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Xeelee 1: Das Floss

Xeelee 1: Das Floss

Titel: Xeelee 1: Das Floss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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auf die Frage, warum der Nebel stirbt.«
    Pallis musterte den ernsten jungen Bergmann und fühlte, wie ihm ein Schauer den Rücken hinunterlief.

    Rees erwachte nach einem bequemen Schlaf in seinem Blätternest. Die Konturen des über ihm hängenden Pallis’ hoben sich gegen den hellen Himmel ab. »Schichtwechsel«, sagte der Pilot barsch. »Harte Arbeit für uns alle: Anlegen, Entladen und…«
    »Anlegen?« Rees schüttelte sich den Schlaf aus dem Kopf.
    »Dann sind wir also angekommen?«
    Pallis grinste. »Ist das nicht offensichtlich?«
    Er bewegte sich zur Seite. Hinter ihm hing groß das Floß am Himmel.

3

    HOLLERBACH SAH VOM LABORREPORT AUF. Seine Augen schmerzten. Er nahm die Brille ab, legte sie auf den Schreibtisch vor sich und rieb sich systematisch die Nasenwurzel. »O Mith, setzen Sie sich endlich hin«, sagte er mißmutig.
    Captain Mith ging weiter im Büro auf und ab. Das Gesicht hinter seinem dichten schwarzen Bart verriet profunden Zorn, und sein massiger Bauch schwabbelte herum.
    Hollerbach bemerkte, daß Miths Arbeitsanzug am Saum verschlissen war und daß sogar die goldenen Offizierskragenspiegel verblaßt waren. »Mich hinsetzen? Wie, zum Teufel, soll ich mich hinsetzen. Ich nehme an, Sie wissen, daß ich für das Floß verantwortlich bin.«
    Hollerbach murrte verhalten. »Natürlich, aber…«
    Mith nahm ein Orbitalmodell von einem vollgestellten Regal und wedelte damit vor Hollerbach herum. »Und während ihr Wissenschaftler hier herumhängt, werden meine Leute krank und sterben…«
    »Oh, bei den Boneys, Mith, verschonen Sie mich mit ihrer Scheinheiligkeit!« Hollerbach schob das Kinn vor. »Ihr Vater war genauso ein Kerl wie Sie. Nur Vorhaltungen und sonst nichts Konstruktives.«
    Mith spitzte den Mund. »Sehen Sie, Hollerbach…«
    »Labortests brauchen ihre Zeit. Vergessen Sie nicht, daß die Ausrüstung, mit der wir arbeiten, Hunderttausende von Schichten alt ist. Wir tun, was wir können, und die ganze Hektik im Nebel bringt uns keinen Schritt voran. Und wenn es Ihnen nichts ausmacht, dann stellen Sie dieses Orbitalmodell wieder hin.«
    Mith blickte das staubige Instrument an. »Warum, zum Teufel, sollte ich das tun, Sie alter Knacker?«
    »Weil es das einzige Exemplar seiner Art im ganzen Universum ist. Und niemand könnte es reparieren. Selber alter Knacker.«
    Mith knurrte – dann brach er in Lachen aus. »Schon gut, schon gut.« Er plazierte das Orbitalmodell wieder auf dem Regal und stellte einen Stuhl mit harter Rückenlehne vor Hollerbachs Schreibtisch. Er saß mit übergeschlagenen Beinen da und blickte mit sorgenvollen Augen zu Hollerbach auf. »Schauen Sie, Wissenschaftler, wir sollten uns nicht streiten. Sie müssen verstehen, wie besorgt ich bin und in welcher Angst sich die Besatzung befindet.«
    Hollerbach legte die Hände flach auf den Schreibtisch, und sein Blick fiel auf Leberflecken. »Das weiß ich natürlich, Captain.« Er wendete sein veraltetes Brillenmodell in der Hand hin und her und seufzte. »Sehen Sie, wir brauchen das Ergebnis der Laboruntersuchung nicht abzuwarten. Ich weiß jetzt schon verdammt genau, was wir herausfinden werden.«
    Mith hob die Hände mit den Handflächen nach oben. »Was?«
    »Wir leiden unter Protein- und Vitaminmangel. Besonders die Kinder sind von Knochen- und Hautkrankheiten sowie von Wachstumsstörungen betroffen, die so archaisch sind, daß die medizinischen Fachzeitschriften sie nicht einmal mehr erwähnen.« Er dachte an sein eigenes, noch nicht einmal viertausend Schichten altes Enkelkind; wenn Hollerbach diese dürren, kleinen Beine in die Hand nahm, konnte er fühlen, wie sich die Knochen bogen. – »Wir glauben nicht, daß die Ursache bei unseren Versorgungsmaschinen liegt.«
    Mith schnaufte. »Wie können Sie da so sicher sein?«
    Hollerbach rieb sich wieder die Augen. »Natürlich bin ich mir nicht sicher«, sagte er gereizt. »Sehen Sie, Mith, ich stelle nur Spekulationen an. Sie können sie entweder akzeptieren oder auf die Testergebnisse warten.«
    Mith sank in den Stuhl zurück und hob die Hände. »Schon gut, schon gut. Fahren Sie fort.«
    »Also gut. Von allem, was sich auf dem Floß befindet, kennen wir uns notwendigerweise mit den Versorgungsmaschinen am besten aus. Wir sind gerade dabei, die Apparate auf Herz und Nieren durchzuchecken; aber ich glaube nicht, daß wir etwas finden werden.«
    »Und weiter?«
    Hollerbach erhob sich mühsam vom Stuhl und fühlte das vertraute Stechen in seiner rechten Hüfte. Er

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