X-Wing 07 - Kommando Han Solo
Sonderstaffel mitgebracht, offenbar zur Unterstützung. Erste Berichte deuten darauf hin, dass Wedge Antilles wieder mit der Sonderstaffel fliegt, so wie unser Mann auf der Mon Remonda angenommen hat; er war daher im Binring-Komplex nie ernsthaft in Gefahr. Sie haben das Forschungszentrum in die Luft gejagt und offenbar einfach zum Spaß einen der nahe gelegenen Luftstützpunkte beschossen.«
»Und was hat Dr. Gast zu sagen?«
»Sie haben sie mitgenommen.«
Zsinj wurde ganz still. Melvar wartete, beobachtete, aber der Kriegsherr zuckte mit keiner Wimper, und Melvar wusste, dass Schlimmes bevorstand.
Zsinj stand auf und tat das mit solcher Heftigkeit, dass sein Sessel gegen die Wand hinter ihm prallte. »Sie haben sie lebend gefangen?«
»Allem Anschein nach. Einer der drei Sturmtruppler, die den Überfall überlebt haben, hat gesehen, wie der gamorreanische Pilot sie gefangen nahm. Ihre Leiche ist nicht gefunden worden.«
Zsinj gab einen unartikulierten Laut von sich, der seine Wut erkennen ließ. Er packte eines der Dekorationsstücke des Raums, eine Fahnenstange mit einer Flagge in den Farben der Raptors, rot, schwarz, gelb, und hieb sie mit solcher Wucht auf seinen Schreibtisch, dass sein Datapad dabei in Stücke ging. »Gefangen genommen haben sie sie? Sie weiß alles über Chubar! Und sie weiß viel zu viel über Minefield!«
Melvar hörte, wie die Tür hinter ihm zischend aufging. Gleich darauf schloss sie sich wieder zischend. Die Wachen draußen mussten hereingesehen und, nachdem sie sich überzeugt hatten, dass ihr Kriegsherr nicht in Gefahr war – das war nur der General –, wieder an ihre Posten zurückgekehrt sein.
Zsinj schwang die Fahnenstange seitlich, verfehlte Melvar nur um Zentimeter und schmetterte sie in eine Vitrine mit Souvenirs aus seinen vielen Feldzügen. Die Vitrine brach aus ihrer Verankerung an der Wand und krachte neben Zsinjs Schreibtisch auf den Boden.
Zsinj funkelte die Überreste der Vitrine an, als wären sie ein neuer Feind. Er warf die Fahnenstange zur Seite und zog eine kleine, aber höchst leistungsstarke Blasterpistole aus einer verborgenen Tasche an seiner Hüfte. Er feuerte auf die Verankerung der Vitrine, einmal, zweimal, dreimal, und brannte bei jedem Schuss einen schwarzen Krater in das teure Holz.
Der Raum füllte sich mit dem Qualm der Schüsse. Die Tür hinter Melvar öffnete und schloss sich erneut.
Zsinj stand zitternd da und blickte finster auf den Schaden, den er angerichtet hatte, steckte dann den Blaster ein und ließ sich schwer in seinen Sessel sinken. Melvar, der bis jetzt den Atem angehalten hatte, atmete aus.
»Also, das können wir nicht zulassen«, sagte Zsinj. Seine Stimme klang heiser, und auf seiner Stirn standen Schweißtropfen. Auch seine weiße Großadmiralsjacke zeigte Schweißspuren an den Achselhöhlen und der Brust. »Aktivieren Sie unseren Mann auf der Mon Remonda. Sagen Sie ihm, dass er Dr. Gast töten soll, wenn er sie sieht. Und ob sie nun dort ist oder nicht, er soll seine Primärziele töten. Wir müssen ein paar Einheiten als Köder für Solos Flotte opfern, wenn wir den Rest von ihnen erledigen wollen. Und bringen Sie Projekt Bestattung auf volles Tempo.« Er hob die Hand, wie um Widersprüche abzuwehren, aber danach war Melvar gar nicht. »Ich weiß, das ist ein wenig voreilig, aber diese vielen Ranats, die mich in die Waden beißen, werden meinen ganzen Plan ruinieren, wenn wir nicht schnell etwas unternehmen.«
»Verstanden, Sir.« Melvar salutierte. »Wollen Sie, dass Ihr Büro repariert wird, oder möchten Sie es neu dekorieren?«
Zsinj sah ihn verdutzt an und warf dann einen Blick auf den Schaden, den er angerichtet hatte. Er lachte brüllend auf. »Ich werde neu dekorieren. Danke, General. Wegtreten.«
Im fernen Coruscant auf einem der höchsten Türme des Planeten, im Herzen des alten Regierungsviertels – einem Viertel, das seiner Ausdehnung nach etwa die Größe einer mächtigen Nation auf einem anderen Planeten hatte – erhob sich Mon Mothma von dem Stuhl vor ihrem Make-up-Tisch.
Nicht dass die Oberste Ratsherrin des Inneren Rates der Neuen Republik besonders viel von Make-up gehalten hätte. Sie gab sich keinerlei Mühe, die grauen Strähnen zu verbergen, die sich in zunehmendem Maße in ihr braunes Haar mischten. Sie gab sich auch keine besondere Mühe, ihr Alter zu verbergen – sie hatte sich jedes einzelne dieser Jahre verdient und würde die anderen Angehörigen ihrer Generation nicht dadurch
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