Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
Vom Netzwerk:
ran.«
     
    Die Tür der falschen Brücke der Eisernen Faust fuhr schnell in die Höhe, und General Melvar trat ein. Er blieb stehen, als er den Tisch in der Mitte des Raums sah. Zsinj saß am Kopfende des noch ungedeckten Tisches und hatte seine in blitzblank gewienerten Stiefeln steckenden Füße auf die Tischplatte gelegt. Hinter ihm, am Bugende des Raums, waren die Holoschirme aktiviert worden und zeigten jetzt den gleichen Ausblick wie die vorderen Sichtluken der echten Brücke; sie rahmten Zsinj ein, als wäre er das Zentrum der Galaxis, das sie zeigten.
    Zsinj sah Melvar fragend an und lächelte dann. »Was meinen Sie?«
    »Das ist bis jetzt wahrscheinlich die glanzvollste Demonstration, die ich von Ihnen gesehen habe«, erwiderte Melvar und trat näher heran. »Sollten Sie sich nicht mit einem Nimbus aus Licht umgeben, um die Wirkung zu verstärken?«
    »Keine schlechte Idee. Vielleicht beim nächsten Mal. Was wollen Sie?«
    »Die Sensoren meldeten das Auftauchen eines Shuttle auf dem Hyperraumkurs, den Sie den Flederfalken gegeben haben. Sie werden in wenigen Minuten hier eintreffen.«
    Zsinj nahm die Füße vom Tisch und stand auf. »Dann können Sie ja die Truppe versammeln. Verständigen Sie die Kombüse. Und legen Sie Make-up auf. Das sollte unterhaltsam werden.«
     
    Face sah, wie die Eiserne Faust in der vorderen Sichtluke immer größer wurde, und kämpfte gegen das Rumoren in seinem Magen an. »Also, letzte Ratschläge: Denkt daran, wir sind etwa genauso arrogant wie die, aber bei weitem nicht so stark. Reagiert also angemessen auf schlechte Manieren – aber nicht so angemessen, daß es uns den Kopf kostet.«
    Kell tat so, als würde er etwas auf einem imaginären Datapad notieren. »Kopf behalten«, sagte er. »Ich werde versuchen, mir das zu merken.«
    »Ich würde gern sagen, überlaßt das Reden ganz mir, aber das wird nicht funktionieren – wir sind schließlich hier, um sie mit unseren individuellen Fähigkeiten und unserer Bereitschaft zu beeindrucken. Aber achtet jedenfalls darauf, daß das, was ihr sagt, zu unserer Rolle paßt, und überlaßt es mir, Fragen hinsichtlich der Stärke unserer Einheit, unserer taktischen Bereitschaft und dergleichen zu beantworten.«
    »Verstanden, General«, sagte Dia. Ihre Stimme klang kehlig und rauh, ganz anders als der ausdruckslose, manchmal gefühllos wirkende Tonfall, den er von ihr gewöhnt war. Er sah sie an und hatte das Gefühl, eine Fremde vor sich zu haben: die Gesichtszüge Dias, aber mit einer anderen Frau dahinter. Ihre Augen taxierten ihn wie die eines halb gezähmten Tiers, das an seinem Besitzer Spuren von Schwäche sucht. Er wandte den Blick schnell wieder ab in der ihm unangenehmen Erkenntnis, daß er nicht wußte, ob sie einfach ein schauspielerisches Naturtalent war oder ob es sich um eine Facette ihres Wesens handelte, die er bisher nicht zur Kenntnis genommen hatte.
    Zu seiner Enttäuschung wies die Brückencrew der Eisernen Faust die Flederfalken an, in einem sekundären Hangar ein gutes Stück vor dem Haupthangar zu landen. Er hätte gern mit eigenen Augen den Schaden inspiziert, den Kells Tankerbombe im Haupthangar angerichtet hatte, hätte sich gern ein Bild davon gemacht, wie weit die Reparaturarbeiten gediehen waren.
    Dia steuerte das Shuttle in den ihnen zugewiesenen Hangar. Dort befanden sich bereits zwei Interceptors, ein weiteres Shuttle der Lambda-Klasse und ein größeres Transportshuttle – ein häßlicher, kastenförmiger Truppentransporter, wie er von den Streitkräften Zsinjs häufig eingesetzt wurde.
    Und ein Empfangskomitee – ein Offizier und ein halbes Dutzend Sturmtruppler. Einer der Sturmtruppler wies die Narra auf einen rot markierten Landeplatz. Dia setzte das Shuttle punktgenau auf.
    »Vorhang auf«, sagte Face.
    Sie gingen die Rampe hinunter: Face als erster, Dia und Kell links und rechts ein Stückchen hinter ihm. Face blieb unmittelbar vor dem Offizier stehen. Weder dieser noch einer der Sturmtruppler reagierte erkennbar auf Faces Narben-Make-up, das erste Mal, daß er eine solche Reaktion – oder besser gesagt, das Fehlen jeglicher Reaktion – erlebte.
    Der Offizier, der Face gegenüberstand, war ganz anders, als er das erwartet hatte. Der Mann war groß und schlank mit Zügen, die eigentlich ausdruckslos gewesen wären, wäre da nicht dieses raubtierhafte Grinsen gewesen. Er schien gleichsam von innen heraus zu leuchten, und Face spürte die Gefahr, die von diesem Mann ausging. Dieser Mann hatte

Weitere Kostenlose Bücher