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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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darauf, Dave dem Rausschmeißer
auseinander zu setzen, wieso sie kein Kostüm trug. Die Hausregel des Abends
lautete anscheinend, dass niemand hereingelassen wurde, der nicht eine
bestimmte Kultur verkörperte. Doch schließlich überzeugte sie Dave davon, dass
sie als kanadischer Farmer verkleidet sei, und er ließ sie passieren.
    Sie nahm sich vor, Dave zu erwürgen, sobald diese Krise überwunden
wäre, und pflügte durch die bunte Vielfalt internationaler Teenager. Sie konnte
Xander oder Ampata nirgendwo sehen, doch schließlich entdeckte sie Willow, die
einigermaßen reglos in einem Eskimo-Kostüm herumstand.
    »Wo ist Xander?«
    »Er sucht nach Ampata.«
    »Wir müssen sie finden. Ampata ist die Mumie.«
    Willows Augen weiteten sich. »Oh.« Dann lächelte sie auf eine so
boshafte Art, wie Buffy es niemals von ihr erwartet hätte. »Gut.« Im nächsten
Moment nahm ihr Gesicht jedoch einen Ausdruck des Entsetzens an, der Willow
weit mehr entsprach. »Xander!«
    »Wo sind sie hin?«
    »Hinter die Bühne, glaube ich«, antwortete Willow, während die
beiden bereits in die Richtung marschierten.
     
    Xanders Erfahrungen mit Küssen waren beängstigend beschränkt, doch
ungeachtet dessen war er sich ziemlich sicher, dass dies hier an Inbrunst nicht
mehr zu überbieten war. Es fühlte sich allen Ernstes so an, als würde ihm das
Leben ausgesaugt.
    Doch dann hörte Ampata plötzlich auf. »Nein!«, schrie sie. »Ich
kann nicht!«
    Xander stürzte völlig ermattet zu Boden. Er hatte schon von Küssen
gehört, die einem den Atem rauben konnten, aber das hier war lächerlich.
    Ampata kniete sich neben ihn. »Xander, es tut mir so Leid.«
    Er hätte sie gerne gefragt, was genau ihr denn Leid tue, aber er
brachte nicht genügend Kraft auf, um die Worte auszusprechen.
    Plötzlich fuhr sie in die Höhe und presste sich die Hände an den
Kopf. »Das Siegel«, stieß sie durch zusammengebissene Zähne hervor, als leide
sie starke Schmerzen.
    Dann rannte sie davon.
    »Ampata…«, krächzte Xander, doch er konnte nicht anders, als
einfach still dazuliegen. Nur langsam kehrte seine Kraft zurück.
    »Bist du okay?«
    Die Stimme schreckte ihn auf. Er sah auf und erkannte Buffy, die
noch immer in ihrem Overall steckte, sowie Willow, die nach wie vor als Eskimo
verkleidet war. Ich dachte, Buffy wollte mit Giles ins Museum fahren…
    »Ich glaube schon«, erwiderte er mühsam. »Junge, das war
vielleicht ein Kuss.«
    »Wo ist Ampata?«
    Xander hatte gerade dasselbe fragen wollen. Er versuchte seine
Gedanken zu sortieren und sich zu sammeln. »Sie hat irgendwas über das Siegel
gesagt.«
    Buffy stand auf. »Das Siegel. Giles. Kommt!«
    Der Wortwechsel ergab immer weniger Sinn. »Was ist eigentlich
los?«
    »Er hat keine Ahnung«, warf Willow ein.
    Keine Ahnung wovon?, dachte Xander.
    »Wir erzählen ihm alles unterwegs«, sagte Buffy, während sie und
Willow ihm aufhalfen und ihn in den Hauptraum des Bronze führten.
     
    Die Prinzessin hatte sich geschworen, nie wieder an diesen Ort
zurückzukehren, doch jetzt fand sie sich doch in der Ausstellung
südamerikanischer Schätze wieder.
    Als dieser schwachsinnige Junge mit den Zahnspangen das Siegel zerbrach,
hatte sie nach fünfhundert Jahren unsterblicher Höllenqualen endlich die
Freiheit wiedererlangt. Sie konnte auf keinen Fall zulassen, dass das Siegel
wieder zusammengesetzt wurde. Sie würde nie wieder in ihre frühere Daseinsform
zurückkehren. Schließlich hatte sie jetzt einen Lebenssinn gefunden.
    Sie hatte Xander. Und sie würde nicht zulassen, dass irgendetwas
ihn ihr wegnahm.
    Als sie sich der Ausstellung näherte, vernahm sie eine vertraute
Stimme: »›Die Kosmologie der Inkas verbindet den Vogelkopf mit seinem blasseren
Zwilling…‹« Eine Pause, dann: »Oh ja… seinem blasseren Zwilling.«
    Das war dieser Archivar. Giles. Offenbar versuchte er das Siegel
wieder zusammenzufügen. Fluch über ihn! Er erinnerte sie an den Hohepriester.
So selbstgefällig. So überheblich. Ständig machte er ihr weis, wie nobel es
sei, für Sebancaya zu sterben. Als wenn er die geringste Vorstellung davon
hätte, was er von mir verlangt. Als wenn dieser Narr die geringste Vorstellung
davon hätte, zu was er mich verdammt.
    Jetzt sah sie ihn. Er kniete vor ihrer Grabstätte und las aus
einem seiner Bücher vor. »›Der Kondor steigt in die Lüfte, er trägt seine Beute
in den Krallen.‹ Das ist es.«
    Anschließend machte er sich daran, weitere Stücke des Siegels
zusammenzusetzen. Die

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