherheitskräfte schienen eher lasch zu sein, aber Corran bemerkte Dinge, die Erisi eindeutig entgingen. Sturmtruppen patrouillierten auf der Hauptebene und passierten bestimmte Punkte in präzise abgestimmten Abständen. Sie schienen sich vor allem darauf zu konzentrieren, Gruppen von Nichtmenschen aufzulösen oder zum Weitergehen zu bewegen. Wer legitime Gründe hatte, sich im Gebäude aufzuhalten, wurde gedrängt weiterzugehen, während man solche, die sich nur den Palast ansahen, dazu brachte, sich Führungen anzuschließen oder zu gehen.
Auf den oberen Galerien schienen sich überhaupt keine Nichtmenschen aufzuhalten, was durch Maßnahmen erreicht wurde, die zunächst kaum auffielen. Seitenflure, die zu Treppen oder Fahrstühlen führten, wurden beträchtlich enger und ließen nicht zu, daß mehr als zwei oder drei Personen sie gleichzeitig passierten. Wachen, die eine stilisiertere und ästhetischere Variante der Sturmtruppen-Uniform trugen, hatten dort Posten bezogen und schickten jeden freundlich zurück, der sich offenbar verlaufen hatte. Sie antworteten auf Fragen, aber nur, indem sie den Besuchern die Position des nächsten Informationskiosks angaben, wo sie ihre Fragen noch einmal stellen konnten.
Die Treppen selbst waren in drei Abschnitte unterteilt. Das bedeutete, daß jeder, der an den Wachen auf der unteren Ebene vorbeigekommen war, auf dem mittleren Abschnitt isoliert werden konnte. Die Geländer zu beiden Seiten der Treppe schienen vollkommen normal, aber Corran fielen ein Dutzend Möglichkeiten ein, wie man jemanden dort festhalten oder mit einem Lasergeschütz, das hinter einer Wandplatte verborgen sein mochte, erschießen konnte, ohne daß die Wachen selbst ein großes Risiko eingingen. Der Große Korridor war zwar dekorativ und beeindruckend, aber durchaus im Hinblick auf Sicherheit konstruiert worden.
Corran nahm an, daß es auch noch andere Vorsichtsmaßnahmen gab. In den schmalen Fluren waren vermutlich Waffendetektoren eingebaut. Die Technologie, mit deren Hilfe man einen anorganischen Gegenstand nahe am Körper oder innerhalb des Körpers einer Person lokalisieren konnte, war inzwischen sehr ausgefeilt. Ein Computer, der auf diese Weise eine Waffe durch die Störung im bioelektrischen Feld einer Person oder im Magnetfeld des Planeten selbst entdeckt hatte, konnte den Wachen ein Signal senden, die Person, die Position der Waffe am Körper und sogar den Waffentyp identifizieren.
Andere passive Überwachungsgeräte wurden vermutlich benutzt, um Dinge wie Gasbehälter oder Bomben zu lokalisieren, indem sie Molekularspuren davon feststellten. Es war sogar möglich, daß die Ch'hala-Bäume genetisch verändert worden waren und als botanische Spürorgane dienten. Die Lichtmuster, die über ihre Rinde flackerten, konnten bestimmte Bedeutungen haben, um die Truppen zu alarmieren, ohne daß irgendeiner der Besucher etwas davon ahnte.
Du denkst eindeutig zuviel über diese Dinge nach, Corran. Er lächelte und schaute Rima an. Er bemerkte, daß sie ihn ebenfalls angesehen hatte, aber ihr Blick war so starr, daß er merkte, daß sie ihn nicht wirklich sah oder an ihn dachte. »Imperial City an Rima. Hallo?«
Sie blinzelte, dann lächelte sie verlegen. »Tut mir leid. Ich habe gerade nachgedacht.«
»Das war offensichtlich. Worüber denn?«
Rima zögerte, und das weckte Corrans Aufmerksamkeit vollends. In den Tagen, die sie miteinander verbracht hatten, waren ihm zwei Dinge aufgefallen: Sie war eine ungeheuer aufmerksame Beobachterin, und sie schien nichts oder kaum etwas von dem zu vergessen, was um sie herum geschah. Corran konnte sich nicht daran erinnern, daß ihr je eine Einzelheit entgangen wäre, im Gegenteil, sie hatte ihn sogar häufig korrigiert. Sie hatte nur gezögert, wenn er Fragen
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