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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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lange nicht, bis sie all das auseinandergeklaubt hatte.
    Sie war nie auf der Welt Aldivy gewesen. Sie hatte nie auf diesem Drescher gesessen. Bis vor ein paar Wochen war sie nie Lara Notsil gewesen. Oder war das etwa eine Lüge? War sie in Wirklichkeit doch Lara, waren die Erinnerungen, die zu Gara Petothel gehörten, irgendein bizarrer Traum? Sie hatte immer noch das Gefühl, die Wände würden sich um sie drehen, während sie sich bemühte, das Gefühl der Unwirklichkeit von sich abzuschütteln. Sie ließ die Nachricht weiterlaufen.
    Jetzt blickte ihr Bruder auf ein Datapad. »Hör zu, was ich jetzt sage, wird dir vermutlich wie eine Ironie des Schicksals vorkommen. Erinnerst du dich, wie du dich um eine Versetzung nach Grennton bemüht und dann eine Bewerbung an Lachany Foods dort geschickt hast? Ich habe das Original deines Briefes hier. ›Wenn mir die Versetzung bewilligt wird, wären Sie dann daran interessiert, eine Technikerin mit meiner Ausbildung und meinen speziellen Kenntnissen einzustellen? Ich hoffe sehr, daß meine Bewerbung Ihr Interesse findet.‹«
    Lara schloß die Augen und hätte sich am liebsten beide Ohren zugehalten, um nicht diesen verwirrenden, halben Erinnerungen ausgesetzt zu sein. Sie kannte diese Worte. Sie hatte sie geschrieben. Und wenn das die Worte von Lara Notsil waren, dann war sie Lara, nicht Gara.
    »Also, Lachany Foods hat geantwortet. Sie haben offensichtlich die Bewerbung und die Informationen über die Zerstörung von New Oldtown nicht miteinander in einen Zusammenhang gebracht – mit anderen Worten, sie wissen nicht, daß du tot bist. Ich meine, daß du als tot giltst. Jedenfalls bieten sie dir die Stellung an, für die du dich interessiert hast, zu dem Gehalt, das du dir erhofft hattest. Sie sind wirklich an dir interessiert und an dem, was du ihnen anzubieten hast.« Tavins Gesichtsausdruck wurde ernst. »Hör zu, Lara, mir ist bekannt, daß du auf Coruscant in der Datenverarbeitung tätig bist. Und wenn du dich dort wohl fühlst, dann ist das ja auch gut so. Aber ich bezweifle das. All die hohen Gebäude – wenn du den Job haben willst, dann laß es mich wissen. Ich werde denen dann Bescheid sagen. Ich kann dir sogar eine Passage nach Aldivy beschaffen. Du brauchst es mich nur wissen zu lassen.«
    Tavins Augen wanderten einen Augenblick lang auf etwas außerhalb des Bildschirms, dann blickte er wieder in die Kamera. »Ich glaube, meine Zeit läuft gleich ab, zumindest, wenn diese Nachricht noch erschwinglich bleiben soll. Laß jedenfalls von dir hören, ob du den Job nun willst oder nicht. Für den Augenblick jedenfalls Adieu.« Ein kleines Lächeln, und das Bild erstarrte.
    Dann zog Text über den Bildschirm, Text in weißer Schrift, der sein Gesicht halb überdeckte. Eine Chronik des Weges, den die Botschaft hatte zurücklegen müssen, um zu ihr zu gelangen – von Aldivy zu ihrer ehemaligen Wohnung auf Coruscant, dann an die Hauptpostbehörde der Neuen Republik auf dem Planeten, und dann – jetzt mit der Markierung Geheim – zur Tedevium und der Mon Remonda. Schließlich war sie hierhergelangt, allerdings ohne die letzte Pfadangabe; die Anwesenheit der Gespenster im Halmad-System wurde immer noch streng geheimgehalten.
    Lara saß da, und ihr Atem ging schwer. Sie versuchte in das, was da mit ihr geschah, Ordnung zu bringen.
    Und dann wurde es ihr plötzlich bewußt. Das waren ihre Worte gewesen. Aber sie hatte sie auf Coruscant geschrieben, in einem Brief an Kriegsherrn Zsinj. Sie, Gara, hatte sie geschrieben, nicht sie, Lara, die falsche Identität.
    Sie spürte, wie ihr Atem jetzt weniger gequält ging, als hätte jemand einen Riemen gelockert, der bisher ihre Brust umspannt hatte. Sie wußte wieder, wer sie war.
    Aber warum zitierte Tavin Notsil aus einem Brief, den sie an Kriegsherrn Zsinj geschrieben hatte? Offensichtlich handelte es sich um eine indirekte Botschaft von Zsinj. Und Tavin Notsil war an der Sache beteiligt. Ja, das machte Sinn, denn er stand in dem Ruf, ein Gauner zu sein, ein Schwindler.
    Sie spürte, wie ihr die Knie erneut weich wurden. Das bedeutete, daß Zsinj ihre Lara-Notsil-Identität aufgedeckt hatte. Diese Identität gab ihr nicht länger sicheren Schutz. Sie spürte, wie die Tränen in ihr aufstiegen, und diesmal konnte sie sie nicht unterdrücken – ihre legendäre Fähigkeit, auf Wunsch weinen und sofort wieder damit aufhören zu können, ließ sie diesmal im Stich. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und ließ ihren Tränen

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