X-Wing 07 - Kommando Han Solo
wirklich gute Angestellte und Söldner zahlt, notorisch geizig. Und das bedeutet, dass er wahrscheinlich mein Quartier nicht überwachen lässt, wenn ich nicht darin anwesend bin. Ich werde den ganzen Tag meinem Quartier fernbleiben, auf die Weise hast du eine Menge Zeit, um zu arbeiten. Ich werde dir sagen, was du tun musst. Aber zuerst… wenn wir allein sind, wie jetzt… könntest du Kirney zu mir sagen?«
JA, KIRNEY.
12
Am nächsten Tag wurde Tonin, eine halbe Stunde nachdem Lara ihr Quartier verlassen hatte, aktiv. Er rollte aus dem Wandschrank zur Tür, fuhr seinen Greifarm aus und machte sich an der Türsteuerung zu schaffen. Binnen weniger Minuten hatte er den Mechanismus und die Steuerung so umfunktioniert, dass er die Tür nicht nur ganz, sondern auch teilweise öffnen und schließen konnte.
Er öffnete die Tür bloß drei Zentimeter und schob seinen Videosensor in Bodenhöhe nach draußen, was ihm erlaubte, den ganzen Korridor zu überblicken. Jemand, der vorbeikam, würde mit großer Wahrscheinlichkeit den schmalen Spalt in der Tür oder den durch den Spalt ragenden Sensor nicht bemerken.
Er wartete.
Es dauerte beinahe eine Stunde, bis sich ihm die erste Gelegenheit bot. Natürlich war in dieser Zeit eine ganze Anzahl der trapezförmigen MSE-6-Wartungsdroiden an seiner Tür vorbeigekommen, aber immer in Sichtweite eines Passanten. Diesmal war der kleine, in seinen huschenden Bewegungen und seiner Nervosität an ein Nagetier erinnernde Droide allein und unbeobachtet.
Tonin gab ihm ein Signal, ein Zirpen, das einen Komm-her-Befehl enthielt. Der Droide kam zum Stillstand, wandte sich der Tür zu, verarbeitete die Aufforderung in seinem sehr schlichten Prozessor und gelangte zu dem Schluss, dass es die Erledigung seiner sonstigen Aufträge nicht wesentlich verzögern würde, wenn er diesen neuen Befehl annahm. Er näherte sich der Tür.
Tonin ließ seinen schweren Greifarm durch den Türspalt schnellen und schnappte sich den kleinen Droiden, der ein erschrecktes Quietschen von sich gab und seine Räder rückwärts drehte, aber das half ihm nichts. Tonin öffnete die Tür so weit, um seine Beute hereinholen zu können, zerrte den kleinen Droiden durch den Spalt und schloss die Tür.
Dann machte er sich an die Arbeit.
Er legte den Wartungsdroiden auf den Rücken. Seine Räder drehten sich in hilfloser Panik. Mit seinem Arm für Detailarbeiten öffnete Tonin die Zugangsklappe an der Unterseite des Droiden und schob sein Complink in die Öffnung. Als sein winziges Gehirn von neuer Programmierung überflutet wurde, beruhigte sich der Wartungsdroide.
Am Ende des Tages befanden sich drei der kleinen Wartungsdroiden unter Tonins Kommando, und einer davon hatte ihm einige von den Bauteilen gebracht – insbesondere magnetische Gleitschienen anstelle der Räder –, die er brauchte, um an ihnen die nötigen Modifikationen vorzunehmen.
Wedge’ vier Staffeln – Sonderstaffel, Gespenster, Polearm und Nova – absolvierten einen Einsatz nach dem anderen, manchmal an einem Tag gleich zwei. Der Großteil der Einsätze betraf nur jeweils eine Staffel. Dann gab es auch solche, bei denen eine Staffel Geleitschutz für die B-Flügler von Nova flog, oder die Gespensterstaffel wurde in Bodenhöhe eingesetzt, um eine oder zwei andere Einheiten bei Präzisionsbombardements zu lenken. Bei manchen Einsätzen ging es lediglich darum, die Fälschung unter Einhaltung sorgfältiger Tarnmanöver einzuschleusen und das Schiff dann möglichst sichtbar, gewöhnlich mit Wedge und Chewbacca am Steuer, wieder hinaus in den Weltraum und in die Sicherheit zu geleiten.
Als eine Woche vergangen war, verloren die Jägerpiloten der Mon Remonda allmählich jeden Zeitbegriff und hatten kaum für etwas anderes Zeit als für Einsatzbesprechungen, die Einsätze selbst und dann den Schlaf.
Als eine Woche vorbei war, hatten Wedge’ Einsätze und jene anderen Einsätze, die ein imperialer Admiral in einem anderen Teil der Galaxis durchführte, dazu geführt, dass der Kriegsherr Zsinj mehr Millionen Credits verloren hatte, als irgendein Jägerpilot der Neuen Republik je hoffen durfte, in seinen Besitz zu bekommen.
Melvar betrat das Büro des Kriegsherrn so lautlos, wie er das immer tat. Zsinj, der ihm den Rücken zuwandte und auf sein Terminal starrte, reagierte überhaupt nicht. Melvar setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, nicht länger auf Lautlosigkeit bedacht, aber der Kriegsherr reagierte immer noch nicht.
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