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X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

Titel: X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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beiden Seiten von Tyria nieder. Sie war so auf ihr Datapad konzentriert, daß sie ihre Ankunft zunächst gar nicht bemerkte.
    »Oh, hallo.«
    »Wir sind der Ausschuß mit der Aufgabe, dich wenigstens hie und da zu zwingen, ein wenig auszuspannen«, sagte Kell.
    Phanan nickte. »Nach Angabe unseres Einsatzchrono sind sechsunddreißig Standardstunden vergangen, seit du an irgendeinem Aspekt deines Lebens Spaß gehabt hast.«
    Ein wenn auch schwaches Lächeln ging über ihre Züge.
    Grinder, der ihr gegenübersaß, sagte: »Man könnte glauben, daß sie vor ihrer abschließenden Pilotenprüfung steht. Entspann dich, Tyria. Du hast es geschafft.«
    »Du hast ja keine Ahnung«, sagte sie. »Außerdem habe ich immer noch die schlechteste Beurteilung der ganzen Einheit.«
    »Nicht, was die Abschüsse betrifft«, sagte Kell. »Wegen dem, was mit Folor passiert ist, haben Knirps und ich immer noch Null. Du hast dort einen erwischt.«
    Sie wischte seinen Einwand beiseite. »Du hast dich bewußt aus dem Kampf herausgehalten und damit auf deine Chance verzichtet, dafür aber eine Taktik entwickelt, die wahrscheinlich die Borleias gerettet hat. Das ist ein Pluspunkt in deiner Dienstakte, Kell. Kein Minus.«
    »Nun«, meinte Grinder, »es gibt Mittel und Wege, um deine Punktezahl zu verbessern. Und zwar wesentlich wirksamer, als Tag und Nacht Simulatoreinsätze zu fliegen, bis dir alle Knochen weh tun und du halb verhungert bist.«
    Sie sah ihn mit zweifelnder Miene an. »Was zum Beispiel?«
    »Nun …« Er sah sich verschwörerisch um. »Ich sollte das eigentlich nicht tun. Denn wenn du deine Punktezahl verbesserst, rutsche ich ans Ende der Staffel ab. Aber mir macht das eigentlich nichts aus. Ich könnte mich natürlich ins Register einspleißen und dir ein paar Punkte verschaffen. Dich damit aus der Gefahrenzone bringen. Ich würde gar nicht viel dafür verlangen – «
    Sie sprang auf und stürzte sich mit solchem Schwung auf ihn, daß er von der Bank zu Boden gerissen wurde, und landete hart auf ihm. Sie schlug ihn dreimal hintereinander ins Gesicht, was ihn überrascht aufschreien ließ, ehe Kell und Phanan ihre Verblüffung überwunden hatten. Dann rannten sie um den Tisch herum und packten sie an den Armen, ehe sie Grinders Gesicht in eine blutige Masse verwandeln konnte.
    Die anderen Messegäste, ein ganzer Tisch voll Mechaniker und Techniker aus Cubbers Gruppe, sahen überrascht zu, und einige fingen schon an, Wetten abzuschließen, als Kell und Phanan Tyria schließlich zur Raison gebracht hatten.
    Ihr Gesicht war gerötet, und in ihren Augen blitzte nicht nur Wut, sondern geradezu Haß, als sie den Bothaner anfunkelte. »Du Mistkerl«, sagte sie. »Wie kannst du es wagen – «
    »Willst du es mit mir versuchen?« Grinder rappelte sich hoch, und das Blut rann ihm aus der Nase. »Ein fairer Kampf, kein Überfall? Bringt sie in den Aufenthaltsraum, Jungs – «
    »Achtung!«
    Alle nahmen sofort Haltung an, auch die Mechaniker. Wedge und Janson standen in der Tür. Jetzt traten beide mit finsterer Miene ein. »Ich will eine Erklärung haben«, sagte Wedge.
    Tyria reagierte nicht sofort; sie hatte noch Mühe, ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen. Phanan sagte: »Also, Sir, wir haben gerade eine spezielle Taktik im waffenlosen Kampf diskutiert und – «
    Wedges Gesicht verzog sich, als ob Phanan ihm einen Messerstich versetzt hätte. »Flight Officer Phanan, wie oft glauben Sie wohl, daß ich diese Ausrede schon gehört habe?«
    Phanan sah ihn verwirrt an. »Ich, äh, ich weiß nicht, Sir.«
    »Das war eine rhetorische Frage, Phanan. Sie brauchen sich nicht weiter an dem Gespräch zu beteiligen.«
    Der Teil seines Gesichts, der aus natürlicher Haut bestand, wurde blaß, und Phanan verstummte und bemühte sich, die nächste Wand anzustarren.
    Wedges Stimme wurde leiser. »Grinder, Tyria, kommen Sie mit.«
     
    In seinem geradezu lächerlich luxuriösen Büro funkelte Wedge die beiden jungen Offiziere an und fragte: »Grinder, haben Sie das in irgendeiner Weise provoziert?«
    Janson stand stumm neben ihm und beobachtete die Reaktion der beiden.
    Falls das überhaupt möglich war, wurde die Haltung des Bothaners noch steifer. »Zunächst hatte ich nicht das Gefühl, Sir. Aber dann habe ich ihr im Scherz etwas Unkorrektes vorgeschlagen, und ich vermute, sie hat das nicht als Scherz erkannt.«
    »Tyria, haben Sie ›den Scherz‹ erkannt?«
    »Nein, ich denke nicht.«
    »Grinder, ein wirklich guter Witzbold paßt seine

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