X-Wing 08 - Isards Rache
hatte, nach Commenor zurückverfolgen können. Wedge hatte diesen Planeten schon früher einmal besucht, und ein Großteil der übrigen Angehörigen der Staffel hatte einen Teil der Ausbildung auf einem geheimen Stützpunkt auf Folor, dem größten Mond Commenors, absolviert. Später war der Stützpunkt bei einem Angriff des Imperiums vernichtet worden, aber darüber war Corran nicht traurig. Die Ausbildung dort liegt lange zurück. Ein ganzes Leben lang.
Commenor als Herkunftsort der Bauteile auszumachen, hatte gründliche Detektivarbeit erfordert, aber den Ort auf Commenor zu finden, wo man Sette die Vorrichtung implantiert hatte, erforderte darüber hinaus ein gehöriges Maß an Glück. Auf dem Planeten gab es eine ganze Anzahl von Kliniken und Labors, die für eine solche Implantation eingerichtet waren, aber bei Durchsicht der Unterlagen tauchten keinerlei Hinweise darauf auf, dass die Operation tatsächlich dort vorgenommen worden war. Wedge machte eine Anzahl von Instituten ausfindig, in denen exotische xenobiologische Lebewesen gehalten wurden, und stellte bei genauerer Untersuchung fest, dass eines der Institute über eine komplette veterinärmedizinische Station verfügte, die auch mit Droiden besetzt war. Das Institut hatte vor ungefähr zwei Jahren seine Tätigkeit eingestellt, das war ziemlich genau der Zeitpunkt, zu dem Isard nach Thyferra geflohen war. Es befand sich vermutlich, um in seinem künftigen Wachstum nicht behindert zu sein, in einem abgelegenen, ländlichen Gebiet, aber auf Commenor hatte es nach dem Zusammenbruch des Imperiums einen starken Konjunkturrückgang gegeben, sodass die erwartete Ausdehnung des Instituts nicht stattgefunden hatte.
Die Bewohner der Gegend nannten das Institut »den alten Xenoveterinär-Bau« oder auch nur kurz Xenovet. Es bestand aus einem ziemlich modernen Zentralbau, der als Tierklinik diente, und Nebengebäuden, in denen kranke oder zu Zuchtzwecken verwendete Tiere untergebracht waren. Eines der letzten Projekte des Instituts war ein Versuch, vom Aussterben bedrohte exotische Lebewesen nachzuzüchten, aber nach dem Zusammenbruch des Imperiums hatte der Wiederaufbau von Welten Vorrang vor dem Artenschutz bekommen, sodass auch dieses Projekt eingestellt worden war.
Unter diesen Umständen war nicht zu erwarten, dass die Staffel in dem Institut auf nennenswerten Widerstand stoßen würde. Aus den Aufzeichnungen der Wettersatelliten und anderen, geheimeren Überwachungsprozeduren war zu erkennen, dass keine Waffensysteme zur Verteidigung des Instituts vorhanden waren. Die Unterlagen der Energie- und Wasserversorgung deuteten auf ziemlich geringen Energie- und Wasserverbrauch für eine Anlage dieser Größe hin – etwa die Menge, wie sie dreißig ständige Bewohner benötigten –, und das war zwischen einem Drittel und einem Sechstel der Gesamtzahl der Gefangenen, die sich nach Meinung des Geheimdienstes auf der Lusankya befunden hatten. Die Lebensmittel wurden von örtlichen Lieferanten geliefert, und zwar ebenfalls in einer Menge, die dieser Schätzung entsprach. Vermutlich wurde die XV-Anlage also nur von Mitarbeitern des Servicepersonals bewohnt, die darauf warteten, dass irgendein Treuhänder einen Käufer für die Anlage fand.
Allerdings ergaben sich zwei Probleme, die die Arbeit der Sonderstaffel erschweren würden. Bei dem ersten handelte es sich um reine Logistik. Die Sonderstaffel konnte natürlich die Anlage anfliegen, sie beschießen und sie in Schutt und Asche legen, aber damit wäre ja den möglicherweise dort untergebrachten Gefangenen nicht geholfen. Außerdem wusste Corran aus seiner Zeit beim CSD, dem correlianischen Sicherheitsdienst, dass bei einer Zerstörung des Gebäudes auch sämtliche Hinweise auf seine Besitzer, seine Erbauer und den Aufenthalt der anderen Gefangenen zerstört werden würden. Die Anlage selbst war ein wertvolles Glied in der Kette, die sie letzten Endes zu sämtlichen Gefangenen führen würde.
Die Gefangen herauszuholen, würde daher einen Kommandoeinsatz erfordern. Die Neue Republik stellte dafür zwei ihrer besten Einheiten zur Verfügung: Team Eins, angeführt von Colonel Kapp Dendo, einem Devaronianer, der schon in der Vergangenheit mit der Sonderstaffel zusammengearbeitet hatte, und die Katarn-Kommandos unter der Führung von Captain Page. Page und seine Leute hatten die Sonderstaffel bei deren Einsatz auf Borleias unterstützt, als es darum ging, den Planeten der imperialen Macht zu entreißen. Beide Teams
Weitere Kostenlose Bücher