X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
wichtig war.
Er beugte sich zur Seite, als wieder ein Turbolift an ihm vorbeijagte, diesmal von unten kommend, und wandte sich dann wieder der Kontrollbox zu. Für das, was er vorhatte, war diese Etage vermutlich zu gefährlich. Andererseits war er neugierig. Er zog seine Werkzeugtasche heraus.
Die Versiegelung des Sicherheitsmoduls entsprach dem neuesten Stand der Technik, aber er hatte, solange er sich erinnern konnte, imperiale Hard- und Software gespleißt, und so war es kein Wunder, daß das Modul nach einigen Minuten vor seinen geschickten Fingern kapitulierte. Es enthielt die üblichen Steuerorgane einer Turbolifttür sowie eine Vielzahl zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen – Sensoren, die jedes Öffnen oder Schließen der Türen anzeigten, die es jedesmal registrierten, wenn ein Turbolift in diese Etage geholt oder hierhergeleitet wurde, und diese Daten wurden ausnahmslos in den Zentralcomputer des Schiffes gesandt. Er löste die Verbindungen der Sensoren. Das Computerrelais konnte er nicht abkoppeln; es regelte auch den Zugang zu der Etage, und wenn er die Verbindung löste, bestand die Gefahr, daß jemand mit der entsprechenden Befugnis abgewiesen wurde und das meldete – und damit würde man seinen Eingriff sofort bemerken.
Er konnte die Tür von hier aus mühelos öffnen, aber sobald sie wieder geschlossen war, würde er die Etage ohne entsprechende Autorisierung nicht mehr verlassen können. Es galt daher zu improvisieren. Er klinkte ein kleines kommfähiges Datapad in den Schaltkreis ein und programmierte es so, daß es seine Kommlinkfrequenz überwachte und auf einen bestimmten Befehl seinerseits den Befehl zum Öffnen dieser Tür gab. Das sollte für seine Zwecke genügen.
Er steckte seine Werkzeuge wieder ein und holte seinen Blasterkarabiner heraus. Dann betätigte er den Schalter zum Offnen der Tür.
Sie schob sich, anders als die meisten Turbolifttüren, lautlos auf und gab den Blick auf einen dunklen Korridor frei. Niemand war zu sehen. Er stieß sich von seiner Leitersprosse ab, sprang hinaus und drehte sich mit schußbereitem Blaster nach allen Seiten, aber es war immer noch niemand zu sehen.
Genau genommen handelte es sich nicht um einen Korridor, eher um eine Galerie, eine lange Halle, deren eine Wand aus großen Sichtluken bestand. Die Räume hinter den Sichtluken waren hell beleuchtet. Das war gut so; die Leute in diesen Räumen würden ihn nicht sehen können. Er griff hinter sich, betätigte erneut den Schalter und zog den Arm dann schnell an den Körper, damit die sich schließende Tür ihn nicht abschnitt.
Neben der Turbolifttür war ein Computer-Interface, aber hier würde das zu gefährlich sein. Er ging mit den abgezirkelten Schritten eines imperialen Sturmtrupplers durch die Galerie und suchte nach einem anderen Interface.
Inzwischen hatte er die erste Sichtluke erreicht und konnte dahinter an der abgewandten Wand eine Art von großen Käfigen oder kleinen Zellen aus Glas oder Transparistahl sehen, drei übereinander aufgestapelt, und in jeder dieser Zellen oder Käfige befand sich ein Lebewesen. Castin sah eine Anzahl Gamorreaner, einen großen, dunklen Arthropoden, dessen Zelle mit irgendeinem organischen Netz behängt war, und einen Ewok. In einer überwiegend mit Wasser gefüllten und besonders großen Zelle befand sich ein Dianoga, ein mit Tentakeln versehener Aasfresser mit einem einzigen Augenstiel; das Lebewesen beobachtete ihn, als er vorüberging. Vor den Käfigen saß ein menschlicher Mann an einem Pult mit einem komplizierten Computerterminal. Er saß, die Füße auf dem Tisch, leger da und tippte gelangweilt auf einem persönlichen Datapad herum; es sah aus, als sei er in irgendein Spiel vertieft. Von Castin nahm er keine Notiz.
Ein Stück weiter vorn konnte Castin trotz der schwachen Beleuchtung in einer Ecke ein Pult und ein Computerterminal ausmachen, das nicht eingeschaltet war. Ob dieser Gang dort endete oder nach rechts abbog, war von seinem Standort aus nicht zu erkennen. Dieser Computer war genau das, was er brauchte, wobei er davon ausging, daß er ihn einschalten konnte, ohne jemanden auf sich aufmerksam zu machen.
Er passierte jetzt die nächste Gruppe von Sichtfenstern. Dahinter befand sich ein kleinerer Raum, ein Operationssaal. Eine Operation war im Gange, vier menschliche Männer mit Masken und Handschuhen arbeiteten an einer großen, mit weißem Fell bedeckten Kreatur mit zwei großen und zwei kleinen Augen. Castin erkannte, daß es sich um
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