X-Wing 08 - Isards Rache
Statuetten besorgt haben. Die sind wirklich wunderschön. Wenn Sie noch mehr davon finden sollten, hätte ich eine ganze Anzahl Kunden, die sie Ihnen aus den Händen reißen würden.«
»Ich will sehen, was sich machen lässt.« Korral grinste breit, und dann wanderte sein Blick an ihr vorbei. »Booster, Sie sehen besser aus denn je. Muss mächtig Spaß machen, dieses Schiff zu führen.«
Mirax’ Vater, der Korral weit überragte und ihn auch wesentlich an Gewicht übertraf, dabei aber fit und nicht fett war, lachte dröhnend. Sein linkes Auge, ein künstliches Gebilde aus Glas, Keramik und Mikrochips, leuchtete rot, während sein braunes Auge seine Freude darüber erkennen ließ, die Fähre auf der Errant Venture willkommen heißen zu können. »Meine Profite bekommen mir gut, die Kosten allerdings nicht. Schön, Sie wiederzusehen, Baz; und dich auch, Iella.«
Er breitete die Arme aus, um Mirax zu begrüßen, aber die stieß ihm mit dem Finger in die Rippen. »Ich glaube nicht, dass ich überhaupt mit dir reden möchte, Vater.«
Booster zuckte zusammen. »So förmlich und dieser Ton? Was habe ich denn angestellt?«
Mirax kniff die braunen Augen zusammen und verschränkte die Arme über der Brust. »Du hast uns durch Baz beobachten lassen, das hast du angestellt.«
Ihr Vater wirkte einen Augenblick lang verwirrt. »Aber, dass diese Verpinen auf euch aufgepasst und berichtet haben, was los war, hat euch davor bewahrt, entführt und umgebracht zu werden.«
Iella schüttelte den Kopf. »Booster, lassen Sie das lieber.«
»Nein, Augenblick mal, Iella. Mirax ist meine Tochter, und ich fühle mich für ihre Sicherheit verantwortlich.«
Mirax warf Iella einen Blick zu. »Verläuft genau nach Drehbuch, nicht wahr?«
Booster sah auf, und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Drehbuch? Ihr beiden habt also darüber gesprochen, wie dieses Gespräch ablaufen würde?«
Iella nickte und versuchte Booster wegzuziehen, tiefer in den Andockbereich am Heck des imperialen Sternenzerstörers. »Ja, und ich fühle mich gar nicht wohl dabei, wie genau das übereinstimmt.«
Er entzog ihr seinen Arm und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Stört es dich, dass ich Baz auf dich habe aufpassen lassen, Mirax?«
Sie musterte ihren Vater ein paar Augenblicke lang, trotzig und hoch aufgerichtet, und spürte, wie die Jahre wegglitten. Als sie ein Kind gewesen war, war er ihr großer Held gewesen; er hatte ihr Geschichten erzählt von Reisen an Orte, die sie nur in ihren Träumen besucht hatte. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte Booster Mirax häufig auf der Pulsar Skate mitgenommen, wenn er den jeweiligen Trip für ungefährlich gehalten hatte. Wenn sie nicht mitkommen konnte, hatte er sie bei Freunden zurückgelassen – vor dem Tod von Wedges Eltern auch bei Wedge Antilles’ Familie. Als Kind hatte sie ihren Vater vergöttert und sich sicher gefühlt, weil er immer da gewesen war, um für sie zu sorgen und sie zu beschützen.
Dann hatte Hal Horn ihn aufgespürt und verhaftet, und man hatte Booster auf fünf Jahre in die Gewürzminen von Kessel geschickt. Mirax war damals zwar im juristischen Sinne noch nicht volljährig gewesen, aber sie übernahm dennoch das Kommando über die Pulsar Skate und baute sich ihr eigenes Geschäft auf. Statt illegale Ladungen zu befördern, die nach Abzug aller Unkosten kaum Gewinn einbrachten, spezialisierte sie sich auf Exotica, für die die Leute viel Geld bezahlten. Der Ruf ihres Vaters und gewisse Sympathien für seine augenblickliche Lage hatten ihr eine gewisse Legitimität und Zugang zur Schattenwirtschaft des Imperiums verschafft, aber sie hatte sich bald auch selbst einen Namen gemacht und sich Respekt verschafft.
Kurz gesagt: Sie hatte sich in der Zeit, in der ihr Vater auf Kessel war, von seiner Tochter zu einer eigenen Persönlichkeit entwickelt. Aber das hat er nie gesehen. Ich weiß nicht, ob irgendein Vater das sehen würde, aber ich weiß jedenfalls, dass meiner es nicht gesehen hat. Selbst nachdem er Kessel verlassen hatte, hatte er mit ihr keine Verbindung aufgenommen, und so hatte es sich ergeben, dass sie erst bei einem zufälligen Zusammentreffen auf Tatooine wieder zusammengekommen waren.
Sie sprach mit bewusst leiser Stimme, wich aber seinem Blick nicht aus. »Du solltest über das, was ich dir jetzt sagen werde, gründlich nachdenken, Vater, und das bedeutet, dass du mir gut zuhören und dann weggehen und nachdenken solltest. Wenn nicht, wirst du mich in eine Diskussion
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