X-Wing 07 - Kommando Han Solo
Schließlich räusperte sich Melvar.
»Die bringen mich um.« Zsinj schüttelte besorgt den Kopf und starrte unverwandt auf den Bildschirm neben seinem Schreibtisch. »Die wollen meinen Tod, Melvar.«
»Natürlich tun sie das«, sagte der General. »Sie sind ihr größter Feind. Sie können sich einiges darauf zugute halten, dass die Ihren Tod wollen.«
»Sehen Sie sich das an. Meine Firmen werden überall im Imperialen Weltraum und im Rebellenraum angegriffen. Die Counterpunch landet auf Vispil und wird von den planetaren Behörden, die sich nicht länger bestechen lassen wollen, in die Luft gejagt. Ein halbes Dutzend meiner besten Gewinnbringer auf Welten innerhalb meiner eigenen Grenzen zerbombt. Acht Prozent meiner Einnahmen innerhalb einer Woche einfach ausgelöscht. Und überall treibt sich der Millennium Falke herum und schürt Aufruhr.« Er seufzte. »Und meine Begräbnis-Projektteams auf Coruscant? Plötzlich völlig ineffektiv. Ein halbes Dutzend terroristischer oder aufrührerischer Akte gestoppt, ehe sie richtig begonnen haben. Die Spannungen zwischen Menschen und Nichtmenschen in der Rebellenregierung gehen zurück. Meine ganze Arbeit, jahrelange Anstrengungen für nichts und wieder nichts.«
»Das sind doch nur kleine Rückschläge, Sir.«
»Nein, spüren Sie das nicht? Die Horden meiner Feinde rücken näher, greifen mit ausgefahrenen Klauen nach mir.« Zsinj seufzte. »Ich denke, ich denke wirklich, sie wollen meinen Untergang. Ich denke, Dr. Gast hat geredet, ehe sie gestorben ist. Ich denke, die Rebellen und die Imperialen arbeiten zusammen.«
»Unmöglich.«
»Nicht unmöglich. Sie selbst haben gesagt, ich sei ›ihr größter Feind‹ Was könnte sie sonst dazu motivieren, dass sie zusammenarbeiten?«
Melvar blieb eine Weile stumm, er arbeitete jetzt seit Jahren mit dem Kriegsherrn zusammen und hatte ihn zwar schon betrübter, aber noch nie resignierter und fatalistischer als jetzt erlebt. Der Wandel, der sich in dem Mann vollzogen hatte, war erschreckend. Der Kriegsherr war stets so etwas wie die Verkörperung unaufhaltsamer Willenskraft und ungezügelten Optimismus gewesen. Jetzt wirkte er, obwohl seine Leibesfülle ganz sicher nicht geringer geworden war, irgendwie kleiner.
»Glauben Sie, sie werden gewinnen?«, fragte Melvar.
Zsinj atmete tief und nickte dann. »Ich glaube, in gewissem Sinne haben sie schon gesiegt. Sie haben meine Maßnahmen gestoppt. Sie haben eigene Maßnahmen eingeleitet. Die ihren sind an die Stelle der meinen getreten, und ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann.«
»Und was braucht es, um daraus einen Sieg zu machen? Sagen Sie mir, was Sie brauchen. Dann werden wir das schaffen, das und noch mehr.«
Zsinj schaltete seinen Bildschirm ab und überlegte. Er drehte sich behäbig herum, sah Melvar an und begann an den Fingern abzuzählen. »Erstens. Wir behalten die Eiserne Faust.«
»Verlassen Sie sich darauf.«
»Zweitens. Wir behalten genug Firmen, um wieder von neuem zu beginnen.«
»Das wird schwieriger sein. Trotz all unserer Anstrengungen, die einzelnen Firmen voneinander zu isolieren, sind doch offenbar einige Informationen durchgesickert. Und je mehr unsere Feinde in ihre Gewalt bringen, desto mehr erfahren sie. Das kann sich zu einer gefährlichen Kettenreaktion entwickeln. Aber statistisch gesehen können sie nicht alles finden. Ein solider Kern wird uns bleiben.«
»Drittens. Wir haben Zeit, um wieder aufzubauen, zu reparieren, Verlorenes zurückzugewinnen.«
»Dazu werden wir ganz eindeutig die Second Death auf die Weise einsetzen müssen, wie das geplant war. Aber das können wir.«
»Viertens. Wir setzen unseren nächsten Plan für die Beseitigung der Neuen Republik in die Tat um.«
»Ich nehme an, das bedeutet Rancor-Basis und die Machthexen. Wir müssen in Erfahrung bringen, was sie tun und wie sie es tun. Das ist ein weiterer Weg, den wir einschlagen können, und das sind Waffen, denen die Rebellen und das Imperium nicht gewachsen sind.«
»Und fünftens – was in Wirklichkeit vor drittens stattfindet. Wir töten General Han Solo und möglichst viele seiner Freunde und Helfer.«
»Das«, erklärte Melvar, »wird an der ganzen Operation den größten Spaß machen.«
Als Zsinj an Laras neuem Arbeitsplatz in der Brückengrube auftauchte, wirkte er so fröhlich wie immer. »Lieutenant Petothel. Haben Sie sich schon bei uns eingelebt?«
»Sehr gut sogar«, sagte sie. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie schön es ist, wieder diese
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