X-Wing 07 - Kommando Han Solo
ergeben«, sagte sie, »und anschließend hat ein Offizier dieser Gruppe auf mich geschossen. Ich glaube nicht mehr daran, dass ich lange genug überleben werde, um mich einem Kriegsgericht zu stellen.«
»Gespenst Zwei, hier Führer Sonderstaffel. Sie wissen, dass Sie es jetzt schaffen werden. Die Lage ist unter Kontrolle.«
Das war richtig; Donos flog jetzt geraden Kurs und wurde von Tychos Kanonen im Schach gehalten. Befehle zu befolgen, war für den Augenblick alles, wozu er sich imstande fühlte. Dabei war es nicht etwa die Angst davor, von Tycho abgeschossen zu werden, die seinen Willen lähmte – es war der Schock über das, was er gerade getan hatte.
»Ich weiß nur, dass Sie mir nicht glauben«, sagte Lara. »Sie glauben mir nicht, dass ich ein loyales Mitglied der Gespensterstaffel bin. Sie glauben mir nicht, dass ich nie etwas getan habe, was dieser Einheit geschadet hat.«
Wedge verzichtete auf die förmlichen Nummernbezeichnungen und sprach sie mit Namen an: »Lara, wenn das stimmt, was Sie sagen, wird das Kriegsgericht Sie anhören. Ich kann vertraulich hinzufügen, dass Nawara Ven Ihre Verteidigung übernehmen wird. Er ist der Beste.«
»Aber was die Gespenster angeht, bin ich erledigt. Ich werde nie wieder mit ihnen fliegen können. Ich werde ihnen nie helfen können. Nie das ungeschehen machen, was ich getan habe. Niemals.«
»Da haben Sie wahrscheinlich Recht, Lara. So ist es eben. Und jetzt wenden Sie.«
Als ihre Stimme antwortete, galt das nicht Wedge. »Gespenst Eins? Kannst du mich hören?«
Face’ Stimme war immer noch kräftig, und diesmal war sie nicht mehr von den Alarmsirenen begleitet – er hatte offenbar Mittel und Wege gefunden, sie im Cockpit zum Schweigen zu bringen. »Ich höre, Zwei.«
»Ich möchte, dass du etwas begreifst. Mir ist egal, ob du es jetzt begreifst, ich möchte nur, dass du es später begreifst. Ich habe die Gespenster nie verraten. Ich werde sie niemals verraten. Hörst du mich?«
»Ich… ich höre, was du sagst.«
Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, dann sagte sie: »Myn?«
Donos zuckte zusammen. Er setzte zu einer Antwort an, wusste aber nicht, mit wem er sprechen würde. Mit Lara, der Frau, die er hatte lieben wollen, oder mit Gara, der Frau, die er zu töten geschworen hatte – einen Schwur, den er gerade versucht hatte, in die Tat umzusetzen.
»Myn?«
Er saß da, von seiner Unschlüssigkeit gelähmt, und gab keine Antwort.
Laras X-Flügler sprang mit einem Satz davon und verschwand von seinem Display, als er den Sprung in den Hyperraum machte.
Im Hangar der Sonder- und Gespensterstaffel angelangt, kletterte Donos aus seinem Cockpit. Er hielt sich so kerzengerade, dass es richtig weh tat – ein Schmerz, den er brauchte. Er brauchte etwas, das ihn ständig daran erinnerte, dass er sich selbst wieder in den Griff bekommen musste.
Er hatte die Kontrolle über sich verloren. Er hatte Lara verloren. Er hatte alles verloren.
Wedge wartete am Fuß der Leiter auf ihn. Donos drehte sich zu ihm um und trat einen Schritt zurück, ohne das eigentlich beabsichtigt zu haben. Wedge stand völlig reglos wie aus Eis gemeißelt da, aber in seinen Augen war nichts von Kälte zu spüren. Sie funkelten zornig, ließen eine Wut erkennen, wie Donos sie noch nie in ihnen gesehen hatte.
»Einen Grund«, sagte Wedge. »Ich möchte einen einzigen Grund hören, weshalb ich Sie nicht nach Coruscant schicken und wegen grober Befehlsverweigerung vor ein Kriegsgericht bringen soll.«
Donos hatte Haltung angenommen, und jeder einzelne Muskel seines Körpers, dessen er sich bewusst war, war angespannt. Sein Blick fixierte eine Stelle über Wedge’ Kopf, und er atmete tief durch, während er Ordnung in seine Gedanken brachte. »Logisch betrachtet sollte ich nicht wegen Befehlsverweigerung vor Gericht gestellt werden, Sir, weil Befehlsverweigerung normalerweise ein bewusster Akt ist. Ich glaube nicht, dass ich bei Sinnen war, als ich auf Flight Officer Notsil schoss. Ich kann mich nicht daran erinnern, das getan zu haben.« Er brachte es nicht fertig, sie als Gara Petothel zu bezeichnen, nicht einmal in seinen eigenen Gedanken. Er hatte Angst, er könnte sonst die mit so viel Mühe zurückgewonnene Kontrolle über sich wieder verlieren.
»Kurzzeitige Verwirrung?« Wedge’ Tonfall deutete auf ein Stirnrunzeln, das Donos aber nur aus dem Augenwinkel hätte wahrnehmen können. »Das klingt mir nach einem Trick, Lieutenant.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob es
Weitere Kostenlose Bücher