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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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enthalten.
    gehen sie dorthin, wohin diese dateien sie führen.
    tun sie, was sie tun müssen, so wie ich tue, was ich tun muß.
    gezeichnet
    die weiße lanze.
     
    Sie fügte noch ein paar orthographische und grammatikalische Fehler hinzu. Als das Schriftstück fertig war, war sie überzeugt, daß es das typische Abbild der Arbeit eines Codespleißers darstellte, der anonym Computersysteme sabotierte. Auf der Tedevium war das wahre Ausmaß ihrer Computertalente nicht bekannt, hingegen die vieler anderer Mannschaftsmitglieder und Pilotenschüler; viele von ihnen würden verdächtigt werden, Verfasser dieses Briefes zu sein, und manche würden auch gar nichts dagegen einzuwenden haben, wenn die Ermittler sie tatsächlich für die geheimnisvolle weiße Lanze hielten, weil das ihrem Ruf ja nur förderlich sein konnte.
    Sie fügte den Briefen die Aufzeichnungen von Repness und sämtliche Paßwörter und Kontenbezeichnungen hinzu, die sie bis jetzt in Erfahrung gebracht hatte.
    Dann gab es da noch die Dateien, aus denen hervorging, wie Repness andere Piloten in sein Netz gezogen hatte. Sie zögerte.
    Am besten würde es sein, die Namen all dieser Piloten zu enthüllen, entschied sie. Ihre Karrieren würden dann zerstört sein, die immensen Ausbildungskosten für die Neue Republik – also die Rebellen – würden damit vergebens gewesen sein, und die Angelegenheit würde die Feinde des Imperiums eine ganze Anzahl geschickter Piloten kosten. Außerdem würden die meisten von ihnen, wenn sie erst einmal Piloten waren, schließlich ohnehin im Einsatz gegen das Imperium sterben. Da war es besser für sie, wenn ihre Laufbahn jetzt sabotiert wurde. Eines Tages würden sie ihr dafür sogar dankbar sein – falls sie je erfuhren, daß sie es gewesen war, die ihnen das angetan hatte.
    Trotzdem zögerte sie noch immer. Als Kind hatte sie gehofft, einmal Pilotin eines Sternenjägers zu werden. Als sie statt dessen dieselbe Laufbahn wie ihre Eltern eingeschlagen hatte, also in die imperiale Abwehr eingetreten war, hatte sie während ihrer Ausbildung die Begabung für den Pilotenberuf erkennen lassen, und ihre Vorgesetzten hatten diese gefördert… und dabei hatte sie ihre Begeisterung für das Fliegen entdeckt. Als sie sich allerdings um die Versetzung in das Pilotencorps bemüht hatte, hatte man ihren Antrag abgelehnt. Ihre geheimdienstlichen Fähigkeiten waren wichtiger, und deshalb hatte man sie gegen ihren Wunsch dazu gezwungen, bei der Abwehr zu bleiben. Glauben Sie uns, so ist es besser, hatten ihre Ausbilder ihr klarzumachen versucht. Eines Tages werden Sie uns dafür dankbar sein.
    Plötzlich tauchte das Gesicht von Pilotenschüler Bickey vor ihr auf, einem Mitschüler, der ebenfalls von Repness ausgebildet wurde. Er war kurz nach Laras Versetzung ebenfalls in Repness’ Einheit versetzt worden. Wenn Repness konsequent war, würde er Bickey in wenigen Tagen ansprechen und versuchen, ihn zu einem ähnlichen Manöver zu bewegen, wie er es ihr vorgeschlagen hatte. Bickey war einer dieser jungen, aufgeschlossenen, irgendwie noch knabenhaften Piloten, die geradezu darauf versessen waren, ihr fliegerisches Geschick und ihren Mut unter Beweis zu stellen. Er hatte einmal gesagt, er würde lieber jung im Kampf gegen seine Feinde sterben denn als alter zufriedener Mann irgendwo auf einer Farm. Nein, Bickey würde ihr für das, was sie vorhatte, niemals dankbar sein.
    Mit einem Gefühl des Unbehagens fügte Lara ihre eigenen Ergebnisse dem Brief bei, den sie General Cracken schickte, und zerstörte anschließend sämtliche anderen Dateien, die andere Piloten und Pilotenschüler belasteten. Sollen sie doch sterben, wie sie wollen, sagte sie sich. Sollen sie doch als Piloten sterben.
    Sie schleuste das Paket von Briefen und Dateien auf geheimen Wegen zum Büro von General Cracken. Ehe der Tag zu Ende war, würde es in seinem Hauptquartier einem seiner Untergebenen vorliegen.
    Womit ihr für heute nur noch eines zu tun blieb.
     
    Sie musterte das Abschirmgerät, das Repness in der Hand hielt, und ihr Blick wurde verächtlich. »Vorsichtig wie eh und je, was, Atton?«
    Der Colonel sah sich um und gab sich Mühe, keine Nervosität zu zeigen, obwohl sonst niemand im Schulungssaal war. »Sie werden mich als Colonel Repness ansprechen und mir den mir zustehenden Respekt erweisen.«
    »Ich werde Sie als Colonel Banthascheiße ansprechen und Ihnen erweisen, was mir paßt.«
    Er starrte sie mit offenem Mund an, reagierte aber nicht gleich. Lara

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