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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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weniger Sekunden und eines strahlenden Lächelns,
um den Jungen - Jonathan war sein Name - in den Bereich hinter der Bühne zu
locken. Sie nahm ihm den Strohhut ab, der ein Teil seines Kostüms darstellte,
und strich ihm über die Haare.
    Jonathan war ein bisschen nervös. »Deine Hände fühlen sich
irgendwie… rau an. Und bist du nicht mit Xander zusammen?«
    Die Prinzessin antwortete so verführerisch, wie sie es vermochte:
»Sieht es so aus, als wäre ich mit Xander zusammen?«
    Sie beugte sich vor und wollte ihn küssen.
    »Ampata!«, ließ sich aus der Nähe Xanders Stimme vernehmen.
    Nein, mein Geliebter, dachte die Prinzessin qualvoll. Nicht jetzt!
    Das Unglück nahm jedoch seinen Lauf. Beim Klang der Stimme sagte
Jonathan: »Das ist mein Stichwort, hier zu verschwinden«, und machte sich
schnell aus dem Staub.
     
    Nachdem Ampata die Tanzfläche fluchtartig verlassen hatte, blickte
ihr Xander in vollkommener Verwirrung nach.
    »Okay, wenigstens kann ich ausschließen, dass ich was Falsches gesagt habe«, murmelte er. Sie hatten, seit sie auf die Tanzfläche gekommen waren,
kein einziges Wort gesprochen.
    Xander hatte auch nicht angenommen, dass das nötig wäre.
    Er ging ihr nach, konnte sie im Gedränge jedoch nicht entdecken.
Er stieß auf Willow, die sich inzwischen nicht vom Fleck gerührt hatte. »Hast
du Ampata gesehen?«
    Willow machte eine irgendwie merkwürdige Bewegung.
    Xander legte die Stirn in Falten und fragte: »Was war das?«
    »Ein Schulterzucken.«
    Notiz an mich selbst, dachte Xander, Schulterzucken und
Eskimo-Parkas passen nicht zusammen. »Das nächste Mal solltest du lieber
Schulterzucken sagen«, meinte Xander und ging weiter.
    Im selben Moment hörte er Willow sagen: »Seufz.«
    Als Xander sich einen Weg durch die Menge bahnte, entdeckte er
eine Angehörige der Legion Cordelia, die als eine Frau aus dem japanischen
Mittelalter verkleidet war. Sie sprach mit Sven, dem schwedischen Schüler, der
im Haus der Chase wohnte.
    »Ich dachte, die Nummer mit dem Schüleraustausch wäre eine echt
große Sache«, sagte Sven gerade, »aber sieh dir an, wo ich reingeraten bin:
Momerito? Du holen Bowle? Fruchtie-Drink? Kommt Cordelia eigentlich aus diesem
Land?«
    Unter anderen Umständen hätte Xander es genossen, diese Worte
aufzuschnappen. Aber so wie die Dinge lagen, verbuchte er sie vorerst unter
zukünftige Cordelia-Beleidigungen.
    Jetzt musste er jedoch Ampata finden. Zum ersten Mal in einem
Leben voller Zurückweisungen liefen die Dinge zwischen Xander und einem Mädchen
sehr gut. Er wäre verdammt, wenn er sie ohne den größten Kampf seines Lebens
ziehen lassen würde.
    Er lief in den rückwärtigen Korridor und rief Ampatas Namen.
    Eine Minute später fand er sie. Sie schien irgendwie nicht ganz
auf dem Posten zu sein. »Da bist du ja. Wieso bist du weggelaufen?«
    »Weil…« Ihre Stimme brach. »Ich verdiene dich nicht.«
    Xander schnappte nach Luft. »Du denkst, du verdienst mich nicht?«
Er lachte. »Oh Mann. Ich liebe dich.«
    Er war vor Verblüffung darüber, dass ein Mädchen tatsächlich
glauben konnte, ihn nicht zu verdienen, so aufgekratzt, dass er einen Moment
brauchte, um sich darüber klar zu werden, was er soeben gesagt hatte.
    Ampata wandte sich ab. Tränen rannen ihr über die Wangen.
    »Sind das Tränen der Freude? Des Schmerzes? Des Abscheus?«
    »Ich bin sehr glücklich. Und sehr traurig.«
    Sie hörte sich jedoch nur traurig an. »Dann rede mit mir«, bat
Xander. »Lass mich wissen, was nicht stimmt.«
    »Das kann ich nicht«, erwiderte sie und sank in seine Arme, weinte
an seiner Schulter.
    »Ich weiß, weshalb du es mir nicht sagen kannst. Es ist ein
Geheimnis, nicht wahr?«
    Sie schaute zu ihm auf und nickte.
    »Und wenn du es mir trotzdem sagst, musst du mich töten, richtig?«
    Sie begann erneut zu weinen.
    Gute Arbeit, Mister Leichtfertig. »Oh,
das war nur ein blöder Witz. Und ein schlechter Zeitpunkt außerdem. Es tut mir
Leid, ich…«
    Er verstummte schlagartig, als er in ihre Augen blickte.
    Ihre Augen erwiderten den Blick.
    Er wollte in diesem Moment nichts mehr, als Ampata zu küssen, und
er war sich ziemlich sicher, dass sie dasselbe wollte.
    Sie küssten sich.
    Es war ein umwerfender Kuss.
    Dann fühlte sich Xander, als würde ihm das Leben ausgesaugt, und
der Kuss erschien auf einmal weniger umwerfend…
     

7
     
    Buffy hatte sich gerade sorgenvollen Gedanken überlassen, als es
an der Tür klingelte. Sie erwartete Willow zu sehen, die den Tanzabend

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