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X-Wing 08 - Isards Rache

X-Wing 08 - Isards Rache

Titel: X-Wing 08 - Isards Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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und er lehnte sich an Corrans Simulator. »Ibtisam und ich waren Freunde gewesen, sehr enge Freunde.«
    Nrin kauerte sich nieder, stützte die Arme auf die Knie und sah Asyr an. »Wenn Ibtisam mir ein solches Versprechen abgenommen hätte, wäre das mein Untergang gewesen. Ich hätte sie nicht im Stich lassen können, aber es hätte mich umgebracht, mein Versprechen brechen zu müssen. Tief im Herzen wissen wir alle, was wir tun müssen. Wir müssen uns gegenseitig vertrauen, dass wir es auch tun, und dass wir uns und unserem Einsatz die Treue halten.«
    Corran nickte langsam. Die Vorstellung, den Tod der Kameraden zu überleben, war noch qualvoller als die Vorstellung, selbst im Kampf zu fallen. Der Tod eines Kameraden war immer ein schwerer Schlag, und man wollte dann nicht mehr weiterleben, musste sich bewusst anstrengen, den Kampf fortzusetzen. Die Rebellion hatte alle auf ein gemeinsames Ziel eingeschworen – eine Zukunft, die für alle erstrebenswert war, aber die vielen Opfer, die sie auf dem Weg dorthin bringen mussten, ließen diese Zukunft manchmal in einem düsteren Licht erscheinen.
    »Apropos Einsatz, Sie haben diesen Aufklärer ja wirklich prima in der Hand.« Corran klopfte Nrin auf die Schulter. »Verbringen Sie viel Zeit in diesen Dingern?«
    »Manchmal, aber hauptsächlich bei Übungen.« Nrin blickte auf seine Hände hinab. »Nach Ciutric habe ich mich von der Staffel beurlauben lassen, um ein wenig nachzudenken. Mir ist schnell klar geworden, dass ich die Rebellion nicht verlassen konnte, dazu ist sie viel zu wichtig. Aber zugleich ist mir auch klar geworden, dass ich keine Kampfeinsätze mehr fliegen wollte. Das heißt nicht, dass ich das nicht getan habe, aber ich habe mich dann zu einer Ausbildungsstaffel versetzen lassen. Indem ich Piloten ausgebildet und sie dann zum Sterben in den Weltraum geschickt habe, musste ich mich nicht mehr mit dem Schmerz ihres Todes auseinander setzen.«
    Gavin legte seine Hand auf die Asyrs. »Aber jetzt fliegen Sie wieder Einsätze.«
    »Allerdings. Die Gefahr, die Thrawn darstellte, hat die Neue Republik dazu veranlasst, ihre Einsatzpläne zu überdenken…«
    »Und jetzt sitzen Sie wieder in einem Cockpit.« Corran machte eine rollende Kopfbewegung, um seine Nackenmuskeln zu lockern. »Ist das Ihr erster Kampfeinsatz? Das hat nämlich in dem Simulator ganz und gar nicht so ausgesehen.«
    »Ich habe an ein paar Gefechten gegen Thrawn teilgenommen.« Der Quarren zuckte die Achseln. »Ich verspüre nicht mehr den gleichen Drang, Blut zu vergießen, wie früher einmal. Und ich weiß auch, dass ich für manche Einsätze geeigneter bin als andere. Ich akzeptiere meine Verantwortung.«
    »Freuen Sie sich, dass Sie wieder bei der Sonderstaffel sind?«
    Nrin zögerte kurz, ehe er auf Asyrs Frage antwortete. »Ja, ich glaube schon. Die Sonderstaffel hat eine stolze Tradition, und es hat mir Spaß gemacht, ihr anzugehören. Man bekommt nur selten eine zweite Chance. Ich kann jetzt den Tod von Ibtisam mit einer gewissen Distanz betrachten und auf die Weise meinen Schmerz besser verarbeiten.«
    Corrans Augen verengten sich. »Und zurückzukommen und gegen Krennel zu kämpfen – das muss doch auch befriedigend sein?« Die Tentakel des Quarren schoben sich ein wenig auseinander, sodass man zwei nadelspitze Fangzähne sehen konnte. »Ja, dieser Aspekt ist mir nicht entgangen.« Nrin stand auf, hielt Corran die Hand hin und zog ihn in die Höhe. »In der alten Sonderstaffel haben wir häufig bei einem Krug Lum über diese Einsätze geredet. Ist das immer noch zulässig?« Corran streckte sich. »Trinken? Sonderstaffel?« Nrin riss die Augen auf. »Haben die Dinge sich so verändert?« Gavin lachte. »Was er eigentlich fragen wollte, ist, ob wir immer noch Lum trinken. Nee. Heutzutage halten wir uns mehr an Lomin-Ale.« Er stand auf und war Asyr beim Aufstehen behilflich. »Gehen Sie voran, Major, dann werden Sie sehen, dass manche Traditionen sich bei der Sonderstaffel sehr gut gehalten haben.«
     
    Wedge warf einen Blick auf die Zahlengruppen, die über der Holoprojektorplattform schwebten. »Ich weiß nicht, Tycho. Mir gefallen diese Verluste bei der letzten Runde gar nicht. Fünf Piloten verloren!«
    Tycho, der den Reißverschluss seiner schwarzen Fliegerkombination bis zum Bauch aufgezogen hatte, kratzte sich am Hals. »Die sind mit sechsunddreißig Jägern auf uns losgegangen, und wir haben fünfundzwanzig davon erledigt. Das ist doch ein gutes Verhältnis; und Nrins

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