X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
Zeit hast, und uns unterhalten.«
»Worüber?«
»Über zu Hause. Über das, was wir als Twi’leks bei den Streitkräften erleben.«
»Ryloth ist die Welt, auf der ich geboren bin, die mich aber dann ausgespuckt und mich dem Leiter eines imperialen Verbrecher-Syndikats ausgeliefert hat. Ryloth ist nicht meine Heimat. Ich habe kein Zuhause. Und ich bezweifle, daß wir Vergleichbares erlebt haben. Es sei denn, du warst Sklave.«
»Nun, das nicht, aber…«
»Dann haben wir wahrscheinlich alle verfügbaren Gesprächsthemen erschöpft.« Sie beschleunigte ihre Schritte und ließ den Twi’lek stehen.
Nawara wandte sich dem anderen Twi’lek im Turbolift zu, einem aggressiv wirkenden Kameraden von der Sonderstaffel. Face erinnerte sich daran, daß man ihn als Tal’dira vorgestellt hatte.
Tal’dira zuckte die Achseln und lächelte dann schief. »Ich glaube, bei der hast du keine Chance, Kollege.«
»Sieht so aus.«
Face war gerade dabei, sich in dem Quartier häuslich niederzulassen, das er mit Myn Donos teilen würde, als sein Komm zirpte. Es war Wedge: »Lieutenant Loran, melden Sie sich bei Commander Antilles.«
»Ja, Sir.«
Als er in Wedges Quartier eintraf, saß sein kommandierender Offizier hinter einem Klapptisch und blickte finster auf ein Datapad. Face salutierte. Wedge erwiderte die Ehrenbezeigung abwesend und bedeutete ihm, ohne aufzublicken, er solle Platz nehmen.
Dann meinte er: »Die Lara-Notsil-Situation scheint… gelöst.«
Face verspürte ein kaltes Gefühl in der Magengrube. »Das klingt ja recht unheilverkündend, Sir.«
Endlich sah Wedge ihm in die Augen. »Nun, so unheilverkündend auch wieder nicht. Anscheinend hat sie Colonel Repness hochgehen lassen… ohne dich oder Phanan mit hineinzuziehen. Oder in irgendeiner Weise anzudeuten, daß das Ganze eine Falle war.«
»Sir?«
»Mir sind gerade ihre Personalakten zugegangen, weil sie sich nämlich um die Versetzung in die Sonderstaffel oder die Gespensterstaffel beworben hat. Nach diesem Dokument hat Repness versucht, sie in seine Gruppe von Dieben und Schwarzmarkthändlern hineinzuziehen; sie hat abgelehnt, er hat sie niedergeschlagen und unter Drogen gesetzt und sie als Gefangene in die Krankenstation geschickt… aber ein geheimnisvoller Codespleißer an Bord der Tedevium hat Repness’ Machenschaften entdeckt und einen entsprechend belegten Bericht an den Geheimdienst geschickt. Die haben sofort zugeschlagen und Repness dingfest gemacht, ehe er ihr weiteren Schaden zufügen konnte.«
Face überlegte. »Aber wenn sie sich sonst an den Plan gehalten hat, dann dürften ihre Prüfungsergebnisse so sein, daß sie nicht besteht.«
»Richtig. Nach diesem Bericht hat sie ja, nachdem sie sich von den Drogen erholt hatte, mit denen Repness sie vollgepumpt hat, gegenüber dem Kommandanten der Tedevium geäußert, ihre Entscheidung, sich gegen Repness zu wehren, habe einige Probleme gelöst, die sie schon eine Weile beschäftigen – Dinge, die mit der Zerstörung der Kolonie zusammenhängen, in der sie aufgewachsen ist. Sie bestand darauf, den Beweis dafür anzutreten, und die Ausbildungsoffiziere haben ihr die Chance gegeben, ein abgekürztes Ausbildungsprogramm zu durchlaufen, das sie mit fliegenden Fahnen bestanden hat. Selbst wenn man ihre früheren Werte miteinbezieht, hat sie noch bestanden – und ihr Leistungsprofil ist hoch genug, daß eine Aufnahme in meine Einheiten in Frage kommt.«
»Das freut mich zu hören.«
»Sowohl die Sonderstaffel als auch die Gespenster haben ihren vollen Personalstand, also kann keine der beiden Einheiten sie so bald einsetzen. Aber man hat ihr – und das finde ich höchst passend – Colonel Repness’ persönlichen X-Flügler zugeteilt.«
Face grinste. »Ein Racheakt des Kommandanten der Tedevium?«
»Wahrscheinlich. Der neue Kommandant der Tedevium ist General Crespin vom Stützpunkt Folor, und so etwas paßt genau zu ihm. Möglicherweise gilt Repness’ X-Flügler auch als verhext – du weißt ja selbst, wie abergläubisch manche Piloten sind. Also, ich werde sie jedenfalls in die Gespensterstaffel aufnehmen, um unsere Jägerzahl zu steigern.«
»Das freut mich sehr zu hören, Sir.«
Wedge sah ihn durchdringend an. »Sie und Phanan werden dafür sorgen, daß die Angelegenheit auch weiterhin erfreulich bleibt, Face.«
»Ja, Sir.«
»Sie wirken so bedrückt, Face. Funktioniert Ihr üblicher Sarkasmus nicht?«
»So etwas Ähnliches, Sir.«
»Sie sind wohl erleichtert, daß diese ganze
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