X-Wing 07 - Kommando Han Solo
halten.«
»Das habe ich mir schon gedacht. Ich habe auch schon darüber nachgedacht.«
»Und?«
»Eigentlich habe ich ein recht gutes Gefühl.«
Das trug ihm einen verwunderten Blick seines Kommandanten ein. »Können Sie mir das erklären?«
»Nun ja, unsere Verwundetenzahl gefällt mir natürlich nicht.
Janson und Knirps in Bactatanks, und alle anderen bandagiert und bis zu den Augenbrauen voll Medizin… ich habe nur vier einsatzfähige Piloten.«
»Und warum sind Sie dann trotzdem mit dem Einsatz zufrieden?«
Face holte tief Luft. »Wir hatten ein Ziel. Informationsbeschaffung. Und das haben wir erreicht, selbst wenn es schwierig sein wird, diese Information aus Dr. Gast herauszuholen. Und wir haben alle mehr oder weniger lebendig zurückgebracht.
Und außerdem ist offensichtlich, dass unsere Gegner diese ganze Anlage darauf präpariert hatten, uns umzubringen, und damit hatten wir nicht gerechnet. Wir wurden an den Ort geschleust, an dem sie uns töten wollten, und sie haben mit allem zugeschlagen, was sie hatten – und wir sind trotzdem herausgekommen. Das finde ich großartig. Wenn das meinen Piloten richtig bewusst wird, wird sie überhaupt nichts mehr halten. Oder ihnen Angst machen.
Und dann ist da noch die Tatsache, dass der Feind sich solche Mühe gegeben hat, die Gespenster auszulöschen. Die haben dafür eine ganze Menge Geld ausgegeben und sich auch mächtig angestrengt. Mag ja sein, dass sie uns erledigen wollen, aber sie erweisen uns auch Respekt – und das muss ich den anderen Gespenstern noch klar machen.« Er zuckte die Achseln und verzog gleich darauf das Gesicht, weil die unvorsichtige Bewegung weh getan hatte. »Wir fühlen uns zwar alle, als ob man uns durch die Mangel gedreht hätte – aber immerhin haben wir gewonnen, Commander.«
Wedge nickte und stand auf. »Ich denke, ich habe Ihnen nicht viel zu sagen.«
Face stand auf. »Sie sind hergekommen, um mir irgendwelche Depressionen auszureden.« Er tat so, als würde er einen Blaster ziehen und ihn sich gegen die Schläfe drücken. »Leb wohl, du grausame Galaxis. Meine Piloten sind alle verbrannt; die Schande treibt mich dazu, mich selbst zu töten.«
»Ja, so etwas Ähnliches. Aber dafür sind Sie offenbar viel zu schlau.«
Face schüttelte den Kopf. »Zu erfahren. Vor einem Jahr wäre mir nach so etwas wie Banthaschlabber zumute gewesen. Vielleicht sogar noch vor einem Monat. Jetzt empfinde ich bloß Stolz über meine Piloten… und außerdem ist mir klar, dass ich eine Weile auf dem Bauch schlafen werde. Übrigens, ich habe vor, eine Belobigung für Kell wegen besonderer Initiative und eine für Lieutenant Janson wegen besonderer Tapferkeit zu beantragen.«
»Weil der ja dringend noch eine braucht.«
»Vielleicht kann er sich eine kleine Festung daraus bauen.«
Wedge lächelte und ging.
Kurz darauf klopfte es erneut an der Tür.
»Herein.«
Dia flog beinahe durch die Tür. Sie schlang die Arme um seinen Hals, ganz oben, um seinen Verband nicht zu berühren, und zog ihn an sich, um ihn zu küssen.
Es wurde ein langer K USS . Er hielt sie an sich gedrückt; endlich waren die beiden frei von jener militärischen Tradition, die es zu einer Ungehörigkeit machte, sich vor den anderen Piloten zu umarmen, konnten einfach die Tatsache genießen, dass sie beide noch am Leben waren.
Als sie ihn schließlich losließ, brauchte er eine Weile, um Ordnung in seine Gedanken zu bekommen. »Ich bin froh, dass ihr beiden in der richtigen Reihenfolge gekommen seid.«
Sie sah ihn verdutzt an. »Wie meinst du das?«
»Ich hätte ungern dir einen Stuhl angeboten und dem Kommandanten den K USS gegeben.«
Ihr Lächeln war so strahlend, wie er es noch nie an ihr gesehen hatte, ehe sie ein Paar geworden waren, ein Lächeln, das nur für ihn bestimmt war. »Dann sollten wir etwas unternehmen, damit du auch nicht vergisst, immer die richtige Reihenfolge einzuhalten.«
Donos ließ sich auf dem Hocker neben Lara nieder und blickte über die Bar. »Obstpunsch, doppelt, ohne Eis«, sagte er.
Lara sah ihn verdutzt an. »Da ist doch gar niemand hinter der Bar.«
»Sicher, aber deswegen müssen wir uns doch an die Formalitäten halten.« Donos sah sich um. Die beiden waren die Einzigen in der Pilotenlounge – was angesichts der späten Stunde und der Tatsache, dass niemandem nach Feiern zumute war, nicht ungewöhnlich war. »Ich würde gern wissen, ob du über das nachgedacht hast, was ich dich gefragt habe.«
»Also über dich, meinst
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