X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
Dinge achten soll. Aber als ich hier eintraf, waren Sie bereits fort. Als ich ging, bemerkte ich jemanden, der sich Ihrer Tür näherte. Und die Tür öffnete sich für ihn.«
»Das spart Materialkosten«, sagte Janson. »Wenn der Dieb die Wohnung einfach betreten kann, anstatt die Tür aufbrechen zu müssen.«
»Können Sie ihn beschreiben?«, fragte Wedge.
»Noch besser als das: Ich habe Aufzeichnungen von ihm angefertigt. Ich bin ihm gefolgt und gelangte in die Wohnung, kurz bevor sich die Tür schloss. Ich versteckte mich hinter Gobelins und Möbeln, während er von Zimmer zu Zimmer ging. Er schien dabei verborgene Gegenstände zu überprüfen – vermutlich Sender. Als er die Wohnung verließ, heftete ich mich an seine Fersen.«
Wedge wechselte einen Blick mit den anderen Piloten. Plötzlich wirkte Hallis gar nicht mehr so lächerlich. Er hatte sie unterschätzt, Exzentrizität mit Mangel an Kompetenz verwechselt. Ein zweites Mal würde ihm das nicht passieren, nahm er sich vor.
Janson runzelte die Stirn. »Bitte entschuldigen Sie eine dumme Frage: Wie kann eine Frau mit zwei Köpfen jemandem unauffällig folgen?«
Hallis lächelte nachsichtig. »Ich habe Whitecap abgenommen, um den Mann zu beschatten, Major. Ich bin mir durchaus bewusst, wie auffällig er ist. Aber ich weiß auch etwas, das Sie offenbar nicht wissen: Wenn mich die Leute ansehen, nehmen sie mein Gesicht gar nicht zur Kenntnis. Was bedeutet: Wenn ich Whitecap und die Brille abnehme, erkennt mich niemand. Ich schätze, selbst Sie wären kaum dazu imstande.«
Janson öffnete den Mund, um zu widersprechen, und schloss ihn dann wieder. Er wirkte recht nachdenklich.
»Haben Sie eine Geheimdienstausbildung hinter sich, Hallis?«, fragte Wedge.
Sie schüttelte den Kopf. »Meine Ausbildung betrifft eher die Sparte Gesellschaftsklatsch. Ist Ihnen dieser Begriff vertraut?«
Tycho schnitt eine Grimasse. »Ein kleines Übel auf vielen dicht besiedelten Welten, vor allem im Korporationssektor. Nachrichten darüber, welche Berühmtheiten sich in dieser Woche verliebt haben, komplett mit entsprechenden Holo-Aufnahmen, aufgezeichnet von jemandem, der sich auf das private Anwesen der Betreffenden schlich und anschließend entkam. Enthüllungen darüber, auf welche Weise die Form von Sternnebeln unser Schicksal bestimmt. Geschichten über Frauen, die behaupten, einen Sohn des Imperators Palpatine geboren zu haben. Geschichten, in denen behauptet wird, dass es nie einen Krieg zwischen der Neuen Republik und dem Imperium gab, dass alles nur erfunden wurde, um die Kriegswirtschaft anzukurbeln und die Gewinne der Produzenten von Sternjägern zu erhöhen. Geschichten, in denen es heißt, dass Darth Vader überlebt hat und eine Revolte vorbereitet, um das Imperium wieder auferstehen zu lassen. Solche Dinge.«
Hallis nickte. »Auf jenem Gebiet herrscht große Konkurrenz. Man muss lernen, das eine oder andere zu ergaunern, Leute zu bestechen, herumzuschleichen, Sender zu verstecken, zwischen den Zeilen zu lesen… Andernfalls wird man bald aus dem Geschäft gedrängt. Ich habe das alles gelernt und der Sache anschließend den Rücken gekehrt. Die Verbreitung solcher Nachrichten macht die Galaxis nicht unbedingt zu einem besseren Ort.«
»Sie sind also dem Mann gefolgt, der sich in unserem Quartier umsah«, sagte Wedge.
»Ja. Er verließ nicht einmal das Gebäude, sondern betrat einen Raum im dritten Stock. ›Dritter Alabaster‹, so heißt er. Ich weiß nicht, ob es sein Zimmer ist oder nicht. Die Tür öffnete sich vor ihm, aber das war auch bei Ihrer der Fall. Ich wartete eine Zeit lang, um festzustellen, ob jemand anders den Raum betritt oder ihn verlässt, aber in dem Flur sind zu häufig Personen unterwegs, und deshalb verließ ich ihn.«
»Gute Arbeit«, sagte Wedge. »Ich schätze, der Mann gehört zum Geheimdienst der Neuen Republik und ist damit beauftragt, uns im Auge zu behalten… Andererseits sollten wir nicht den Fehler machen, zu lang von irgendwelchen Annahmen auszugehen. Wir müssen herausfinden, wem jene Unterkunft gehört, und dann geht es darum, Verbindungen herzustellen. Danke, Hallis.«
Sie nickte.
Aus dem Augenwinkel sah Wedge, wie Cheriss an der durchsichtigen Tür erschien und winkte, ohne die Tür zu öffnen und auf den Balkon zu treten – sie war feinfühlig genug, um die Möglichkeit zu berücksichtigen, sie könnte auf dem Balkon nicht willkommen sein. Doch einen Moment später schob sich Tomer Darpen an ihr vorbei, schob die
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