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X-Wing 04 - Bacta-Piraten

X-Wing 04 - Bacta-Piraten

Titel: X-Wing 04 - Bacta-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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konnte. In den Bauch wäre besser. Dann würde er schreien. Sie wartete auf die Schreie, wartete darauf, daß die Soldaten, denen sie sich näherte, vor Angst aufschrien. Sie begann selbst zu schreien, in der Hoffnung, ihre Gegner damit in Panik zu versetzen.
    Plötzlich erhob sich einer der Soldaten. Sie riß die Pistole herum, aber bevor sie noch richtig gezielt hatte, hatte er den Blasterkarabiner erhoben und feuerte. Sie sah, wie drei zischende Energieblitze auf sie zuflogen und hielt es eine Sekunde lang für ein wahres Wunder, daß sie sie verfehlt hatten. Dann spürte sie, daß etwas an ihrer linken Hüfte riß. Ihre Welt drehte sich, und sie fiel mit dem Gesicht in den feuchten Boden am Fuß eines großen Baumes. Sie schnaubte den Dreck aus der Nase und fragte sich, was geschehen war, dann traf sie die erste Schmerzwelle.
    Iella drehte sich auf den Rücken und starrte ihre linke Hüfte an. Verkohltes schwarzes Fleisch umgab ein Loch, aus dem Blut austrat. Sie verbiß sich einen Schrei, löste ihren Blastergürtel und nahm ihn ab. Sie drückte das Holster gegen die Wunde, dann wickelte sie den Gürtel um ihr Bein und befestigte ihn wieder. Sie wäre beinahe ohnmächtig geworden, aber sie kämpfte gegen das Dunkel an, das an den Rändern ihres Blickfelds auftauchte.
    Sie glaubte nicht, daß sie das Bewußtsein verloren hatte, aber als sie wieder aufblickte, sah sie einen Soldaten vor sich stehen. Er sagte etwas, aber sie konnte sich nicht auf die Worte konzentrieren. Sie bemerkte nur, daß ihm der Panzer viel zu groß war, daß die Brustplatte seinen halben Bauch bedeckte und der Helmrand direkt auf dem Kragen ruhte.
    Der Soldat gestikulierte mit seinem Blasterkarabiner, aber Iella verstand ihn immer noch nicht. Sie versuchte es, aber ein seltsames Schwirren übertönte seine Worte. Ein kantiger Schatten ging hinter dem Mann nieder. Iella hörte ein entsetzliches Knacken und Knirschen, als der Soldat zu Boden sank. Er drehte sich dabei, seine Beine brachen unter ihm weg, und Iella konnte die gezackten parallelen Wunden erkennen, die durch die Rückseite seiner Panzeruniform geschnitten waren.
    Hinter ihm, die Klauen bluttriefend, stand ein schwarzer Vratix-Krieger und zog die Arme wieder an die Brust. Er nickte einmal, dann streckte er seine mächtigen Hinterbeine und sprang außer Sicht. Wäre die Leiche des Soldaten zu ihren Füßen nicht gewesen, Iella hätte keinen Beweis für sein Eingreifen gehabt.
    Sie starrte die Leiche mit weit aufgerissenen Augen an. Diese Klauen haben sich so leicht durch die Panzerung geschnitten, wie ein Wampa ein Tauntaun zerlegt. Alles Bacta auf dem Planeten wird diese Wunden nicht wieder schließen können. Sie lehnte sich gegen den Baumstamm und fand die rauhe Rinde irgendwie tröstlich. Sie hörte Schreie, die aus weiter Ferne zu kommen schienen, mehr Schwirren und andere Knirschgeräusche, die sie lieber nicht einzuordnen versuchte.
    »Iella!«
    Sie blickte auf. »Sixtus! Hast du Elscol gefunden?« Der hochgewachsene Mann nickte, bückte sich und zog sie hoch. »Sie hat sich den Knöchel verrenkt. Wie geht es dir?« »Es tut weh, aber ich werde es überleben.« »Gut. Ich bringe dich hier raus.«
    Iella versuchte nach hinten und auf die Soldaten zu zeigen. »Aber sie lauern dort auf uns. Eine zweite Gruppe, die versucht hat uns einzukreisen.«
    Sixtus schüttelte den Kopf. »Die Schwarzklauen haben sie alle erwischt. Das wird die toten Vratix nicht wieder ins Leben zurückbringen, aber es dürfte genügen, um die Xucphra-Leute zu erschrecken.« Er schnaubte. »Wenn sie ihre Leute finden, werden sie nicht mehr sonderlich gut schlafen können.«
    Iella zuckte zusammen, als der Schmerz sie heftiger traf. »Warte.«
    »Nein, die Ashern haben ein Basislager mit ein paar Bactatanks.«
    »Nein, das meinte ich nicht.« Sie schüttelte den Kopf, um klarer denken zu können. »Laßt die Leichen nicht hier. Bringt sie so weit wie möglich weg. Laßt die Soldaten einfach verschwinden. Nichts zu wissen wird noch schlimmer für die Xucphra-Leute sein. Nehmt auch die Leichen unserer Leute und versteckt sie. Laßt die Isard nicht wissen, wie schwer wir getroffen wurden.«
    Sixtus lächelte. »Das ist wirklich seltsam.«
    »Was?«
    »Es sind deine Lippen, die sich bewegen, aber ich würde schwören, daß die Worte auch von Elscol stammen könnten.« Er stieg über einen dicken abgerissenen Ast und gelangte auf einen schmalen Dschungelpfad. »Ich hätte nicht gedacht, daß du zu solchen

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