Xander, auf Liebe und Tod
mit einer
gewissen Dramatik, »nennt man einen Snack.« Er hielt ein Twinkie in die Höhe.
»Snack«, wiederholte Ampata. Sie hörte sich ein wenig misstrauisch
an.
»Ja-ah, ein köstlicher, lockerer, goldener Keks, gefüllt mit einer
wunderbaren cremigen weißen Masse feinster Qualität. Und so isst man ihn.«
Xander schob sich den kompletten Twinkie-Riegel mit einer Bewegung
in den Mund, die Willow seit mehr als zehn Jahren regelmäßig zusammenzucken
ließ.
Ampata zuckte nicht zusammen. Sie lachte. Und ihr Lachen gefiel
Xander sehr.
»Oh, aber jetzt kann ich es gar nicht mehr probieren.«
Xander streckte den Zeigefinger der linken Hand aus und griff mit
der rechten in seinen Rucksack. Seine Worte waren mit dem Mund voll cremiger
weißer Substanz feinster Qualität kaum zu verstehen, als er sagte: »Deshalb hat
man immer zwei dabei.«
Er zückte ein weiteres Twinkie und reichte es ihr.
Ampata nahm den Riegel mit angemessener Ehrfurcht. »Also los.«
Sie schob ihn sich komplett in den Mund. Unglücklicherweise musste
sie lachen und spuckte das ganze Ding daher fast wieder aus.
»Gut, was?«, sagte Xander und lachte ebenfalls. »Und das Beste
ist, da ist absolut nichts drin, was ein Mensch auch nur aussprechen könnte.
Deshalb liegt es einem auch nicht so schwer im Magen.«
Nachdem sie ihr Twinkie heruntergeschluckt hatte, sagte Ampata
lächelnd: »Du bist seltsam.«
»Das sagen alle Mädchen über mich, bevor sie davonlaufen«,
erwiderte Xander wahrheitsgemäß.
»Mir gefällt es.«
Das hat noch kein Mädchen gesagt, dachte Xander vergnügt. »Und mir
gefällt, dass dir das gefällt.« Er dachte über seine Worte nach und fügte
hinzu: »Merk dir bitte nicht mein Englisch.«
Wieder lachte sie, und wieder stimmte er in ihr Lachen ein.
Daran könnte ich mich gewöhnen, dachte Xander, bevor im nächsten
Moment der große Mann mit dem weibischen Hemd und dem langen Messer angriff.
»Ihr habt das Siegel gestohlen!«, schrie er. »Wo ist es?«
Xander stürzte und krachte mit dem Rücken auf die Tribünenbank der
nächsten Reihe.
Der Angreifer setzte ihm nach und schickte sich an, Xander mit
seiner Machete zu filetieren. Xander schaltete auf Autopilot, langte intuitiv
nach oben und packte den Unterarm des Mannes, um die Attacke abzublocken.
Zu seiner Riesenüberraschung funktionierte das sogar. Aber der
Kerl war unglaublich stark, und Xander würde, wenn er nicht irgendetwas
unternahm, in der nächsten Sekunde loslassen müssen.
Da schrie Ampata.
Der Leibwächter - falls er wirklich einer war - sah sie an,und
seine Augen weiteten sich. »Ihr seid es!«, rief er - was auch immer er
damit meinen mochte.
Xander nutzte die Ablenkung zu seinem Vorteil und versetzte dem
Mann einen Tritt in den Bauch. Während der Kerl die Bankreihen hinabpolterte,
rappelte sich Xander auf und ergriff mit einer Hand seinen Rucksack und mit der
anderen Ampatas Arm. »Komm«, sagte er und brachte sie zum Schulgebäude zurück.
5
Buffy brütete über einer Reihe von Abbildungen in einem von Giles’
Büchern. Sie hielt ein riesiges Vergrößerungsglas über die Seiten, um die
Details besser erkennen zu können, und hoffte etwas zu finden, das den Zeichen
auf dem Siegelfragment ähnelte.
Sie hatte bereits den größten Teil ihrer Freizeit damit zugebracht
und absolut nichts gefunden, und sie und Willow waren nach dem Lunch
wiedergekommen und hatten noch mehr absolut nichts gefunden. Die dritte Runde
in Sachen Misserfolg schloss sich dann unmittelbar nach der Schule an. In
Zeiten wie diesen hatte sie größten Respekt vor Giles. Er machte so etwas ohne
Unterlass und obwohl es ihm offensichtlich besser gefiel als ihr, musste diese
Arbeit dennoch frustrierend sein. In der vagen Hoffnung, auf etwas Brauchbares
zu stoßen, endlose Texte zu durchforsten und dabei überhaupt nichts zu finden, konnte man unmöglich als
besonders erbaulich bezeichnen.
Buffy gelangte zu dem Schluss, dass sie ihren Anteil an der
Jagd mehr mochte: Finde dein Ziel, pfähle dein Ziel. Einfach und direkt.
Im nächsten Moment fiel ihr etwas auf. »Aha!«, rief sie, doch dann
sah sie genauer hin. »Oder vielleicht Aha.« Sie drehte das Buch herum,
um es Willow zu zeigen, die ihr gegenüber saß. »Denkst du, das passt?«
Willow antwortete nicht. Sie starrte in den leeren Raum und drehte
ein Stofftier in den Händen. Schon wieder. Sie war so, seit Xander am Morgen
mit Ampata abgezogen war. »Hallo!«, rief Buffy.
Willow kam unvermittelt wieder zu
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