X-Wing 08 - Isards Rache
adoptieren, könnten wir versuchen, einiges von dem Schaden zu heilen, den das Imperium angerichtet hat, weißt du?«
Sie blickte auf und nickte ernst. »Ja, das glaube ich auch. Und noch etwas solltest du wissen: Wenn wir Kinder adoptieren, möchte ich, dass wir wenigstens ein bothanisches Kind adoptieren.«
»Sicher, kein Problem.«
Asyr hob ihre pelzbedeckte Hand, um ihn daran zu hindern weiterzureden. »Hör mir zu, Gavin, es wird nämlich nicht leicht sein. Du weißt, dass wir Bothans großen Wert auf unsere Familien legen. Die politische Macht basiert auf dem Netz von Verbindungen und Bündnissen, die wir eingehen. Meine Familie ist über mich sehr enttäuscht, weil ich mich zwar bei der Sonderstaffel ausgezeichnet habe, der Familie aber keine Kinder geboren habe. Diese Kinder würden sehr geliebt werden, wären aber zugleich auch Schachfiguren in künftigen Bündnissen. Aus bothanischer Sicht habe ich ziemlich viel Macht ansammeln können. Ich bin in dem Sinne so etwas wie ein politisches Machtzentrum, und meine Familie ist darüber enttäuscht, dass ich es ihr nicht ermöglicht habe, diese Macht auch zur Geltung zu bringen.«
»Du willst damit also sagen: Falls wir ein bothanisches Kind adoptieren, will deine Familie dabei mitreden.«
Asyr lachte laut auf. »Wie kannst du nur so lange mit einer Bothan gelebt haben und, wenn es um unsere anmaßende Art geht, immer noch so höflich sein?«
Gavin lächelte. »Aus meiner Sicht ist die gar nicht so schlimm. Schau, das wäre unser Kind. Ich würde keineswegs versuchen, das Kind seiner Kultur zu entfremden. Ich würde ganz bestimmt nicht versuchen, bothanische Kultur durch die der Menschen zu ersetzen, aber ein gewisses Gleichgewicht würde ich mir schon wünschen. Ich würde dem Kind zeigen wollen, dass Anderssein nichts Schlechtes zu sein braucht. Und ich würde hoffen, dass irgendwelche anderen Kinder, die wir adoptieren – ob es nun menschliche, rodianische oder ithorianische Kinder sind oder was auch immer –, dieselbe Botschaft bekommen würden.«
Asyr blinzelte, und Gavin sah, wie ihr eine Träne aus dem linken Auge rann. »Wie konnte ich dich nur für einen alienfeindlichen Heuchler halten, als wir uns kennen lernten?«
»Du hast mich nicht gekannt.« Er erhob sich aus seinem Sessel und ging zu ihr hinüber, kniete neben ihr nieder. Er griff nach ihrer linken Hand und streichelte ihr Fell. »Schau mal, ich weiß, dass das nicht leicht sein wird, aber ich möchte etwas Positives für die Galaxis tun. Sicher, es ist positiv und edel, wenn man durchs Weltall fliegt und irgendeinen Großadmiral daran hindert, das Imperium erneut zu errichten. Aber eigentlich lässt sich die Galaxis doch nur dadurch zu einer besseren Welt machen, indem wir die einzelnen Leben besser gestalten. Und genau das können wir beide, du und ich. Ich möchte das mit dir tun.«
Sie beugte sich hinunter, küsste ihn auf die Stirn und stützte dann ihr Kinn auf seinen Kopf. »Du bist dir doch darüber im Klaren, dass einer von uns, sobald die Adoption einmal stattgefunden hat, die Staffel verlassen muss. Es wäre nicht fair, wenn wir beide unser Leben riskieren und es dann dazu käme, dass wieder ein Kind verwaist.«
»Ich weiß.« Gavin lehnte den Kopf an ihre Brust. »Das ist eine Entscheidung, für die noch Zeit ist. Ich weiß, dass keiner von uns beiden die Staffel verlassen will, aber wenn das erforderlich ist, um die Galaxis zu einer besseren Welt zu machen, dann wäre ich auch bereit, ein solches Opfer zu bringen.«
7
Corran Horn war das Warten auf den Einsatzbefehl zuwider. Auf der langen Reise von Coruscant nach Commenor hatten er und seine Kameraden von der Sonderstaffel die Geheimdienstberichte studiert, die es über ihr Ziel gab. Er wusste, dass das Material bei weitem nicht so umfangreich war, wie er sich das gewünscht hätte, aber alle Teilnehmer der Operation waren sich darüber einig, dass Urlor Settes Erscheinen bei der Party der Sonderstaffel darauf hindeutete, dass ihr Feind Zugang zu Geheimdienstquellen der Neuen Republik hatte, und deshalb lief die Operation außerhalb der normalen Kanäle ab. Ihre Unterlagen reichten also gerade aus, um den Einsatz zu planen, aber keineswegs dafür, ihren Erfolg sicherzustellen.
Nicht dass man bei einem Militäreinsatz den Erfolg je sicherstellen könnte, ganz besonders dann nicht, wenn der Gegner überrumpelt werden soll.
Iella und Wedge hatten die Spur der Bauteile der Vorrichtung, die Urlors Tod herbeigeführt
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