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X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

Titel: X-Wing 09 - Das letzte Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Fabriken, in denen Raketen, Nahrungsmittel, Klingen und alle anderen Dinge hergestellt werden, die Cartann braucht. In den ebenfalls unterirdischen Wohnblöcken darüber wohnen die meisten Arbeiter, weil sie sich keine oberirdischen Wohnungen leisten können.«
    Cheriss nickte.
    »Und warum haben wir die Arbeiter nicht in den Straßen gesehen?«
    »Weil sie am Ende eines langen Arbeitstages so müde sind, dass sie nur noch essen und sich das Flachschirmprogramm ansehen«, sagte Cheriss.
    »Welcher Prozentsatz der Bevölkerung wohnt unterirdisch?«
    »Ich weiß nicht.« Cheriss zuckte mit den Schultern. »Vielleicht vierzig Prozent. Aber halten Sie jene Leute nicht für Gefangene, General Antilles. Sie können ihre Arbeiterexistenz jederzeit aufgeben und sich freiwillig für die Streitkräfte melden, um das Leben einer freien Klinge zu fuhren, so wie ich.«
    »Um nach oben zu kommen, bleibt ihnen also nichts anderes übrig, als ihr Leben zu riskieren?«
    Cheriss nickte erneut.
    Wedge wechselte einen Blick mit den anderen Piloten, und seine Anerkennung für die Welt Adumar sank um eine weitere Stufe.
     
    Später am gleichen Tag kam Tomer Darpen ins Quartier der Piloten und brachte schlechte Nachrichten. Nach zwei Tagen Haft waren die überlebenden vier der insgesamt sechs Männer, die versucht hatten, Wedge und die anderen umzubringen, aus dem Gefängnis entkommen. »Zweifellos mit der Hilfe von jemandem im cartannischen Justizministerium«, sagte Tomer. »Wer auch immer ihnen den Auftrag gab: Er hat genug Geld, um sich auch an sehr einflussreichen Stellen Hilfe zu kaufen.«
    »Sie werden erneut versuchen, uns zu erledigen«, sagte Hobbie kummervoll.
    Cheriss schüttelte den Kopf. »Sie mussten nicht nur eine Niederlage hinnehmen, sondern gerieten auch in große Verlegenheit. Vermutlich erhalten sie den Auftrag, Sie erneut anzugreifen, um ihre Ehre wiederherzustellen, aber stattdessen werden sie fliehen. Sie verschwinden aus Cartann – oder man findet sie tot in irgendeiner Gasse, als Warnung für andere, die ebenfalls an die Möglichkeit eines Misserfolgs denken.«
    Trotzdem war Wedge mit der allgemeinen Entwicklung der Dinge nicht völlig unzufrieden. Seine inoffizielle Flugschule beim Luftwaffenstützpunkt Giltella erwies sich als befriedigende Erfahrung. Immer mehr Piloten von Cartann und aus anderen Ländern diskutierten Wedges Philosophie ebenso wie seine Taktik. Verachtung fehlte bei jenen Gesprächen. Ein cartannischer Pilot, fast noch ein Teenager – er hatte schwarzes Haar und hieß Balass ke Rassa –, fasste es schließlich auf eine Weise zusammen, die Wedge gefiel. »Wenn ich es richtig verstehe, General, so weisen Sie darauf hin, dass die Ehre eines Piloten innerlich ist. Es geht dabei um etwas, das er mit seinem Gewissen vereinbaren muss. Es ist nichts Externes, für die Augen von Gleichgestellten bestimmt.«
    »Ja, Sie haben Recht«, bestätigte Wedge. »Genau das meine ich.«
    »Aber wenn man sie nicht nach außen trägt und zeigt, trennt man sich von seiner Nation«, sagte Balass. »Wenn man sich etwas zuschulden kommen lässt, so können die anderen einen nicht zur Ordnung rufen, indem sie einem die Ehre nehmen und die Möglichkeit geben, sie durch angemessenes Verhalten zurückzubekommen.«
    »Stimmt«, erwiderte Wedge. »Aber umgekehrt können Personen, die Sie respektieren, obgleich sie keinen Respekt verdienen, den Begriff von Ehre nicht zu ihrem eigenen Nutzen neu definieren, um ihn anschließend gegen Sie zu verwenden.«
    Der verwirrte junge Mann zog sich aus der Gesprächsrunde nach den Duellen zurück, um über die Worte des Piloten der Neuen Republik nachzudenken, und Wedge hatte das Gefühl, einen ganz besonderen Sieg errungen zu haben.

6
     
    Der Abend, an dem das Gespräch mit Balass ke Rassa stattfand, gehörte zu den wenigen, an dem die Piloten alle Einladungen abgelehnt hatten, um allein in ihrem Quartier zu speisen und einmal nicht auf dem Präsentierteller der adumarischen Öffentlichkeit zu sitzen.
    Als der Aufsteiger sie im Wohngebäude nach oben trug, sagte Janson: »Sie nennen mich den ›Lieben‹.«
    »Wer nennt dich so?«, fragte Wedge.
    »Der Hof, die Leute. Inzwischen haben sie uns allen Namen gegeben. Ich bin der ›Liebe‹, und Tycho ist der ›Traurige‹.«
    Tycho runzelte die Stirn. »Ich bin nicht traurig.«
    »Nein, aber du siehst traurig aus. Was die Frauen von Cartann mit dem Wunsch erfüllt, dich zu trösten. Sie sind so traurig, weil du traurig bist, dass du

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