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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Ampata.
    »Wie geht es dir?«, erwiderte Giles und schüttelte ihre Hand. Dann
hielt er ihr auch schon das Siegel entgegen. »Ich habe mich gefragt, ob du das
hier vielleicht übersetzen kannst.«
    Buffy blinzelte. »Was für ein warmherziger Empfang«, kommentierte
sie sarkastisch.
    Ampata warf indes einen Blick auf das Siegel und setzte sofort
wieder einen irgendwie schrägen Gesichtsausdruck auf, in dem jedoch nicht
Verlegenheit oder Verwirrung lagen, wie Buffy in Anbetracht von Giles’ grober
Taktlosigkeit durchaus erwartet hätte. »Stimmt was nicht?«, erkundigte sie
sich.
    Ampata schüttelte den Kopf und antwortete: »Nein, es ist nur…Warum
fragen Sie mich das?«
    »Nun, dies ist ein Artefakt«, antwortete Giles, »aus deiner
Gegend. Es stammt genauer gesagt aus dem Grab einer Inka-Mumie. Wir versuchen
die Inschrift zu entschlüsseln - ein Projekt unseres…« Der Bibliothekar
verstummte.
    »… archäologischen Clubs«, sprang Willow ein. »Sehr gut«, murmelte
Giles. Offenbar hatte er seine Geschichte nicht zu Ende gedacht.
    »Es ist zerbrochen«, sagte Ampata. »Wo sind die übrigen Stücke?«
    »Dies hier ist das Einzige, das wir gefunden haben«, erklärte
Buffy. Das stimmte zwar nicht so ganz, doch die restlichen Fragmente waren zu
klein, um als sonderlich nützlich gelten zu können. »Es ist sehr alt.
Wertvoll.« Ampata dachte einen Augenblick nach und sagte dann: »Ihr solltet es
verstecken.«
    »Erkennst du irgendetwas darauf?«, wollte Giles wissen und deutete
auf eines der Zeichen. »Den Kerl mit dem Messer zum Beispiel?«
    »Na ja, ich weiß nicht genau, aber ich denke, dieses Symbol steht
für… ich glaube, das richtige Wort ist… Bodyguard?«
    Giles nickte. »Ein Leibwächter. Interessant.«
    »Die Legende besagt«, fuhr Ampata fort, »dass er die Mumie vor
jenen beschützt, die ihre Ruhe stören wollen.«
    »Indem er sie aufschlitzt?«, fragte Buffy.
    »Davon weiß ich nichts.«
    Giles legte das Fragment zurück auf den Schreibtisch. »Ja, sehr
schön, das ist ein sehr guter Anfang für unseren… Club.« Er sah Buffy an.
    Buffy brauchte einen Moment, bis sie aus dem Blick schlau wurde,
doch dann sagte sie rasch: »Oh! Und ich habe als Präsidentin des Clubs eine
Menge zu tun - eine Riesenmenge.« Sie warf Willow einen Blick zu.
»Willow, vielleicht könntest du… ?«
    Xander mischte sich ein: »… den Tag mit Ampata verbringen?« Er bot
ihr seinen Arm an. »Mit dem größten Vergnügen.«
    Ampata lächelte. »Ja, das wäre toll.«
    Darauf führte er sie hinaus.
    »Also gut«, begann Giles nach einem längeren peinlichen Schweigen,
»ich mache mit der Übersetzung weiter. Buffy, du stellst Nachforschungen
über diese Sache mit dem Leibwächter an. Und Willow…Willow?«
    Buffy sah, dass Willow immer noch die Tür anstarrte, durch die
Xander und Ampata verschwunden waren. »Junge junge, die können sich echt gut leiden«,
sagte sie in einem Tonfall, der Buffy fast das Herz brach.
     
    Xander hatte noch niemals etwas erlebt, das diesem Tag
vergleichbar gewesen wäre. Klar, er hatte von der Grundschullehrerin, für die
er geschwärmt hatte, bis zu Buffy bereits einer ganzen Reihe von Frauen
nachgestellt. Von Miss French ganz zu schweigen.
    Doch an diesem Tag mit Ampata fand er zum ersten Mal Gelegenheit
an etwas teilzuhaben, was sein Großvater stets als die »verlorene Kunst des Hof
Machens« bezeichnet hatte. Zum ersten Mal im Leben bot sich ihm die Chance,
länger als siebeneinhalb Sekunden zu flirten, ohne nichts als schallendes
Gelächter zu ernten. Ampata genoss es nicht nur, sie schien seine Flirtversuche
sogar zu erwidern. Die Neuheit dieser Erfahrung verdrehte ihm buchstäblich den
Kopf.
    Ampata begleitete Xander zu den restlichen Vormittagsstunden und
würgte während der Mittagspause das Essen in der Cafeteria hinunter - obwohl sie zu Xanders schierem Entsetzen darauf
bestand, dass es so schlecht gar nicht sei. Nach Schulschluss setzte
Xander den Rundgang über das Gelände fort, der schließlich auf der Tribüne des
Sportplatzes endete. Sie hatten den Platz - abgesehen von einem
Razorbacks-Go-Transparent - für sich alleine, da die Footballmannschaft an
diesem Nachmittag ein Auswärtsspiel hatte.
    Nachdem sie unterhalb der obersten Tribüne Platz genommen hatten,
langte Xander in seinen Rucksack. Er hatte Ampata einen Vortrag über
amerikanisches Essen gehalten, weil er nicht wollte, dass sie den Fraß in der
Cafeteria für den Normalfall hielt. »Und das hier«, verkündete er

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