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X-Wing 03 - Die teuflische Falle

X-Wing 03 - Die teuflische Falle

Titel: X-Wing 03 - Die teuflische Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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zurück. Es hätte nur eine Möglichkeit gegeben, ihre Identität sicher festzustellen, nämlich durch genetische Tests. Da dies unmöglich war, mußten die Gefangenen annehmen, daß es sich tatsächlich um die Leichen ihrer geflohenen Genossen handelte. Es konnte allerdings auch sein, daß die Isard einen der Gefangenen aus einem der anderen Bereiche von Lusankya bis zur Unkenntlichkeit hatte verbrennen und in den Hochsicherheitstrakt werfen lassen. Solange sie wußte, wer entkommen war, wäre es einfach, jemanden zu finden, der dem Betreffenden möglichst ähnlich sah, und die Gefangenen im Hochsicherheitstrakt würden weiter annehmen, daß es unmöglich war zu entkommen.
    Drittens und letztens sah Corran, daß Jan sich wirklich um die Leute kümmerte. Seine Angst um Corran war ehrlich und nicht begründet in der Furcht, selbst bestraft zu werden. Als Anführer der gefangenen Rebellen fühlte sich Jan verantwortlich für die anderen Allianzleute. Er hatte genug Gefährten im Kampf gegen das Imperium sterben sehen, um verhindern zu wollen, daß jemand sein Leben sinnlos wegwarf. Er glaubte ganz sicher, daß die Allianz sie eines Tages finden würde, und er wollte, daß an diesem Tag noch so viele seiner Leute am Leben waren wie möglich.
    So wunderbar Jans Sorge und Obhut war, so quälte sie den alten Mann auch. Corran sah darin deutlich die Hand der Isard. Indem sie Jan die Verantwortung für die gefangenen Rebellen übernehmen ließ, hatte sie sich Dutzende von Möglichkeiten geschaffen, ihn zu verletzen. Mit jedem, der weggeschafft wurde oder starb, starb auch ein kleines Stück von Jan. Wie er solchen Schmerz solange hatte aushalten können, konnte sich Corran kaum vorstellen, aber er hoffte, daß er die Bürde auf Jans Schultern ein wenig erleichtern konnte, indem er selbst die Verantwortung für sich übernahm.
    Siebzig Schritte von der Höhlenöffnung entfernt kamen sie an der Öffnung zur Latrine vorüber. Die Anlage war primitiv, aber es gab einen Wasserhahn, so daß ein Mindestmaß an Hygiene gewährleistet war. Dreißig Schritte dahinter, etwa auf halbem Weg zu den Schächten, kamen die Gefangenen an einem Tor vorbei, das nachts verschlossen wurde. Corran hielt dieses Tor für reichlich unnötig, da die Imps Infrarotmelder an beiden Enden des Flurs angebracht hatten. Andererseits kann man diese Melder relativ leicht zerstören, besonders, wenn die Leute, die sie überwachen, so aufmerksam sind wie die Wärter, die mit uns durch den Staub marschieren.
    203 Schritte vom Ende des Höhlenkomplexes entfernt kam Corran durch etwas, das einmal die Luke eines Raumschiffes gewesen war, und betrat die eigentliche Mine. Es gab Gerüchte unter den Gefangenen, daß Lusankya schon vor den Klonkriegen bestanden habe und mit Teilen mehrerer Schiffe bestückt sei, die außerhalb der Atmosphäre des Planeten zerschossen worden waren. Diese Luke und der Zustand der alten, abgegriffenen Werkzeuge dienten durchaus dazu, diesen Gerüchten eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verleihen, aber das Ganze war zu einfach, zu nahe liegend. Wenn die Isard will, daß wir das über Lusankya denken, dann sollte ich mich lieber dagegen wehren.
    Hinter der Luke ging es einen abschüssigen Korridor entlang zu einer rechteckigen Höhle, von der fünf Tunnel wie die Finger einer Hand abzweigten. Alle Finger endeten in Türen, die aus den Bugpaneelen von Schiffen zusammengezimmert und mit Ketten und Schlössern versperrt waren. Die Tunnel waren groß genug, daß ein kleiner Bergbaudroide sie passieren konnte, aber die Türen waren immer geschlossen, wenn die Gefangenen in diesen Raum kamen, so daß Corran nie sah, wie die Droiden das Erz wegschafften, das sie schürften.
    Am anderen Ende der rechteckigen Kammer lagen mehrere riesige Steinhaufen. Die Männer bearbeiteten sie mit schweren Vorschlaghämmern, brachen sie Stück für Stück in kleinere Formen. Andere Gefangene trugen diese kleineren Steine in die Mitte der Kammer, wo sie sie mit kleineren Hämmern bearbeiteten. Weitere Gefangene schaufelten den Schutt in Siebe und warfen die größten Brocken wieder zurück. Der so entstehende Kies wurde schließlich in Eimern zu einem Fließband gebracht, das ihn nach oben wegtransportierte. Am oberen Ende des Fließbandes verschwand der Kies durch ein schweres Stahlgitter.
    Niemand wußte viel über das, was hinter diesem Gitter lag. Sie wußten, daß Luft von dort hereinkam, weil man sehen konnte, wie schwarzer Staub auf das Fließband

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