X-Wing 04 - Bacta-Piraten
voraussehen und Maßnahmen ergreifen müssen, um es zu verhindern.«
Vorru winkte ab. »Ich habe es vorausgesehen und mich entschieden, es zu ignorieren. Die Menge des gestohlenen Bacta ist unbedeutend, wenn man unsere Vorräte und die Nachfrage bedenkt. Tatsächlich hat der Überfall mir die Gelegenheit gegeben, die Preise noch einmal zu erhöhen und damit auch unsere Profite. Ich kalkuliere unseren Verlust auf zwischen siebzehn und dreißig Billionen Credits - eine Summe, die wir durch die Verkäufe bis Monatsende wieder eingenommen haben.«
»Bah! Wir haben bei diesem Überfall nicht nur Geld, sondern auch Prestige und Respekt verloren.« Sie zeigte zum Himmel. »Da draußen lachen die Leute über uns, weil wir uns von einem Dutzend Piloten in altersschwachen Kampfjägern unser Bacta abnehmen lassen.«
Vorru begann verärgert auf und ab zu tigern und knurrte: »Was wir verloren haben, ist unbedeutend, und es gibt uns eine Möglichkeit, Antilles von seiner Nachschubbasis abzuschneiden. Er hat das Bacta gestohlen und es dann in den meisten Fällen den Planeten geschenkt, für die es ohnehin bestimmt war.«
»Das meine ich ja gerade. Er hat sich ihr Wohlwollen erworben.«
»Aber das wird sich schnell ändern, wenn er diese Geste nicht wiederholen kann.« Vorru ballte die Fäuste. »Als erstes werden wir die Zuteilungen einschränken, um unsere Verluste auszugleichen. Zweitens werden wir den Versand weiterer Lieferungen an Planeten, die Bacta von Antilles akzeptieren, erheblich verzögern, und drittens werden wir diesen Planeten Rechnungen schicken, als hätte Antilles die Lieferung in unserem Auftrag überbracht. Wer nicht zahlt, wird nicht mehr beliefert.«
Glühende Wut blitzte in Ysanne Isards linkem Auge auf. »Sie reden von Bürokratie. Ich will Blut sehen.«
Natürlich willst du das. Vorru kniff die Lippen zusammen. Als die Isard sich noch auf Imperial Center aufgehalten hatte -selbst im Versteck nach der Übernahme des Planeten durch die Rebellen -, hatte ihre Nähe zu diesem Machtzentrum sie stabilisiert. Sie war geduldig und bereit gewesen, subtil vorzugehen. Hier, auf Thyferra, wo die Allgegenwart von Pflanzen und der lässige Lebensstil der menschlichen Oberklasse des Planeten einen heftigen Kontrast zu Imperial Center bildeten, schien sie sich deutlich mehr ihren primitiveren Neigungen hinzugeben.
»Bitte bedenken Sie doch, wie sehr unsere derzeitige Position der des Imperiums vor dem Tod unseres geliebten Imperators ähnelt. Die Angriffe der Rebellen sind in jeder Hinsicht unbedeutend, bis auf das, was sie unserem Prestige antun. Sie haben selbst oft festgestellt, daß die Rebellion vernichtet werden muß, bevor das Imperium wieder aufgebaut werden kann, und damit haben Sie korrekt den Kern des Problems bezeichnet. Und diesem Problem stehen wir immer noch gegenüber, solange Antilles gegen uns kämpft. Er muß vernichtet werden.«
Vorru zuckte mit den Achseln. »Es ist im Augenblick sehr wichtig, wie wir auf diesen Angriff reagieren, gerade weil wir nicht wissen, wo sich Antilles aufhält, und es daher unmöglich ist, einen direkten Gegenschlag zu führen.«
Ysanne Isard verschränkte die Arme. »Dann werden wir eben anfangen, ihn zu suchen.«
»Selbstverständlich. Ich habe bereits in die Wege geleitet, daß man in den Netzwerken der Schmuggler und in kriminellen Organisationen erfährt, daß wir eine beträchtliche Belohnung für Berichte über seine Operationen ausgesetzt haben. Das wird schon bald Früchte tragen.« Vorru gestattete sich ein Lächeln. »Bis dahin können wir ihm schaden, indem wir durch Preiserhöhungen und Lieferungsverweigerung jene bestrafen, die sich mit ihm abgeben. Um mit seinem kleinen Krieg gegen uns fortzufahren, braucht er Nachschub und Verbündete. Wäre Antilles ein anderer, hätte er nicht mehr Bedeutung als ein Pirat.«
Ysanne Isard hob eine geballte Faust. »Ich möchte immer noch Schritte unternehmen, um ihn zu zerschmettern. Ich werde meine Schiffe einsetzen, um die Konvois zu eskortieren.«
Vorru zischte, als hätte ihn etwas gestochen. »Seien Sie vorsichtig.«
»Sie wollen mir etwas von Vorsicht erzählen? Passen Sie auf, was Sie tun, Vorru, oder Sie werden es bereuen.«
»Ich erinnere mich an das Schicksal von Kirtan Loor, und ich habe nicht den Wunsch, als Gefangener im Bauch der Lusankya zu sitzen.« Vorru hob ihr die Handflächen entgegen. »Ich möchte Sie nur darauf hinweisen, daß es gefährlich wäre, die volle Verantwortung für den Schutz
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