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X-Wing 07 - Kommando Han Solo

X-Wing 07 - Kommando Han Solo

Titel: X-Wing 07 - Kommando Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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beleidigen, dass sie den Anschein erweckte, Alter sei etwas, dessen man sich schämen müsste.
    Trotzdem brauchte sie ein wenig Puder, um sicherzustellen, dass ihr Gesicht nicht zu sehr glänzte, wenn die Holokams im grellen, künstlichen Licht darauf gerichtet waren, und in letzter Zeit war sie für ihren Geschmack ohnehin ein wenig zu blass gewesen; ein wenig Farbe, selbst wenn sie künstlich war, würde sie dynamischer und gesünder erscheinen lassen, als sie sich eigentlich fühlte.
    Sie warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, zog sich den Saum ihres weißen Kleides zurecht und strebte dann mit einer Energie, die sie gar nicht empfand, auf die in den Korridor führende Tür zu.
    Sie öffnete sich vor ihr, und dort warteten, das wusste sie, zwei Mitglieder ihres Gefolges.
    Der Kleinere der beiden war Malan Tugrina, ein Mann von Alderaan – ein Mann, der seine Welt schon lange vor der Zerstörung Alderaans verloren hatte, als er nämlich ganz zu Beginn der Rebellion in Mon Mothmas Gefolge eingetreten war. Er war von durchschnittlicher Größe, und seine Gesichtszüge wären vermutlich recht langweilig gewesen, wenn sie nicht von einem schneidigen schwarzen Bart und Schnurrbart verdeckt gewesen wären. Das Einzige, was an ihm wirklich auffällig war, waren seine Augen, die Intelligenz und tief empfundenen Schmerz erkennen ließen. Auch an seinen Fähigkeiten war wenig Auffälliges, sah man einmal von seiner unerschütterlichen Loyalität, die er Mon Mothma und der Neuen Republik entgegenbrachte, ab – und von seinem ungewöhnlichen Gedächtnis; was auch immer man zu ihm sagte, worauf auch immer sein Blick fiel, brannte sich in seine Erinnerung ein, als ob er einen Computer im Kopf hätte. Er erledigte den größten Teil ihrer Sekretariatsaufgaben mit der Effizienz und der Pedanterie einer 3PO-Einheit. »Guten Morgen«, sagte er. »In einer halben Stunde haben Sie…«
    »Warten Sie«, sagte sie. »Ich habe heute Morgen noch keinen Kaf gehabt. Wie soll ich die Strapazen meines Terminplans ertragen, wenn ich nicht völlig wach bin?« Sie eilte zum nächsten Turbolift. »Guten Morgen, Tolokai.«
    Das andere Individuum sagte in seinem üblichen monotonen Tonfall: »Guten Morgen, Councilor.« Er war ein Gotal, ein Humanoide, dessen rundliches Gesicht ein dichter Bart, eine breite, plattgedrückte Nase und – das Auffälligste – zwei kegelförmige Hörner schmückten, die aus seiner Stirn wuchsen. Mon Mothma wusste sehr wohl, dass diese Hörner Sinnesorgane waren, die Gotals zu den besten Jägern und Aufklärungsfachleuten der Galaxis machen – von ihrer Eignung für den Beruf des Leibwächters ganz abgesehen. Solange Tolokai an ihrer Seite war, würde sie immer vor einem bevorstehenden Attentat gewarnt werden, ganz gleich, wie gut es vorbereitet war. In diesen gefährlichen Zeiten war dies für sie ein ganz entscheidender Vorteil.
    Mon Mothma rief den Turbolift, während ihre Begleiter neben ihr Position bezogen.
    »Wenn Sie gestatten, Councilor«, sagte Tolokai, »ich wollte Ihnen etwas zeigen.«
    »Aber doch nichts, was ich mir lang merken muss, oder?«
    »Nein, nicht zu lang. Ich tue dies im Namen aller Gotals überall.« Er brachte unter seiner Tunika ein langes, etwas gekrümmtes Vibromesser zum Vorschein und holte damit aus.
    Die Welt schien plötzlich wie eine Holokomödie in Zeitlupentempo abzulaufen, damit jeder jedes Zucken und jede Geste deutlich sehen konnte. Das Vibromesser stieß vor. Ein brüllendes Geräusch war zu hören, eine Stimme, die von einer Stelle neben Tolokai zu kommen schien. Dann warf sich Malan mit ausgestrecktem Arm vor die Waffe. Ihre Spitze berührte seine Brust und drang langsam ein; dann riss Malans Schwung Tolokais Arm zur Seite und schmetterte den Gotal gegen die Wand.
    Malan, das Vibromesser bis zum Heft in der Brust und mit einem Gesicht, das bereits anfing, aschfahl zu werden, schlang beide Arme um Tolokais Arm und wandte sich Mon Mothma zu. Er sagte langsam etwas, was sie nicht verstehen konnte. Tolokai zerrte in Zeitlupe an der Waffe, die er seinem Freund in die Brust gejagt hatte.
    Mon Mothma drehte sich um und stellte fest, dass sie sich in normalem Tempo bewegen konnte. Auch ihr Gehörsinn war wieder normal. Malan schrie: »Weg da, weg da!« Was Tolokai sagte, leuchtete weniger ein: »Bleiben Sie hier und sterben Sie. Sie wissen, dass Sie den Tod verdient haben!«
    Sie war inzwischen an der Tür zur nächsten Treppe angelangt. Hinter sich hörte sie ein

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