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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Schwierigkeiten stoßen. Und selbst bei denen läßt sich das Problem lösen, wenn man schnell und kräftig genug zuschlägt.«
    Sie ließ den Blick über die anderen Mitglieder des Teams schweifen und stellte dabei fest, daß die einzige weibliche Teamangehörige außer ihr, auch wenn sie in ihrer augenblicklichen Kleidung ziemlich unauffällig wirkte, mit ein wenig Make-up recht attraktiv hätte sein können. »Ursprünglich waren wohl Sie für meinen Job vorgesehen«, meinte Shalla zu ihr gewandt.
    Die Frau, Bradan hieß sie, wenn Shalla sich richtig erinnerte, nickte: »Der General dachte, eine kleinere Frau würde weniger Argwohn erwecken und für die Sicherheitsleute auf der Razor’s Kiss weniger beängstigend wirken.«
    »Da hat er wahrscheinlich recht.« Shalla zuckte die Achseln. »Tut mir leid.«
    Bradan sah sie prüfend an. »Wenn Sie diesen Einsatz schaffen, werden wir alle großen Ruhm davontragen. In dem Fall werde ich Ihnen verzeihen.«
    »Geht in Ordnung.«

18
     
    »Das sichere Zeichen für einen perfekten Einsatz«, erklärte Captain Raslan, »ist, daß er langweilig ist.«
    Shalla nickte. Der Einsatz war bisher in der Tat langweilig gewesen. Sie waren in einem schmutzigen, klapprigen Lambda -Shuttle der ersten Generation von der Eisernen Faust gestartet, hatten den Hyperraumsprung in das Kuat-System gemacht, einen Anflugvektor auf den Planeten eingestellt, Codes ausgesandt, die allem Anschein nach akzeptiert worden waren, und jetzt vollendete das Shuttle seinen ersten Orbit, an dessen Ende es seinen Flug mit dem richtigen Anflugvektor zu der Werftanlage würde fortsetzen können.
    »Wenn er nicht langweilig ist«, fuhr der Captain fort, »dann weiß man, daß man versagt hat.«
    »Und das sind Sie ganz offenbar nicht gewöhnt«, antwortete Shalla.
    »Das stimmt.« Raslan richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Kontrollen des Shuttle. »Wir empfangen jetzt die automatische Umkehrbotschaft. Ich sende unseren Passiercode.«
    Bradan beugte sich vor und flüsterte Shalla ins Ohr: »Wenn das klappt, bekommen wir nicht einmal eine hörbare Bestätigung. Bloß mehrere Minuten Stille während des Anflugs.«
    »Also noch langweiliger«, meinte Shalla, »und deshalb noch besser.«
    »Ganz richtig.« Bradan lehnte sich zurück.
    Shalla mußte sich da einiges gründlich durch den Kopf gehen lassen. Was sie jetzt erlebte, stand in krassem Widerspruch zu Faces Analyse des Offizierscorps der Eisernen Faust, paßte überhaupt nicht zu dem ungehobelten, piratenhaften Verhalten der Brückenoffiziere während des Dinners mit Zsinj. Tatsächlich war es so wesentlich logischer, war viel eher im Einklang mit dem Erfolg, den Zsinj ja bisher stets gehabt hatte. Aber selbstverständlich würden nicht alle Offiziere das gleiche theatralische Wesen wie Zsinj an den Tag legen.
    Und der Anflug an die Razor’s Kiss, der in fast völliger Stille erfolgte, war trotz ihrer Worte keineswegs langweilig. Während sie sich dem gewaltigen, wie eine Pfeilspitze geformten Schiff näherten, das jetzt von den Laufgängen und Vorsprüngen des Schiffsbausatelliten eingehüllt war und aussah, als wäre es von einem monströsen Insekt angegriffen worden, das den Zerstörer mit einem Stich seines giftigen Stachels lähmte – spürte Shalla, wie ihr Puls und ihr Atem schneller gingen und ihre Temperatur stieg.
    Ein einziger Fehler, und sie würde an Bord jenes Schiffes sterben. Selbst wenn sie keinen Fehler machte, konnte das vielleicht ihr Schicksal sein. Das so unschuldig aussehende Datapad in ihrer Tasche konnte für Tausende in der Neuen Republik den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.
    Ihr Vater würde stolz auf sie sein.
    Jener Gedanke, die Erinnerung an den stets reizbar wirkenden Mann, der bereits alt gewesen war, als er die offiziellen Akten über seinen Tod gefälscht und sich auf der Welt Ingo niedergelassen und dort angefangen hatte, Kinder in die Welt zu setzen, der Mann, der seine Töchter den Unterschied zwischen Gut und Böse gelehrt hatte und wie man sich damit auseinandersetzt, machte sie ruhiger. Wenn er jetzt hier wäre, würde er ihr ins Ohr flüstern: Du bist jetzt Qatya. Zeige denen dein Söldnergesicht. Sei nett zu diesen Leuten, dann engagieren sie dich in Zukunft vielleicht wieder. Und paß auf, daß dir keiner eine Vibroklinge in den Rücken stößt für den Fall, daß sie sich dein Honorar sparen wollen. Aber das wird erst passieren, wenn du die Brücke für sie erobert hast; im Augenblick wollen sie

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