Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
Vom Netzwerk:
können. »Ich glaube, das habe ich nicht ganz verstanden.«
    »Sie war nicht interessiert, Face. An mir.«
    »Lara?«
    »Ja, Lara. Um es genauer zu sagen, gilt das zu unterschiedlichen Zeiten auch für Falynn, Tyria, verschiedene Frauen auf Folor, Borleias und Coruscant, dann Shalla, Dia und in letzter Zeit Lara.« Er nahm einen langen Schluck aus der Flasche.
    Face schnaubte. »Vielleicht stimmt etwas an deiner Technik nicht. Wie hast du ihr denn gezeigt, daß du an ihr interessiert bist? Was hast du gesagt?«
    »Ah, das ist es ja gerade. So direkt habe ich gar nichts gesagt. Ich habe einfach dagesessen und mit ihr geredet und habe versucht, in ihren Augen zu lesen. Sie hielt meine witzigen Bemerkungen für witzig. Sie war an meinen Geschichten über unsere Aktion gegen Admiral Trigit interessiert. Ich glaube, ich war ihr sympathisch. Aber… davon abgesehen… nichts. Ich reizte sie einfach nicht. Und so geht das jetzt schon eine ganze Weile.«
    »Ton, wir befinden uns im Krieg, und das beeinträchtigt das Privatleben immer. Ich bin sicher, du wirst jemanden finden…«
    »Mach nur so weiter und versuch mich zu trösten, dann könnte ich mich gezwungen sehen, dich durch die Tür zu befördern. Ich meine, ohne sie vorher zu öffnen«, sagte Phanan. Sein Tonfall klang locker und nicht unfreundlich, aber Face spürte, daß er es ernst meinte. Dabei sah er Face nicht einmal an und hatte sich auch nicht bewegt – und trotzdem ließ sein Tonfall die Drohung sehr ernst klingen. »Du verstehst mich nicht.«
    »Dann erkläre es mir eben.«
    Phanan blickte zu der niedrigen Decke des Frachtcontainers auf, als könnte er durch sie hindurchsehen, in den Sternenhimmel draußen, als ob der ihm eine Inspiration liefern würde. »Es war in der Schlacht von Endor; ich arbeitete damals als Arzt auf einer Fregatte, die von einer imperialen Breitseite getroffen wurde. Ein ganzes Stück aus der Schiffswand wurde dabei herausgerissen, und die Besatzung in der Trefferzone wurde ins Vakuum gesogen. Ich wurde von einem Träger getroffen, den das Laserfeuer in Weißglut versetzt hatte. Du mußt dir das vorstellen – da bemühe ich mich gerade noch um einen Piloten mit einer Gehirnerschütterung, und im nächsten Augenblick ist der Pilot seit zwei Wochen tot, und ich wache mit einer mechanischen Gesichtshälfte und einem mechanischen Bein auf.
    Und seitdem hat es keine Frau gegeben, die sich ernsthaft für mich interessiert hat.«
    »Es ist nicht das Bein oder das Gesicht, Ton.«
    »Das weiß ich auch, du Schwachkopf.« Phanan funkelte ihn an, und die leuchtende Optik, die sein linkes Auge ersetzte, ließ seinen Gesichtsausdruck ausgesprochen bösartig wirken. »Aber als ich auf dieser Sanitätsstation getroffen wurde, ist etwas in mir gestorben, und ich glaube jetzt, daß es meine Zukunft war. Ich denke, die Leute – jedenfalls die Frauen – brauchen mich nur anzusehen und wissen sofort: ›Der hat keine Zukunft.‹«
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Es gibt keinen mechanischen Ersatz für eine Zukunft, Face. Und jedesmal, wenn ich wieder irgendeinen Treffer abbekomme und die wieder ein Stück von mir wegschneiden und es mit irgend etwas Mechanischem ersetzen müssen, weil ich gegen Bacta allergisch bin – jedesmal, wenn das passiert, habe ich das Gefühl, daß ich mich ein Stück weiter von dem jungen Arzt entfernt habe, der ich einmal war und der eine Zukunft hatte. Der kommt nicht mehr zurück, Face, das geht gar nicht. Er existiert ja nur noch teilweise.«
    »Ton…«
    »Und jetzt fang bloß nicht an, mir zu erklären, daß ich nicht weiß, wovon ich rede, weil ich betrunken bin und schon ein wenig belämmert. Ich weiß, daß ich betrunken und belemmert bin. Aber ich lebe die ganze Zeit mit dem, was ich dir gerade gesagt habe, und ich weiß, daß es wahr ist, auch dann, wenn ich nicht betrunken bin. Selbst wenn ich mich einigermaßen wohl fühle. Keine Zukunft – und niemand in meiner Zukunft.«
    »Du hast deine Freunde, Ton.«
    Phanan nickte. »Ja, das stimmt. Und für diese Freunde bin ich auch dankbar. Aber meine Freunde sind die Gegenwart. Und wenn ich von dem Punkt aus, wo sie sind, in meine Zukunft blicke, dann ist da niemand. Keine Zukunft.«
    »Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll. Ich wünschte nur, du würdest es nicht so sehen.«
    »Das wünsche ich mir auch.«
    »Gib mir die Flasche.«
    »Ich weiß. Wir haben morgen einen Einsatz.« Phanan reichte ihm die Flasche, die zu zwei Dritteln leer war.
    »Wenn du dem

Weitere Kostenlose Bücher