X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
wildes Tier, das man in die Enge getrieben hat. Sein Tonfall blieb locker: »Wedge, ich denke, ich werde dich umbringen lassen.«
»Ja, Sir. Ich hoffe nur, daß Sie dazu Ihre Paradeuniform tragen.«
Han hob kapitulierend beide Hände. »Weißt du, bei meiner Vorgeschichte würde ich zum Gespött der Neuen Republik werden, wenn ich je einen meiner Offiziere wegen Insubordination vor das Kriegsgericht brächte.«
»Ja, Sir, darauf hatte ich irgendwie gehofft.«
Sobald die anderen Piloten gelandet und ihre X-Flügler abgeschaltet waren, kam es ringsum zu einem großen Händeschütteln. Wedge stellte den Gespenstern die Piloten der Sonderstaffel vor und machte dann die Bekanntschaft von Captain Onoma, dem Mon-Calamari-Kapitän der Mon Remonda.
Während sie aus dem Hangar in die Offiziersquartiere gingen, durch Korridore, die mit ihren weichen Kurven eher organisch als konstruiert wirkten, ein viel wohltuenderer Anblick als Industriefarben, machte Solo Wedge mit einigen wichtigen Tatsachen vertraut. »Die Mon Remonda verfügt offiziell über vier Jägerstaffeln: Sonderstaffel; Gespenster; Polearm, eine A-Flügler-Einheit und Nova, eine B-Wing-Staffel. Ihr Gespenster seid natürlich in der Regel auf Fernerkundung unterwegs. In der Praxis haben die Sonderstaffeln Nova und Polearm alle Arbeit geleistet, während ihr Gespenster Piraten spielt.«
»Höre ich da Ärger oder Neid in deiner Stimme?«
»Neid. Willst du tauschen?«
»Nein.«
»Du könntest die Leitung dieser ganzen Aktion gegen Zsinj übernehmen. Ich könnte dafür sorgen, daß man dich zum General befördert.«
»Nein.«
Solo seufzte nachsichtig, »jedenfalls kreuzen wir seit einiger Zeit an den theoretischen Grenzen des sogenannten von Zsinj kontrollierten Weltraums. Wenn unsere Aufklärungseinsätze oder der Geheimdienst uns ein gutes Ziel melden, nehmen wir uns das vor und jagen es in die Luft. Außerdem sammeln wir Daten über wahrscheinliche Bewegungen der Eisernen Faust in der Hoffnung, entweder ihren Heimathafen finden oder ihr nächstes Ziel vorhersagen zu können. Bis jetzt haben wir in dem Punkt nicht sehr viel Glück gehabt, obwohl wir allen Hinweisen mit großem Nachdruck nachgehen.«
»Vielleicht wäre es besser, wenn ihr solchen Hinweisen weniger nachdrücklich nachgehen würdet, wenn du verstehst, was ich meine.«
Solo führte die Piloten in einen großen Personalturbolift, der sie in die Eingeweide des Schiffes tragen würde. »Wie meinst du das?«
»Zsinj scheint mit der Arbeitsweise von Nachrichtendiensten recht gut vertraut zu sein. Wenn ich mir vorstelle, daß er einige der Hinweise, denen ihr nachgeht, vielleicht bewußt manipuliert hat, dann könnte es durchaus sein, daß er dabei ist, sich ein Reaktionsprofil der Mon Remonda auf solche Hinweise aufzubauen. Und sobald er einmal ein verläßliches Profil dieser Art besitzt, könnte er euch die Art von Falle stellen, der nicht einmal ein Kreuzer der Kampfstärke der Mon Remonda gewachsen ist.«
Solo stieß einen leisen Pfiff aus. »Gut überlegt. Bis jetzt waren die Daten, die wir bekommen haben, recht lückenhaft und sehr schwer miteinander in Einklang zu bringen. Wir hatten also keinen Anlaß zu der Annahme, daß sie manipuliert waren. Aber wenn wir davon ausgehen, daß Zsinj selbst von feindlichen Analytikern einen sehr hohen Leistungsgrad erwartet…«
»Das tut er. Wenn du willst, kann ich ja meine Abwehrspezialistin – Shalla Nelprin, ich habe sie dir im Hangar vorgestellt –«
»Ja.«
»Ich kann sie auffordern, daß sie die euch vorliegenden Daten sowie eure Reaktionen darauf analysiert, um festzustellen, ob ihr vielleicht ein erkennbares Muster produziert.«
»Ich werde die Daten auf ihr Terminal in ihrem Quartier übertragen lassen.« Solo schien sich jetzt nicht mehr unbehaglich zu fühlen. Er wirkte ernst und engagiert, und plötzlich bestand zwischen ihm und dem, was seine Uniform über ihn aussagte, Übereinstimmung.
Face verließ den Turbolift hinter Dia und einem Piloten der Sonderstaffel, einem Twi’lek, der ihnen als Nawara Ven vorgestellt worden war, und hörte, wie der Pilot versuchte, ein Gespräch zu beginnen. Face verstand nicht, was er sagte, und vermutete, daß er Twi’leki sprach, die Sprache von Ryloth, der Heimatwelt der Twi’leks.
Aber Dia antwortete nicht in derselben Sprache. Ihre Stimme klang ausdruckslos. »Sprich bitte Basic.«
Nawara Ven schien verblüfft. »Tut mir leid. Ich sagte, wir sollten uns einmal zusammensetzen, wenn du
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