X-Wing 08 - Isards Rache
verwickeln, die dir nicht gefallen wird und bei der du im Übrigen mit Sicherheit den Kürzeren ziehen wirst. Und dabei könntest du noch wesentlich mehr verlieren.«
Booster verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Er sah sich im Laderaum der Errant Venture um und nickte ein paar Leuten zu, wartete darauf, dass diese wieder ihre Tätigkeit aufnahmen. Dann nickte er seiner Tochter zu. »Dann fang mal an.«
»Ich hatte nie irgendwelche Klagen darüber, dich zum Vater zu haben. Dass man dich in die Gewürzminen gesteckt hat, hat mir nichts ausgemacht. Was du über Corran gesagt hast, hat ein wenig wehgetan, aber ich habe das verstanden. Ich war wirklich höchst erfreut darüber, dass du wieder in meinem Leben aufgetaucht bist, und ich bin sehr stolz darauf, dass du die Errant Venture hast und damit gute Arbeit leistest. Ich bin stolz darauf, deine Tochter zu sein, aber ich bin mehr als nur deine Tochter.«
Mirax drehte sich um und tätschelte Baz Korral am Arm. »Ja, dass dein Freund ein Auge auf uns hatte, hat tatsächlich bewirkt, dass wir aus einer schwierigen Situation gerettet wurden. Aber möglicherweise hat die Anwesenheit seiner Verpinen in dem Gebäude die Kidnapper auch erst darauf aufmerksam gemacht, dass da etwas Ungewöhnliches im Gange war. Möglicherweise dachten sie, Baz hätte selbst irgendeinen Überfall vor, und haben ihm eine Falle gestellt, in die dann wir hineingelaufen sind. Er hat uns zwar herausgepaukt, aber es könnte sehr wohl sein, dass deine Einmischung uns überhaupt erst in das Schlamassel hineingetrieben hat.
Und, schau mal, ich weiß, dass das hier keine Frage des Geschlechts ist – obwohl ich sicher bin, dass du Baz nicht eingeschaltet hättest, wenn Corran mit demselben Vorhaben wie wir nach Commenor gegangen wäre.«
»Das stimmt.« Boosters Gesichtszüge spannten sich. »Ich hätte dem Feind Bescheid gesagt, dass er kommt.«
»Und hättest mir das Herz gebrochen? Vielen Dank, Vater.«
»Mirax, du weißt ganz genau, dass ich nur dein…«
»Nein, Vater, du begreifst gar nicht, dass du mit solchen Bemerkungen wie der jetzt gerade deutlich zeigst, dass du nicht auf mein Urteilsvermögen vertraust. Du glaubst nicht, dass ich mir den richtigen Ehemann ausgesucht habe, und hast nicht geglaubt, dass Iella und ich auf Commenor allein zu Rande kommen würden.«
Booster runzelte die Stirn. »Aber zuerst seid ihr zu mir gekommen und habt euch von mir dabei helfen lassen, dort reinzukommen.«
»Richtig, und wenn wir darüber hinaus Hilfe gebraucht hätten, dann hätten wir dich darum gebeten.« Mirax holte tief Luft und ließ sie dann mit einem Seufzer entweichen. »Vater, ich bin erwachsen geworden. Ich werde immer deine Tochter sein, aber ich bin nicht mehr dein kleines Mädchen. Ich werde deine Hilfe dann annehmen, wenn ich sie brauche, dann deinen Rat erbitten, wenn ich ihn brauche, und auch dann auf dich hören, wenn ich ihn nicht brauche, aber ich möchte nicht, dass du hinter meinem Rücken Dinge tust, von denen du glaubst, dass sie notwendig sind. Was wäre denn passiert, wenn Iella und ich die Verpinen von Baz entdeckt und sie für Feinde gehalten und getötet hätten? Wenn dich etwas beunruhigt, was ich tue, dann lass es mich wissen, und dann werde ich entscheiden, was zu tun ist. Und wenn ich deine Hilfe brauche, dann werde ich ganz sicher darum bitten, damit habe ich überhaupt kein Problem. Verstehst du das?«
Boosters Gesicht blieb einen Augenblick lang starr wie eine Maske, und Mirax wusste, dass sie ihn verletzt hatte. Das schmerzte sie tief im Herzen, und sie spürte ein Zerren in der Magengrube, aber zugleich fühlte sie sich plötzlich frei und stark. Wenn man im Schatten eines anderen aufwächst, dann ist das Problem, wenn man einmal über diesen Schatten hinausgewachsen ist, dass alle anderen sehen können, wie sehr man sich verändert hat, bloß der nicht, der den Schatten wirft. Sie streckte ihrem Vater die Hand hin und gab sich alle Mühe, ihr Zittern zu unterdrücken.
Booster räusperte sich, ließ die Hände aber hinter dem Rücken verschränkt. »Ich kann ein wenig schneller denken, als du vermutlich für möglich hältst, Mirax, und ich weiß, wie man zuhört. Ich könnte dir sagen, was Milliarden von Eltern ihren Kindern gesagt haben: Du wirst immer mein Kind sein, und ich werde mir immer Sorgen um dich machen. Aber das weißt du natürlich. Aus deiner Sicht mag ich damit vielleicht nicht immer richtig umgehen. Aber in diesem Fall hast du
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