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X-Wing 07 - Kommando Han Solo

X-Wing 07 - Kommando Han Solo

Titel: X-Wing 07 - Kommando Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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kurzzeitig ist, Commander.« Donos’ Stimme klang bedrückt, obwohl er sich alle Mühe gab, dagegen anzukämpfen. »Sie und Face, Captain Loran meine ich, wissen um meine… früheren Schwierigkeiten.«
    »Schwierigkeiten« war stark untertrieben. Wochen nach der Vernichtung der Krallenstaffel, als Donos’ R2-Einheit, Shiner, der Einzige, der außer ihm den Gravan-Einsatz überlebt hatte, zerstört worden war, war Donos in einen beinahe katatonischen Zustand verfallen. Nur das Eingreifen von Kell, Tyria und Falynn Sandskimmer – jetzt selbst seit vielen Wochen tot – hatte ihn aus diesem schwarzen Loch herausgerissen. »Ich behaupte«, fuhr Donos fort, »dass ich nicht Herr meiner Sinne war, als ich auf sie geschossen habe, und ich kann mich auch nicht mehr darauf verlassen, dass ich sonst ganz Herr meiner Sinne bin. Ich erkläre daher, mit allem gebotenen Respekt, Sir, dass ich mein Offizierspatent und meine Position in der Gespensterstaffel aufgebe.«
    Wedge antwortete darauf nicht gleich. Donos, der immer noch starr nach vorn blickte, konnte sehen, wie der Kopf des Kommandanten sich zuerst nach rechts und dann nach links wandte, als würde er mit den anderen leitenden Offizieren über eine Art Telepathie in Verbindung stehen.
    »Ich werde Ihren Antrag in Erwägung ziehen«, sagte Wedge, »und Sie können mittlerweile eine Frage in Erwägung ziehen, auf die ich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt von Ihnen eine Antwort verlangen werde. Wenn wir in Zukunft auf Lara Notsil stoßen, in einer Gefechtssituation, welcher ihrer Staffelkameraden sollte sie dann an Ihrer Stelle vaporisieren?«
    Die Frage traf Donos, als hätte ihm jemand einen Eiszapfen in den Bauch gestoßen. Er machte den Mund auf, um zu antworten, aber Wedge hinderte ihn daran. »Seien Sie still! Ich will jetzt keine Antwort von Ihnen hören. Wegtreten.«
    Donos wandte sich ab, sah sich seinen Kameraden von der Gespensterstaffel und der Sonderstaffel gegenüber, sah in den Augen einiger von ihnen Zorn, in anderen Verwirrung. Tyrias Blick ließ eine Art von qualvollem Schmerz erkennen. Er hätte sie beinahe dazu gebracht, einen zweiten Pilotenkameraden zu töten.
    Sie würde ihm das nie verzeihen.
    Aber das war eigentlich gar nicht so wichtig. Er würde sich selbst nie verzeihen.
    Hinter sich hörte er, wie Wedge seinen Zorn auf ein anderes Ziel richtete. »Captain Loran. Wir beide müssen uns unterhalten. In meinem Büro. Jetzt gleich.«
     
    Laras erster Sprung hatte sie aus dem Kidriff-System hinausgetragen. Ihr zweiter Sprung, den sie eingeleitet hatte, nachdem sie den Speicher ihres Astromechs Tonin konsultiert hatte, würde eine Weile in Anspruch nehmen. Er würde sie ins Heimatsystem tragen, wo sie und die anderen Gespenster einmal den Anschein erweckt hatten, sie wären eine Piratenbande, die sich Fiederfalken nannte.
    Auf der verlassenen Flederfalkenstation würde sie auftanken, kommunizieren und einige Änderungen an Tonin vornehmen können.
    Aber für den Augenblick war sie ganz ihren Gedanken überlassen.
    Ihrem einen Gedanken.
    Lara Notsil ist tot.
    Lara war eine provisorische Identität gewesen. Etwas, um sie nicht in die Hände der Neuen Republik fallen zu lassen, während sie sich überlegte, wie sie den Kriegsherrn Zsinj dazu überreden konnte, sie in seine Dienste aufzunehmen. Und dann war diese Identität ein bequemer Weg gewesen, um sich bei den Gespenstern einzuschleichen und damit für Zsinj noch wertvoller zu werden. Und als sie dann erkannt hatte, in welchem Ausmaß die Ausbildung in ihrer Jugend sie darauf programmiert hatte, die imperialen Vorstellungen von Herrschaft als unfehlbar zu betrachten, als ihr bewusst geworden war, dass sie Zsinj oder dem Imperium nie wieder würde dienen können, war Lara Notsil zu einer Art Schutzschild geworden, einem Schutzschild, der sich allmählich auflöste, sie aber für den Augenblick davor schützte, dass die Gespenster sich gegen sie wandten.
    Und jetzt war dieser Tag eingetreten. Es gab keine Lara Notsil mehr.
    Wer war sie dann? Nicht Gara Petothel. Das war der Name, mit dem sie auf die Welt gekommen war, aber Gara war ein so unglückliches Geschöpf gewesen, eine Dienerin des Imperialen Geheimdienstes, eine junge Frau ohne eigene Ziele. Ohne Zukunft.
    Niemand war mehr am Leben, weder ein Mitglied ihrer Familie noch ein Freund, der sie unter jenem Namen gekannt hatte. Also war Gara Petothel ebenfalls tot.
    Kirney Slane – eine Identität, die sie ein paar Wochen lang benutzt

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