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X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

Titel: X-Wing 09 - Das letzte Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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langer und kunstvoll gezwirbelter Schnurrbart half zweifellos dabei, sein Selbstwertgefühl auf ein akzeptables Niveau zu heben. Er saß Wedge in der Pilotenbar des Luftwaffenstützpunkts Giltella gegenüber und nickte, als der General sprach. Jedes Nicken ließ den langen Schnurrbart auf und ab schwingen.
    »Das Problem liegt nicht bei Ihrem Geschick«, sagte Wedge. »Vielmehr bei Ihrer Taktik. Bei jedem Angriff hielten Sie die ganze Gruppe zusammen und verfolgten den Gegner mit dem höchsten Profil – mich. Wissen Sie, was Sie dadurch werden?«
    Ke Mattino sah ihn argwöhnisch an. »Tot?«
    »Nun, ich wollte berechenbar sagen. Aber Berechenbarkeit bedeutet in diesem Fall Tod, und deshalb haben Sie Recht.« Wedge sah am Tisch entlang, dorthin, wo seine drei Piloten und die von ke Mattino saßen. Alle hörten aufmerksam zu.
    »Aber die Umstände bestimmen die Taktik«, protestierte ke Mattino. »Die größte Ehre gewinnt man durch den Sieg über den wichtigsten Feind.«
    »Nein«, widersprach Tycho. »Das ist die zweitgrößte Ehre. Die größte erringt man durch den Schutz jener, die von einem abhängen. Und Sie können ihnen keinen Schutz gewähren, wenn Sie abgeschossen werden.«
    Wedge nickte. »Die Frage lautet: Erringen Sie Ehre, damit Ihre Familienangehörigen und Freunde auf Sie stolz sein können, wenn sie an Ihrem Grab stehen, oder damit sie stolz auf Sie sein können, wenn Sie abends heimkehren?« Er hob sein Glas, um es auszutrinken, doch plötzlich spürte er eine grässliche Leere: In seinem Fall war die Frage akademischer Natur, denn für ihn gab es kein Zuhause. Er hatte sogar noch weniger Freunde als angenommen – Iella war irgendwie verloren gegangen, als er gerade nicht hingesehen hatte.
    Um über seine Unruhe hinwegzutäuschen, ging er zur Theke, um sich sein Glas erneut füllen zu lassen. Er überließ es Tycho, das Gespräch mit dem Captain zu führen. Vier bedeutungsschwere Worte lagen in ihm auf der Lauer und schoben sich in den Vordergrund, wenn nichts anderes seine volle Aufmerksamkeit erforderte: Ich habe Iella verloren.
    Als er zum Tisch zurückkehrte, standen die Piloten auf und schüttelten sich die Hände. »Leider beanspruchen andere Pflichten einen kleinen Teil unserer Zeit«, sagte ke Mattino. »Besteht die Möglichkeit, dass Sie morgen weitere Herausforderungen annehmen?«
    »Wenn es für uns keine Pflichten gibt, die unsere ganze Zeit beanspruchen, ist das sehr wahrscheinlich«, erwiderte Wedge. »Vielleicht kommen wir morgen mit unseren X-Wings, um Ihnen zu zeigen, wie man bei uns daheim kämpft.«
    »Das würde ich sehr gern sehen«, sagte ke Mattino. Er salutierte, indem er die Faust vors Brustbein hob und sie auf sonderbare Weise bewegte. Wedge erinnerte sich daran, dass Cheriss ihn am Abend ihres Duells auf die gleiche Weise gegrüßt hatte. »Ich hoffe, dass wir uns morgen sehen«, sagte der Captain, warf sich seinen Umhang mit einer schwungvollen Gebärde um die Schultern und ging.
     
    An diesem Tag schienen die Bürger von Cartann erfahren zu haben, dass Wedge und seine Piloten beim Luftwaffenstützpunkt flogen. Als sie und Cheriss die Basis mit dem rollenden Transporter verließen, wimmelte es auf der Straße von Bewunderern. Sie drängten sich am Geländer, boten Wedge und den Piloten Dinge an: Blumen, adumarische Dolche, gefaltete Zettel, die nach exotischen Parfümen dufteten, Halsketten, kleine Blade-32-Modelle aus Metall und viele andere Objekte. Wedge nahm keins von ihnen entgegen und beschränkte sich darauf, möglichst vielen Adumari die Hände zu schütteln. Die anderen Piloten folgten seinem Beispiel.
    An einer großen Kreuzung kam die Prozession zum Stehen, denn eine ähnliche Parade versperrte den Weg. Hunderte von Adumari umgaben einen anderen Transporter, der vom cartannischen Klingenflugplatz kam, mit Turr Phennir und den imperialen Piloten. Sie nahmen die Geschenke der Menge entgegen, ließen sich von ihr feiern. Phennir bedachte Wedge mit einem spöttischen Lächeln, als ihr Transporter an der blockierten Gruppe der Neuen Republik vorbeirollte.
    »Was hat er heute zustande gebracht?«, fragte Wedge.
    »Er und seine Piloten haben zwei Herausforderungen angenommen und zwei halbe Flugmesser abgeschossen«, sagte Cheriss. »Es waren gute, erfahrene Piloten. Dadurch gewann Phennir viel Ehre.«
    »Ja, er wälzt sich in Ehrenmedaillen«, brummte Wedge und konnte nicht umhin, Phennirs Parade nachzusehen. »Sie kleben am Blut fest, das er überall an sich hat.«

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