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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Meinung nach jetzt, da ja alle anderen Begleitumstände unverändert sind, höher einstufen?«
    »Nun, die Ihren natürlich, Sir.« Castin schien sich unter dem bohrenden Blick Wedges recht unbehaglich zu fühlen.
    »Und jetzt sollten Sie folgendes überlegen. Wenn wir es nach meiner Vorstellung tun und ich recht habe, haben wir Leben gerettet. Wenn wir es nach meiner Vorstellung tun und ich unrecht habe, haben wir eine Chance verpaßt – eine Chance, die wir wieder bekommen werden, wenn der Rest der Mission planmäßig verläuft und die Flederfalken für Zsinj tätig werden – und ich werde dann sowohl etwas dazugelernt wie auch leichten Schaden an meinem Ruf erlitten haben, und das sind beides Dinge, die ich überleben kann.
    Wenn wir es andererseits nach Ihrer Vorstellung machen und Sie recht haben, ist es durchaus vorstellbar, daß wir Zsinjs Untergang beschleunigen. Andererseits, wenn wir es nach Ihrer Vorstellung tun und Sie unrecht haben, führt das dazu, daß Sie und das ganze Team in Gefangenschaft geraten oder umkommen, und das können Sie nicht überleben. Sehen Sie den Unterschied?«
    »Ja, Sir, aber…«
    »Sparen Sie sich Ihren Einwand. Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie seien ein Pilot der Neuen Republik und verspürten das Bedürfnis, die Leistung oder die Überlegungen eines vorgesetzten Offiziers zu kritisieren. Sollten Sie das unter vier Augen oder in der Öffentlichkeit tun?«
    Castin schien sichtlich in sich zusammenzusinken. »Unter vier Augen, Sir.«
    »Ich will Ihnen Zeit und Gelegenheit geben, darüber nachzudenken. Sie bleiben auf der Flederfalken-Basis, während Ihre Kameraden nach Coruscant zurückkehren. Und jetzt setzen Sie sich.«
    Castin kam der Aufforderung nach. Er war puterrot angelaufen und wäre am liebsten im Boden versunken.
    Wedge sah sich in der Runde um. »Noch etwas? Nein? Dann bereiten Sie sich auf Ihre Einsätze vor. Wegtreten.«
     
    Face fand Castin im Graben. »Worum ging es denn da?« fragte er.
    Castin schüttelte ärgerlich den Kopf und ging schnell weiter… obwohl er ohne sichtliches Ziel einfach nur durch den Schacht marschierte. »Er hat unrecht, Face. Er hat einfach unrecht.«
    »Warum?«
    »Weil er, ich weiß auch nicht, weil er so darauf bedacht ist, nur ja das Leben aller zu schützen, daß er vor einer Taktik zurückschreckt, mit der wir diese ganze Kampagne mit einem Schlag beenden könnten.«
    »Nein. Castin, er hat noch nie gezögert, unser Leben oder das seine aufs Spiel zu setzen, wenigstens nicht in der Zeit, die ich bei den Gespenstern verbracht habe. Aber trotz all der Witze über Corellianer, die ja angeblich nie über ein Risiko nachdenken, tut er das. Und er versteht mehr von Strategie als wir alle. Wenn er also sagt, daß dein Einsatz das Risiko nicht lohnt…«
    »Dann ist er im Recht und ich im Unrecht.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Na schön.«
    »Ich möchte, daß du mir versprichst, daß du nicht auf eigene Faust etwas unternimmst.«
    »Ja, das verspreche ich.« Castin blieb plötzlich stehen und sah sich um. Er und Face standen jetzt dicht vor der Küche und der anschließenden Messe. »Ich habe Hunger.« Er ging mit schnellen Schritten auf den Eingang der Messe zu.
    »Das ist eine der Folgen eines schnellen Spaziergangs«, meinte Face. Er folgte Castin nicht – es war besser, ihn nicht in die Defensive zu drängen.
     
    Wie zwei graue Lichtstreifen schossen die X-Flügler von Lara und Donos durch das Magnetdämmfeld, das die Atmosphäre im Hangar festhielt. Face, der im Cockpit des Shuttle Narra saß, sah zu, wie sie vorbeifegten. Kurz darauf folgten ihnen fünf weitere Sternenjäger – Wedge, Knirps, Shalla, Tyria und Piggy, die zu ihrem Routineeinsatz nach Coruscant unterwegs waren.
    Er beneidete sie. Nicht nur, weil sie sich ein wenig erholen würden, wenn auch nur für ein paar Stunden; die Aussicht darauf, Kriegsherrn Zsinj gegenüberzutreten, setzte ihm doch einigermaßen zu. Nicht, daß er den Mann besonders gefürchtet hätte – aber seit man ihm seinen Einsatz näher geschildert hatte, hatte ihn die Angst nicht losgelassen, daß irgendwann mitten in einem Gespräch mit dem Kriegsherrn das Bild Phanans vor seinem inneren Auge auftauchen und er die Beherrschung verlieren und Zsinj angreifen würde. Dabei würde Zsinj möglicherweise verletzt oder sogar getötet werden, aber für Face und seine Kameraden würde es mit absoluter Sicherheit der Tod sein. »Energie«, sagte er.
    »Siebenundneunzig Prozent, Reserven hundert Prozent.«

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